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Kuess mich - es ist Karneval

Kuess mich - es ist Karneval

Titel: Kuess mich - es ist Karneval Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Oldfield
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und warf dann Ellen einen fragenden Blick zu, den sie mit einem Nicken beantwortete. Schweigend führte er sie durch den Saal und nahm sie in die Arme. Der rauchige, sanfte Klang des Saxophons wirkte so verführerisch, daß Ellen beide Arme um Robertos Nacken legte. Es war so wenig Platz, daß sie dicht aneinandergedrängt tanzen mußten.
    Während die Kapelle weiterspielte, rieb Roberto seine Wange an ihrem Haar. Er drückte sie so fest an sich, daß sie ihn mit ihren Brüsten und ihren Hüften berührte. Sie hatte Mühe zu atmen. Das erotische Knistern zwischen ihnen war kaum noch zu ertragen.
    Roberto beugte sich zu ihr hinab und küßte sie.
    Alles um sie her schien zu versinken, als sie mitten auf der Tanzfläche zwischen all den anderen stehenblieben und sich eng aneinanderpreßten. Der Kuß schien nicht enden zu wollen und wurde immer intensiver. Plötzlich trat Roberto einen Schritt zurück, als hätte er Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren.
    “Was hältst du davon, von hier zu verschwinden und nach Hause ins Bett zu gehen?” fragte er leise.
    Ellen sah ihn an. Obwohl ihr Herzschlag auszusetzen schien und sie völlig verwirrt war, wußte sie genau, was er meinte. Sie holte tief Luft. Warum sollte sie nicht einmal über die Stränge schlagen?
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küßte Roberto auf die Wange. “Laß uns gehen”, antwortete sie.

5. KAPITEL
    Ellen und Roberto nahmen überstürzt Abschied von seinen erstaunten Freunden. Im Fahrstuhl von der Tiefgarage hinauf zur Wohnung nahm Roberto sie wieder in die Arme und küßte sie.
    Erst als der Lift oben angekommen war und sich die Türen öffneten, kamen ihr Zweifel. Plötzlich wurde ihr klar, worauf sie sich eingelassen hatte, daß sie sich in emotionale Untiefe n begeben würde, wenn sie mit Roberto schlief.
    Bis jetzt habe ich noch nicht zugestimmt, sagte sich Ellen, als Roberto die Wohnungstür aufschloß. Wenn sie zusammen ins Bett gingen, war das schließlich keine Pflichtübung oder etwas, das von vornherein feststand. Oder doch? In Gedanken schwankte sie hin und her. Aber sie konnte immer noch nein sagen. Roberto würde sicher seinem Unmut über ihre Launenhaftigkeit Luft machen, doch er würde sie niemals gegen ihren Willen zu etwas zwingen. Doch welchen Grund sollte sie ihm nennen?
    Sollte sie einfach behaupten, sie hätte ihn so verstanden, daß jeder in sein eigenes Bett ginge? Oder plötzliche Kopfschmerzen vortäuschen? Oder sollte sie es auf die schnodderige Art versuchen und sagen: “Tut mir leid, aber ich halte es doch nicht für eine so ausgezeichnete Idee, mit dir zu schlafen”?
    “Hast du die Michael-Jackson-Imitation gesehen?” fragte sie statt dessen.
    Roberto schloß die Tür. “Wie bitte?”
    “Ich meine den jungen Mann, der sich wie Michael Jackson zurechtgemacht hatte …” Ellen strahlte Roberto an. “…mit dem schwarzen Filzhut, dem einzelnen Handschuh, der schwarzen, silberbeschlagenen Lederjacke und der Locke, die vor seinen Augen hin und her wippte.”
    “Ja, ich habe ihn bemerkt.” Roberto schien über ihr unerwartetes Interesse an dem Karnevalsbesucher erstaunt zu sein.
    “Er tanzte den ,Moonwalk’”, plapperte Ellen weiter. “Er war wirklich phantastisch! Ich wünschte, ich könnte den
    ,Moonwalk’genauso gut tanzen.”
    Sie standen in der Diele, und Roberto baute sich unmittelbar vor ihr auf und stützte die Hände rechts und links neben ihrem Kopf an der Wand ab. “So, möchtest du das?”
    “Ja.” Ellen lächelte ihn an. Sie wußte nicht, wie sie aus der Sache wieder herauskommen konnte, und bis ihr etwas Sinnvolles eingefallen war, mußte sie weiterreden. Ich würde mich auch gern bewegen, dachte sie, wobei sie einen Blick auf ihre Schlafzimmertür warf, doch Roberto hielt sie regelrecht gefangen. “Auch die irischen Tänze haben mich immer gereizt”, fuhr sie fort. “Hast du sie schon einmal gesehen? Man wirft die Beine hoch und …”
    Roberto rückte noch näher. “Sei endlich still”, sagte er und küßte sie.
    Ellen hatte gar keine Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, denn als er seine Lippen fest und warm auf ihre preßte, konnte sie nicht widerstehen. Ihre Lippen öffneten sich, und als sie seine Zunge spürte, hatte sie das Gefühl, innerlich in Flammen zu stehen; Ihre Zweifel und ihre Nervosität schmolzen dahin.
    Entschlossen legte sie die Arme um Robertos Taille. Sie wollte mit ihm schlafen? Sie wollte sich ihm hingeben. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich

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