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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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laut wie zuvor, während sie über bodennahe Sträucher sprangen und Baumstämmen auswichen. Derrick hielt in der rechten Hand eine Taschenlampe und versuchte so gut es ging den Weg zu beleuchten, denn bis auf den kleinen Lichtkegel der Lampe und das nur spärlich durch die Baumkronen dringende Licht des Mondes war der nächtliche Wald absolut schwarz.
    Noah wusste nicht, ob links und rechts von ihnen noch andere Wissenschaftler die gleiche Route durch den Wald wählten wie sie. Sie liefen zehn Minuten lang ohne Pause immer weiter in den Wald hinein, ohne Orientierung und nur mit dem einen Ziel, so weit es ging von den Schüssen wegzukommen. Dann, auf einer kleinen Lichtung wurde Derrick langsamer und blieb schließlich stehen. Caine stolperte vorwärts und Noah griff sie am Arm, damit sie nicht hinfiel. Alle drei stützten sich mit den Armen auf ihren Knien ab und rangen nach Luft. Noah versuchte angestrengt die Schüsse hinter ihnen zu hören, doch es kam ihm vor, als hätten sie die Angreifer weit genug hinter sich gelassen. Derrick kam als erster wieder zu Luft und richtete sich auf.
    »Ich glaube wir sind Ihnen entkommen«, sagte er mit noch immer schwer gehendem Atem und ein schmerzverzerrtes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    »Scheint fast so«, gab Noah zurück und lauschte weiter in die Stille des Waldes hinein.
    »Aber was jetzt?«, fragte Caine schließlich, als auch sie wieder genug Luft bekam, um sprechen zu können, »Wir haben keine Ahnung, wo wir hier sind, und diese Wahnsinnigen könnten gerade in diesem Moment in unsere Richtung unterwegs sein, um uns einzuholen.«
    »Ich bezweifle, dass sie uns folgen konnten«, erwiderte Derrick, doch im gleichen Moment ertönten hinter Noahs Rücken Schüsse, die klangen, als seien sie keine fünfzig Meter von ihnen entfernt. Ein stechender Schmerz durchfuhr Noah, als wäre eine glühende Nadel in seinen Oberarm gefahren und auf der anderen Seite wieder ausgetreten. Durch die Wucht der Kugel wurde er vorne über geworfen und landete hart auf dem Waldboden. Derrick und Caine duckten sich sofort und halfen Noah mit vereinten Kräften auf, wobei Derrick direkt an die Stelle an Noahs Oberarm griff, die von der Kugel durchschlagen worden war. Laut schreiend vor Schmerz kam Noah wieder auf die Beine und noch im gleichen Moment, in dem er wieder Boden unter seinen Füßen spürte, rannten die drei erneut los. Hinter ihnen erklangen weitere Schüsse als sie von der kleinen Lichtung wieder in das dichte Unterholz stürmten. Mit lautem Zischen schlugen Kugeln aus den Waffen ihrer Verfolger in das Laub und das Holz der Bäume ein. Immer nur wenige Bruchteile einer Sekunde nachdem ein Schuss ertönte rauschten die Projektile mit tödlicher Geschwindigkeit an ihnen vorbei und alles was ihnen übrig blieb, war zu hoffen, dass keine von ihnen zufällig ihr Ziel finden würde, während sie versuchten erneut Distanz zwischen sich und ihre Angreifer zu bringen.
    Noah versuchte mit einer Hand die Wunde an seinem Arm zuzuhalten, aus der deutlich spürbar warmes Blut austrat und seinen Hemdsärmel tränkte. Er konnte neben sich die anderen beiden erahnen, die genauso wie er praktisch blind durch die schwarze Dunkelheit des Waldes rannten, doch mit einem Mal spürte er mehr als er es sehen konnte, dass sich zu seiner Linken etwas abrupt bewegte. Noah blieb stehen und duckte sich so tief er konnte zu Boden, um nicht von einer weiteren Kugel getroffen zu werden, als er sich umdrehte, während die Person zu seiner Rechten immer weiter rannte und schnell außer Sichtweite geriet. Noch immer schnellten Pistolen- und Gewehrschüsse an ihnen vorbei durch den Wald. Selbst in der Dunkelheit konnte Noah erkennen, dass es Derrick war, der fünf Meter hinter ihm regungslos auf dem Waldboden lag. Einen Moment lang befürchtete er das Schlimmste, als er sich ihm dicht über dem Boden näherte.
    »Derrick«, zischte er ihm zu und griff nach Derricks Arm.
    »Ich bin getroffen«, erklang die dumpfe Antwort, die Derrick zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor presste.
    »Wir müssen hier weg«, gab Noah zurück und wollte ihm gerade aufhelfen, doch Derrick machte keine Anstalten, sich zu bewegen. Derrick legte den Kopf auf die Seite und sah Noah mit versteinerter Miene an. Beim Anblick dieses Ausdrucks fuhr Noah ein Schauer über den Rücken, denn er glaubte zu wissen, was er als nächstes sagen würde.
    »Ich habe eine Kugel im Oberkörper und eine im Bein. Lass mich hier, dann

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