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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Gebäudes. »Ich habe ihn aus der Arrestzelle holen und hierher bringen lassen, als wir angekommen sind«, erklärte Dingalo. »Ich muss dich aber vorwarnen, er ist nicht sehr kooperativ.«
    Als sie sich näherten, standen zwei Polizisten auf, die vor dem Raum gesessen und sich unterhalten hatten, und grüßten sie. Dingalo wandte sich an Kubu. »Constable Mosime wird uns hineinbegleiten. Er spricht ziemlich gut Portugiesisch und kann uns vielleicht helfen. Wir haben den Gefangenen auf Englisch und Portugiesisch auf seine Rechte hingewiesen.«
    Normalerweise zog Kubu es vor, ohne die Anwesenheit einer bewaffneten Wache zu arbeiten, aber diesmal fand er es sinnvoll, den Constable als Rückendeckung zu haben, besonders, weil er Portugiesisch sprach. Rotbart würde es garantiert nichts ausmachen, der Liste seiner Opfer einen Detective hinzuzufügen. Kubu bedeutete dem Polizisten mit einem Nicken, die Tür zu öffnen.
    Rotbart war ein untersetzter, glatzköpfiger Mann, ungefähr einsachtzig groß. Er hatte sich rasiert, aber sein Gesicht war bereits wieder von roten Stoppeln bedeckt. Sein Mund war schmal und unfreundlich, mit dünnen Lippen. Im linken Ohr trug er einen Goldring.
    Die Hände des Gefangenen waren mit Handschellen gefesselt und lagen auf dem Tisch vor ihm. Kubu blickte zu Boden. Rotbarts Knöchel waren an die Tischbeine gefesselt.
    Kubuund Dingalo setzten sich Rotbart gegenüber. Kubu starrte in seine neidgrünenAugen. Rotbart erwiderte seinen Blick. Kubu wusste, dass er dieses stumme Ringen nicht gewinnen konnte, und legte seinen Schreibblock auf den Tisch. »Mr Antonio de Vasconcelos, oder soll ich Mr Manuel Fonseca sagen? Ich bin Assistant Superintendent Bengu von der Kripo Botswana. Ich habe Sie schon seit einiger Zeit gesucht und bin hocherfreut, Sie unter diesen Umständen kennenzulernen.«
    Kubu zog einen Stift aus der Jackentasche. Er lehnte sich über den Tisch, schaltete den Kassettenrecorder ein und nahm die nötigen Vorabinformationen für die Vernehmung auf.
    Wieder sah Kubu Rotbart in die Augen. »Bitte sagen Sie mir Ihren vollen Namen. Como se chama?«, fügte er hinzu, einer der wenigen Brocken Portugiesisch, die er konnte. Keine Antwort. »Sie wissen, dass wir zu gegebener Zeit alles herausfinden werden, was wir wissen wollen, deswegen nützt Ihnen Ihr Schweigen gar nichts. Im Gegenteil: Je weniger Sie mit uns zusammenarbeiten, desto hartnäckiger werde ich.«
    Schweigen, nur die Andeutung eines hämischen Lächelns um die dünnen Lippen.
    »Zum Zwecke der Vernehmung werde ich Sie Mr Fonseca nennen, egal, ob das Ihr richtiger Name ist oder nicht. Wahrscheinlich wohl eher nicht.«
    Kubu rutschte auf dem schmalen Holzstuhl herum, um eine bequeme Position zu finden.
    » Fala Ingles?« Kubu versuchte einen weiteren seiner Portugiesisch-Brocken. Rotbart gab nicht zu erkennen, ob er es verstand. » Fala Portugues?« Wieder keine Antwort – nicht die leiseste Andeutung, dass Rotbart die Frage überhaupt vernommen hatte.
    »Mr Fonseca«, sagte Kubu. »Wir können und werden Sie anklagen, einen Grenzbeamten angegriffen und den Fahrer des Wagens bedroht zu haben, den Sie gestern gestohlen haben, sowie wegen des Autodiebstahls selbst. Hinzu kommen diverse Verstöße gegen die Einwanderungsbestimmungen, unter anderem das Mitführen gefälschter Dokumente und illegales Eindringen nach Botswana. Dafür werden Sie in Botswana mit Sicherheit für zwanzig Jahre in den Knast wandern. Und dabei fehlt noch die Anklage, die ich vorbringen will: Mord. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich morgen um diese Zeit den Beweis habe, dass Sie mit der Beretta, die Sie bei sich hatten, eine Person umgebracht haben, deren Spitzname Sculo lautete. Wenn Sie nicht mitarbeiten, werden wir erwägen, die Todesstrafe zu beantragen. Ihr Schicksal liegt gewissermaßen in Ihren eigenen Händen.«
    Rotbart rührte sich nicht, er zuckte nicht mal der Wimper. Kubu spürte, wie Wut in ihm hochkochte.
    »Mr Fonseca!« Kubu erhob die Stimme. »Ihr Schweigen hilft Ihnen nicht weiter!« Er stand auf und beugte sich zu Rotbart, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von dem des Verbrechers entfernt. »Mr Fonseca oder wie immer Sie heißen mögen, Sie sollten besser mit uns kooperieren. Das macht die Sache wesentlich leichter für Sie.« Rotbarts Antwort kam unerwartet. Er spuckte Kubu ins Gesicht. Kubu explodierte und hob die Faust.
    »Ruhig, Kubu, ganz ruhig!« Dingalo sprang auf und packte Kubu am Arm. »Tu’s nicht! Er will, dass du ihn

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