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Krisenfest leben

Krisenfest leben

Titel: Krisenfest leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Engelbrecht
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auch ein Stück weit Souveränität zurück.
Verändern Sie Ihren Blickwinkel!
    Es ist absolut normal, dass Schicksalsschläge, bittere Erkenntnisse oder schwierige Lebensphasen Sie gehörig aus dem Gleichgewicht bringen können. Wenn Sie sich jedoch bei Gedanken wie »Hätte ich doch …«, »Das hätte nie passieren dürfen …«, »Wie konnte mich mein Partner bloß so hintergehen …« usw. ertappen, ersetzen Sie diese hadernden Gedanken durch akzeptierende wie: »Ich erkenne an, dass ich Fehler gemacht habe.«, »Ich bin bereit zu akzeptieren, dass die Situation jetzt so ist wie sie ist.« »Ich bin bereit zur Kenntnis zu nehmen, dass mein Partner das getan hat.«
    Akzeptieren meint nicht, dass Sie gut heißen müssen,was geschehen ist oder was jemand anders Ihnen vielleicht angetan hat. Es geht auch nicht um das Abwägen von Vor- und Nachteilen, sondern darum, sich emotional wieder in der Realität zu verwurzeln. Was geschehen ist, ist geschehen. Dies funktioniert auch bei Mutlosigkeit und mit Befürchtungen. Ersetzen Sie daher auch entmutigende und beängstigende Gedanken wie etwa: »Das schaffe ich nicht«, »Damit werde ich nie fertig werden« oder »Es wäre schrecklich, wenn …« durch Gedanken wie »Ja, das ist so, das macht mir momentan Angst.«, »Ja, im Augenblick weiß ich nicht, wie es weitergehen kann. Ich akzeptiere, dass ich noch keinen Weg sehe.«, »Ja, ich akzeptiere, dass ich mich momentan verlassen, verletzt und hilflos fühle.«
    Anfangs wird sich dieses Ersetzen von Gedanken vielleicht »falsch« anfühlen, doch mit stetiger Übung wird die neue Sichtweise ihnen »richtiger« und selbstverständlicher erscheinen. So wird die innere Zustimmung zum akzeptierenden Blick auf die Dinge wachsen und Sie werden damit wieder mehr Zuversicht bekommen.
Finden Sie Ventile für Ihre Emotionen
    Drücken Sie Ihre Gefühle aus, und zwar auf eine Weise, die nicht destruktiv ist. Zum einen wachsen dadurch Klarheit und Akzeptanz, zum anderen fördert das Ihre Selbstheilungskräfte. »Ausdrücken« bedeutet, dass Sie sich immer wieder etwas Zeit nehmen, um wahrzunehmen, wie es Ihnen geht, und dem, was Sie bewegt, eine Form zu geben.
    Lesen sie sich die folgenden Vorschläge durch und wählen Sie jene aus, die Ihnen am meisten liegen.

Schreiben Sie sich von der Seele, was Sie bedrückt. Führen Sie ein Tagebuch, verfassen Sie Gedichte oder Briefe (die Sie jedoch nicht abschicken). Schreiben Sie alles ungefiltert auf, so wie es kommt. Sie schreiben nicht für andere, sondern ausschließlich für sich selbst.
Tauschen Sie sich mit Menschen Ihres Vertrauens aus, sprechen Sie mit Freunden, mit Ihrer Familie – mit Menschen, die Ihnen nahestehen.
Hören Sie Musik, von der Sie sich berührt fühlen und bewegen Sie sich dazu, wenn Sie mögen. Falls Sie ein Instrument spielen, wählen Sie Rhythmen und Tonfolgen, die Ihre Gefühle am besten widerspiegeln.
Malen oder zeichnen Sie oder fertigen Sie Collagen an. Drücken Sie Ihre Gefühle durch die Farben und Formen aus.
Bewegen Sie sich: Am besten eignen sich einfache Tätigkeiten, die Sie körperlich beanspruchen, wie Hausoder Gartenarbeit, aber auch Schwimmen, Radfahren oder Laufen. Suchen Sie dabei auch die Nähe anderer Menschen, ohne dass die Krise ein Thema sein muss. Es geht nur darum, mit anderen zusammen zu sein und sich gemeinsam mit etwas zu beschäftigen.
Was Krisen auch mit sich bringen
    Manchmal schleichen sich in einer Krise schlechte Gewohnheiten ein, weil nichts mehr wirklich wichtig erscheint oder weil wir meinen, jetzt einfach keine Kraft mehr für alltägliche Dinge zu haben. Das kann sich dann in ungepflegtem Äußeren, Unpünktlichkeit, Stapeln von ungeöffneter Post, einer unaufgeräumten Umgebung und ähnlichem zeigen. Versuchen Sie, Ihren alltäglichen Verrichtungen so gut wie möglich gerecht zu werden. Verurteilen Sie sich aber nicht dafür, wenn manches einfachliegen bleibt, weil Sie sich nicht in der Lage fühlen, sich darum zu kümmern. Seien Sie großzügig und drosseln Sie Ihre Erwartungen an sich selbst. Akzeptieren Sie diese Begleiterscheinungen als vorübergehende Phänomene. Wenn das Schlimmste überstanden ist, ist dann auch die Zeit gekommen, Ihren Alltag wieder in den Griff zu bekommen. Ein Tagesplan, in dem Sie sich nur kleine Schritte vornehmen, wird Sie dabei unterstützen, zumindest das Nötigste zu regeln. Wichtig ist dabei auch, sich für die Wochenenden etwas vorzunehmen. Denken Sie sich jeden Tag auch etwas aus, das Sie

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