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Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Titel: Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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dich so lange nicht besucht oder zumindest mal angerufen habe«, flüsterte sie.
    Ihre Mutter schüttelte unter Tränen den Kopf. »Unsinn. Du hast jedes Recht, enttäuscht von mir zu sein.«
    »Enttäuscht ist der falsche Ausdruck. Ich wollte bloß, dass du ihn verlässt.«
    »Ach, Schätzchen …« Ihre Mutter streichelte ihr mit der Hand über den Kopf, genau wie früher, als Cara noch ein kleines Mädchen gewesen war. »Wo soll ich denn hin? Er würde mich finden, und danach wäre alles nur noch schlimmer. Ich habe mir mein Leben selbst gewählt, und ich habe mich daran gewöhnt. Und eigentlich ist es meistens gar nicht so schlecht.«
    Cara brachte es nicht über sich, ihr in die Augen zu sehen. Das Leben sollte so viel mehr sein als »meistens gar nicht so schlecht«, dachte sie, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
    Natalie reichte ihr ein Taschentuch, und sie tupften sich beide die Augen trocken.
    »Weine nicht meinetwegen, Cara«, sagte sie schließlich. »Sieh bloß zu, dass du nicht dieselben Fehler machst wie ich.«
    Cara öffnete den Mund, aber ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Nein, warte, ich muss mir das endlich einmal von der Seele reden. Mein größter Fehler bestand darin, dass ich meinem Bauchgefühl nicht vertraut habe. Dass ich immer wieder darauf hereingefallen bin, wenn dein Vater mir hoch und heilig versprochen hat, mich nicht mehr zu schlagen oder anzubrüllen.«
    Das war das erste Mal, dass Natalie über ihre Ehe sprach, und Cara lauschte mit großen Augen, während ihre Mutter all das zugab, was sie bislang stets totgeschwiegen oder unter den Teppich gekehrt hatte.
    »Ich wollte ihm eben unbedingt glauben«, sagte Natalie und seufzte. »So sehr, dass ich die Augen vor der Wahrheit verschlossen habe, weil es viel schwerer gewesen wäre, zu gehen und noch einmal von vorne anzufangen, noch dazu als alleinstehende Mutter.« In ihren Augen schimmerten noch immer Tränen, und ihre Schultern zuckten, aber sie hielt Caras Blick stand.
    »Mom …«
    »Nein, Schätzchen, hör mir zu. Wer weiß, ob ich je wieder die Möglichkeit haben werde, dir diesen Rat zu geben: Sollte es je einen Mann in deinem Leben geben, dann achte nicht auf das, was er sagt, sondern beurteile ihn nach seinem Verhalten, in der Vergangenheit wie in der Gegenwart. Menschen können sich ändern, aber sie müssen es auch beweisen. Ein Versprechen allein ist nichts wert.« Sie beugte sich zu Cara hinüber und küsste sie auf die Wange.
    »Ach, Mom … Ich habe tatsächlich jemanden kennengelernt …«, schniefte Cara, und dann erzählte sie ihrer Mutter alles über Mike, angefangen von dem One-Night-Stand bis hin zu der Bedingung, die er gestellt hatte. Hier sind keine Herzen im Spiel . »Ich wusste von Anfang an, worauf ich mich einlasse, und ich habe wirklich versucht, mich nicht in ihn zu verlieben …« Trotzdem war es geschehen, und schon jetzt vermisste sie ihn, obwohl er noch gar nicht nach New York zurückgekehrt war.
    Ihre Mutter hörte ihr zu, nickte dann und wann und breitete schließlich die Arme aus, um ihr den erhofften Trost zu spenden. Cara fragte sich kurz, ob sie womöglich überreagiert hatte, verwarf den Gedanken jedoch rasch wieder. Schließlich hatte sie es noch recht gelassen genommen, als er sie nicht wie versprochen angerufen hatte und sich mit dem Gedanken getröstet, dass er eben ein sehr beschäftigter Mann war. Aber dann war er am Mittwoch nicht wie vereinbart im Joe’s gewesen, und auch danach hatte er sich tagelang nicht bei ihr gemeldet. Cara fand es unfair, dass sie es ausbaden musste, wenn in seinem Leben etwas nicht nach Plan lief. Und sie war nicht gewillt, sich ohne eine Erklärung abservieren zu lassen. Dafür hatte sie schlicht und ergreifend zu viel Selbstwertgefühl, dachte sie – ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter. Wie auch immer, wenn sie sich schon jetzt so schrecklich nach ihm verzehrte, wollte sie sich gar nicht ausmalen, in welch tiefes Loch sie fallen würde, wenn er erst endgültig von der Bildfläche verschwunden war.
    Allzu bald war es an der Zeit aufzubrechen. Natalie wurde unruhig, spähte immer wieder auf die Uhr.
    Es war an der Zeit zu gehen, wenn Cara nicht von ihrem Vater überrascht werden wollte, denn ihre Mutter sollte wegen ihr keine Schwierigkeiten bekommen. »Tja, ich geh dann mal lieber, bevor …«
    »Ich liebe dich«, sagte Natalie. »Wenn du wieder einmal Lust und Zeit hast, mich zu sehen, komm vorbei. Und wenn nicht, dann verstehe ich das

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