Kronjuwel (German Edition)
Thema beenden zu wollen und fügte dann nach einer kurzen Pause, in der Noah zu verstehen begann, dass sein Gegenüber scheinbar wirklich so gut vernetzt war, wie er angedeutet hatte, hinzu, »Dr. Bishop, es war mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen. Nehme ich richtig an, dass Sie zur Zeit in einem Hotel untergebracht sind?«
»Das stimmt«, gab Noah zurück und sagte dabei bewusst nicht den Namen des Hotels.
»Planen Sie am besten noch ein paar Tage mehr ein. Wir werden uns in den nächsten 48 Stunden bei Ihnen melden, ob es zu einer Übergabe kommen wird. Ich kann Ihnen bereits jetzt sagen, dass wir nur ein sehr kleines Zeitfenster zur Verfügung haben werden. Sie sollten also zu jeder Tag- und Nachtzeit dazu bereit sein, sich auf den Weg zu einem von uns genannten Treffpunkt zu machen. Das heißt auch, dass sie das Objekt, falls das nicht schon zutrifft, direkt bei sich führen sollten.«
Noah nickte. Sie erhoben sich und Mr. Doyle reichte Noah die Hand.
»Sie haben eine weitreichende Entscheidung getroffen. Jetzt liegt es bei Ihnen, ob Sie etwas daraus machen.«
Sie schüttelten sich die Hände. Dann fügte Mr. Doyle hinzu, »Genießen Sie den Nachmittag. Kaufen Sie sich etwas Schönes, am besten einen Anzug für das Treffen. Es gibt einen gewissen Dresscode für solche Geschäfte.«
Noah wunderte sich darüber, dass er selbst noch nicht darauf gekommen war, danach zu fragen. Er nickte zustimmend und machte sich auf eine Geste Mr. Doyles hin auf den Weg die Veranda entlang, zurück zu den Stufen, die ihn zu seinem Mietwagen führten.
»Und Dr. Bishop«, rief Mr. Doyle ihm hinterher, sodass Noah kurz am oberen Treppenabsatz stehen blieb und sich umdrehte, »Kaufen Sie sich nicht einfach irgendwelche Massenware, ja? Sie sind bald ein sehr reicher Mann. Kleiden Sie sich jetzt schon wie einer.«
Noah nickte mit einem gezwungenen Lächeln und schritt dann die Stufen zu seinem Wagen hinunter. Einer von Mr. Doyles Bodyguards hatte die ganze Zeit neben dem Auto gestanden und hielt Noah jetzt die Tür auf, als dieser auf ihn zukam. Er nickte dem Mann dankend zu. Als er sich hinter das Lenkrad gesetzt hatte beugte der Bodyguard sich zu ihm herunter, wobei er seinen massigen Arm auf dem Fahrzeugdach abstützte.
»Wir rufen Sie dann an. Machen Sie in der Zwischenzeit keine Dummheiten«, sagte er mit bedrohlicher Stimme.
»Eine Frage noch«, gab Noah zurück, »Wie genau wollen Sie mich anrufen, wenn Sie nicht wissen, in welchem Hotel ich wohne?« Er kam sich clever vor als er dies sagte, doch die Antwort des schweren Leibwächters überraschte ihn gänzlich.
»Nur weil Mr. Doyle der Höflichkeit halber so getan hat, als wüsste er nicht ob und in welchem Hotel Sie wohnen, heißt das nicht, dass er es nicht schon längst weiß.«
Mit diesen Worten stieß der Bodyguard sich von dem kleinen blauen Auto ab, warf die Tür heftig zu und ließ Noah so verunsicherten am Steuer zurück, der mit noch immer schweißnassen Händen den Schlüssel ins Schloss steckte und den Motor anließ.
Er verließ das Gelände in langsamem Tempo, doch sobald er das Tor passiert hatte und auf die Straße vor dem Anwesen abgebogen war beschleunigte er so schnell er konnte, als müsse er vor jemandem fliehen. Mit den unterschiedlichsten Gedanken, die durch seinen Kopf rasten wie die Zylinder im Motor des Wagens, in dem er fuhr, folgte er dem gewundenen Pfad der schmalen Privatstraßen bis an den Fuß des Berges. Je weiter man nach unten kam, desto kleiner, beschaulicher und besser von der Straße einzusehen wurden die Häuser, und wie Noah vermutete nahm auch der Preis in ganz ähnlicher Weise ab. Nach einigen Straßenbiegungen erreichte er endlich wieder eine größere Straße, die auf zwei Spuren auf jeder Seite in Richtung des Freeways führte, der Los Angeles mit den umliegenden Regionen und Counties verband.
Die Sonne stand hoch am Himmel und Noah griff instinktiv nach der Sonnenblende, um sie herunterzuklappen. Ohne sich dabei weiter etwas zu denken, warf er einen Blick in den Rückspiegel. Zuerst sah er danach direkt wieder auf die Straße, doch dann blickte er erneut in den Spiegel. Direkt hinter ihm fuhr ein alter, rötlich brauner Ford mit deutlich sichtbaren Kratzern in der Motorhaube und abgedunkelter Frontscheibe. Eigentlich war nichts weiter auffällig an diesem Wagen, halb Los Angeles fuhr in heruntergekommenen Autos jeden Tag zur Arbeit. Doch vielleicht war es der geringe Abstand, vielleicht die Art, wie er beim letzten
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