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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Bescheid sagen, wessen ich beschuldigt werde?«
    »Wir können mit Unterschlagung von Beweismitteln, Behinderung der Justiz und Beihilfe zum Mord an Dianna Hofmeyr anfangen. Weiteres findet sich, wenn wir weiter ermitteln.« Doch dann seufzte Mabaku und ließ sich in den Sessel fallen. »Ich verhafte Sie nicht, Cecil. Ich möchte, dass Sie jetzt sofort zu Pamela Hofmeyr fahren und ihr die Nachricht von Diannas Tod überbringen. Anschließend kommen Sie ins Präsidium und machen eine vollständige und rückhaltlose Aussage zu den Vorgängen, ohne etwas zu vertuschen oder zu beschönigen. Verstanden?« Cecil nickte. »Die Vernehmung überlasse ich Superintendent Bengu. Er wird sich sicher freuen. Außerdem müssen wir Ihr Auto auf Fingerabdrücke untersuchen.« Als Cecil den Kopf schüttelte, hielt er inne.
    »Er trug Latexhandschuhe, wie ein Zahnarzt.«
    »Ziemlich gut vorbereitet, Ihr kleiner Gangster, oder?«, bemerkte Mabaku sarkastisch. »Außerdem brauchen wir den Namen des Wachmanns, der an diesem Tag am Tor stand. Ich möchte wissen, wie Rotbart auf den Parkplatz gekommen ist.« Er verschwieg, dass er auch überprüfen wollte, wann Cecil aufgebrochen war und ob tatsächlich jemand bei ihm im Auto gesessen hatte. »Ich warte draußen auf Sie. Wir fahren zusammen zum Grand Palm. Ich werde Sie vorerst nicht aus den Augen lassen.«
     
     

Zehnter Teil

TÜCKISCHER GEMÜT
Ich mag nicht Freundlichkeit bei
    tückischem Gemüte.
     
    SHAKESPEARE
    Der Kaufmann von Venedig,
    1. Akt, 3. Szene
     

APRIL

Kapitel 72
    Schlafende und Tote
    Der Bus stotterte und hustete und sprang dann röhrend an. Dass er immer noch lief, war ein Beweis für die Geschicklichkeit der Buschmechaniker, die ihre Arbeit leisten mussten, obwohl es wegen der Finanzkrise in Simbabwe keinerlei Ersatzteile gab. Der Bus sah müde aus. Er war müde. Er war verbeult und geschunden von schlechten Straßen, Kollisionen mit anderenFahrzeugen, ständiger Überlastung und Alter. Auf seinem Dach türmten sich schmutzige Koffer und Kisten mit Waren, die jenseits der sechs Meilen entfernten Grenze nicht erhältlich waren.
    Kies spritzte auf, als der Bus den ungeteerten Parkplatz in Kasane verließ, der nördlichsten Stadt Botswanas. Ein Passagier, der sich gerade noch mit Freunden unterhalten hatte, sprang im letzten Moment auf, zum großen Gelächter seiner Kameraden. Der Bus war nicht ganz voll besetzt auf dieser Heimreise; in Richtung Botswana war er immer überfüllt – ein Phänomen, das den Behörden in Botswana durchaus nicht entgangen war.
    Die Reisenden unterhielten sich lautstark, froh, mit nur einer halbe Stunde Verspätung unterwegs zu sein. Sie waren eingezwängt zwischen Paketen und Taschen; einige suchten in ihren Habseligkeiten nach Proviant, den sie dann mit ihren Nachbarn teilten. Vier amerikanische Rucksacktouristen genossen das Lokalkolorit und unterhielten sich mit den freundlichen Mitreisenden.
    Im hinteren Teil des Busses saß ein weißer Mann allein. Seine zusammengefaltete Jeansjacke belegte den Sitz neben ihm. Er trug ein knittriges, etwas schmuddeliges braunes T-Shirt und staubige Jeans. Seine Arme waren kräftig und tief gebräunt, sein Gesicht verschlossen und unfreundlich. Seine fleckige Reisetasche aus Segeltuch war in dem Gepäckfach über seinem Kopf verstaut.
    Auf halbem Weg zur Grenze gelangten sie an eine Straßensperre. Keiner wunderte sich darüber. Solche Kontrollpunkte waren nicht ungewöhnlich in der Nähe von Städten und Landesgrenzen. Der Bus verlangsamte seine Fahrt, aber ein Soldat, ein Maschinengewehr lässig über die Schulter gehängt, winkte sie durch. Der Busfahrer rief etwas Fröhliches auf Setswana hinaus. Der Soldat runzelte nur die Stirn und winkte sie etwas energischer weiter. Die Batswana im Norden Botswanas und die Ndebele in West-Simbabwe waren sich nicht wohlgesonnen. Der Fahrer zuckte mit den Achseln und konzentrierte sich darauf, den Bus wieder auf volle Fahrt zu bringen. Er stimmte ein fröhliches Lied an. Seine Schicht endete, sobald der Bus in Victoria Falls angekommen war.
    Nach etwas über einer Meile erreichten sie den Grenzposten von Kazungula. Es war Mittag, und die Sonne brannte. Tiere und Menschen drängten sich in jedes Fleckchen Schatten. Der Fahrer fischte den Stapel Papiere heraus, den er brauchen würde, und wartete, bis die Reisenden ausgestiegen waren. Sie alle kannten die Prozedur. Auf der botswanischen Seite verlief für gewöhnlich alles problemlos, aber der Zoll in Simbabwe

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