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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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Sekunden, da geschah es.
    Prasselnd schoß eine Flamme quer über das Gelände. Einen Augenblick nach dem ersten Aufzucken sahen die Beobachter, daß die drei Gebäude, die Wayne ihnen gezeigt hatte, von einer Flammenwand eingeschlossen waren. Die Verbrennung war plötzlich und vollständig. Die Luft wurde schwer und undurchsichtig von Rauch und Dunst, und der Horizont schien sich zusammenzuziehen. Jetzt verlor sich das Stadion, das noch immer still und verlassen dalag, im Dunst.
    Die vier Männer und das Mädchen beobachteten das Schauspiel eine volle Minute, ohne etwas zu sagen. Dann schleuderte Kyle den Zigarettenstummel aus der Spitze, zertrat ihn verächtlich auf dem Teppich und sagte: »Wir müssen etwas gegen die Brände unternehmen.«
    »Dafür habe ich schon gesorgt«, erwiderte Wayne. »Die Feuerwehr stand daneben, aber sie können nur die Flammen außerhalb der Sperrwand bekämpfen. Die Gebäudeteile innerhalb der Wand sind verloren, fürchte ich.«
    »Gut«, sagte Kyle und trat in die Mitte des Zimmers, »jetzt bin ich überzeugt. Ich stehe vor einem Krieg, noch dazu vor einem interplanetarischen Krieg!«
    »Unsinn!« sagte der Senator, aber Kyle fuhr, ohne eine Pause zu machen, lebhaft fort:
    »Ich fliege sofort nach Washington zurück, um meinen Stabschefs Bericht zu erstatten. Aber ich bin in etwa vier Stunden wieder hier. Inzwischen«, er betrachtete die anderen nachdenklich »haben wir folgendes zu tun: Sie, Wayne, setzen Ihre gewöhnlichen Arbeiten fort. Behalten Sie die Doubles mit Hilfe des Bildschirms im Auge. Sie, Dexter, sorgen mit Hilfe der Staatspolizei dafür, daß ein acht Kilometer breiter Streifen um das Stadion geräumt wird. Stellen Sie eine strenge Wache auf. Nur Arbeiter, die tatsächlich hier beschäftigt sind, dürfen das Sperrgebiet betreten oder verlassen. Keine Reporter oder Kameraleute.«
    Dann richtete Kyle seinen kalten Bück auf Drazin. »Sie, Senator, sollten lieber hier bleiben als Verbindungsmann zwischen Wayne, Washington und der Presse. Wenn sich die Nachricht erst verbreitet, wird dieses Telefon unaufhörlich klingeln, und Wayne wird zuviel zu tun haben, um hier am Schreibtisch zu bleiben. Beachten Sie: Vorsicht und Genauigkeit. Wir wünschen keine rhetorischen oder phantasievollen Redensarten.«
    Ehe Drazin Einspruch erheben konnte, hatte sich Kyle zu Lynn Farrow gewandt. »Ich brauche Ihnen wohl keine Anweisungen zu geben, Dr. Farrow«, sagte er. »Sie scheinen in jeder Hinsicht völlig kompetent zu sein. Je mehr sie über die wissenschaftlichen Methoden der Fremden herausfinden, um so günstiger wird es für uns alle sein.«
    »Ich werde mein Bestes tun, Herr Oberst«, erwiderte sie.
    Kyle ging zur Tür. Auf der Schwelle blieb er stehen und sagte: »Ich werde mir Soldaten und Flugzeuge beschaffen, und dann werden wir diesen Doubles etwas zeigen!«
    Vier Minuten später startete er mit dem Düsenflugzeug nach Washington.

 
3.
     
    Kyles Abreise war das Zeichen zum allgemeinen Aufbruch, aus dem Büro. Wayne wartete, bis das Düsenflugzeug aufgestiegen war, dann entfernte er sich mit der gemurmelten Erklärung, daß er die Löscharbeiten, die noch im Gange waren, überwachen wolle. Dexter betrachtete eine Weile den Bildschirm, dann schaltete er den geschäftlich eingestellten Teil seines Geistes ab und fragte: »Wo kann man hier essen?«
    »Die Kantine ist im fünften Stock«, sagte Lynn.
    »Fein!« sagte Dexter.
    »Aber jetzt ist sie geschlossen«, fügte sie rasch hinzu.
    »Man kann also nicht essen?«
    »Nicht vor 16 Uhr. Augenblicklich arbeitet hier erst ein Teil des Personals, und die Kantine ist nur zu bestimmten Stunden geöffnet.«
    »Gut«, sagte Dexter. »Ich komme zurück. Auf Wiedersehen um 16 Uhr!« Sein Ton deutete an, daß es eine Verabredung sein sollte, aber Lynn Farrow gab keine Antwort.
    Nach seinem Weggang trat Lynn vor den Bildschirm und sah sich die Arena an. Nichts hatte sich verändert: die silberne Scheibe stand still auf dem glatten grünen Rasen. Ab und zu kamen die Gestalten der Fremden in den Brennpunkt, und immer trugen sie irgendwelche Gegenstände. Ihre Bewegungen waren ohne Hast, in einer merkwürdig mechanischen Art fast zufällig. Man konnte schwer glauben, daß sie eine genau geplante, aggressive Invasionspolitik verfolgten. Der Gedanke an Krieg schien völlig unangebracht. Blickte man jedoch aus dem Fenster, so konnte man die lauernde Gefahr, die sich in den langsam zu dem trüben Nachmittagshimmel emporsteigenden Rauchsäulen

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