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Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft

Titel: Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Raum etwas von der kalten Sterilität der Neonbeleuchtung. Das schmale Bett mit dem Metallgestell teilte den Raum.
    Er lag reglos wie ein Toter da, das verwaschene graue Laken schief über die Brust gezogen. Dunkelbraunes Haar lag zerzaust und wirr auf der weißen Baumwolle des Kopfkissens. Das markante Gesicht wirkte eingefallen und zu schmal. Die Lippen waren blass. Schwarze Bartstoppeln warfen einen Schatten auf den dreieckigen Unterkiefer und verdunkelten die Oberlippe.
    Dennoch sah er so gut aus, dass es ihr den Atem verschlug.
    Sie setzte sich unsicher auf den Stuhl. Für eine Sekunde konnte sie nicht an seine Krankheit denken oder daran, was hier auf dem Spiel stand. Sie konnte nur an die Vergangenheit denken, daran, wie sehr sie diesen Mann geliebt hatte.
    Er hatte sie lachend in eine völlig neue Welt katapultiert. In eine Welt von Lichtern und Möglichkeiten und Hoffnung, an einen Ort, wo Regeln und Verantwortung nicht existierten. Sie hatte sich an ihn geklammert, kichernd, ihm glaubend, ihm folgend, wohin auch immer er sie führte, so stolz darauf, dass es ihre Hand war, die er halten wollte. Sie hatte sich in ihn auf diese wilde, rückhaltlose Weise verliebt, wie nur Teenager es können. Hatte Ausreden gefunden, um am Tage mit ihm zusammen zu sein, sich mitten in der Nacht aus dem Haus ihres strengen Vaters geschlichen. Es war das allererste Mal, dass sie ihrem Vater nicht gehorcht hatte, und dadurch fühlte sie sich verwegen und selbstsicher.
    Nach so vielen Jahren wusste sie, dass sie niemals wirklich in ihn verliebt gewesen war, nicht auf jene Art, die von Dauer ist. Sie war von seiner, einem Buschfeuer gleichenden Leidenschaft verzehrt, von ihm verwandelt worden.
    Da war diese Nacht gewesen unter der alten Eiche im Carrington Park ...
    Sie hatten im Gras gelegen, zum Nachthimmel hochgeschaut, sich beim Fall der Sternschnuppen etwas gewünscht, ihre Träume geteilt, einander gehalten. Aber sie hatte gewusst, dass es Zeit zum Heimgehen war. Ihr Vater würde von seiner Geschäftsreise zurückkommen.
    Sie löste sich von ihm, schaute die lange, dunkle Straße hinunter. Der Gedanke, ihn zu verlassen, zu diesem kalten Haus und ihrem noch kälteren Vater zurückzukehren, gab ihr das Gefühl, vor Verzweiflung fast krank zu sein. »Ich will nicht zurückgehen ...« Ihr war augenblicklich bewusst, dass sie zu viel gesagt hatte. Sie hielt den Atem an, wartete darauf, dass Angel sie als albern oder dumm oder kindisch bezeichnen würde - all die Worte, mit der ihr Vater sie mit solcher Regelmäßigkeit bedachte.
    Aber das tat er nicht. Er berührte ihre Wange, drehte ihr Gesicht sanft seinem zu. »Tu's nicht. Bleib bei mir. Wir könnten davonlaufen ... eine Familie gründen ... eine Familie sein...«
    Bis zu diesem Augenblick hatte Madelaine nicht gewusst, was für ein Gefühl es war, jemanden zu lieben. Die Emotion überkam sie, erfüllte sie mit Hitze, bis sie plötzlich lachte. Und dann weinte sie. »Ich liebe dich, Angel.«
    Ach ... es war so bittersüß gewesen ...
    Er zog sie in seine Arme, hielt sie so fest, dass sie nicht atmen konnte. Gemeinsam sanken sie in dem weichen Gras auf die Knie. Sie spürte seine Hände an sich, wie er ihr Haar streichelte, ihren Rücken, ihre Hüften. Und dann küsste er sie, kostete ihre Tränen, nahm sie so vollständig mit seinem Mund, dass sie sich benommen fühlte.
    Schließlich ließ er von ihr und starrte auf sie herab. In seinen Augen war eine Intensität, die ihr den Atem raubte, dazu führte, dass ihr Herz wild schlug. »Ich liebe dich, Madelaine. Ich habe nicht... ich meine, ich habe nie ...« Tränen quollen unter seinen Lidern hervor und er begann, sie wegzuwischen.
    Sie hielt seine Hand fest. »Hab keine Angst«, flüsterte sie.
    Er lächelte sie unsicher an. In diesem Augenblick verstand sie so vieles an ihm, die Art, wie er war. Er gab sich großspurig und war laut und führte sich wie ein Rebell auf, aber tief in seinem Inneren war er genau wie sie. Verängstigt und verwirrt und einsam. Er glaubte nicht an sich selbst, glaubte nicht, dass er gut war, aber das war er - sie glaubte so sehr an ihn, dass es für sie beide reichte. Und er liebte sie, wie sie nie zuvor von jemand geliebt worden war ...
    So starke, starke Worte: Ich liebe dich ...
    Danach hatte sie ihm alles erzählt, ihm ihr Herz und ihre Seele geöffnet und ihn Teil von sich werden lassen. Sie hatte nicht geglaubt, ohne ihn leben zu können.
    Was, wenn er ihr das wieder antun könnte?
    Sie zwang

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