Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)
unvermittelt schneller schlagen.
Dann wechselte sie zu seiner Erleichterung das Thema. »Du hast mir noch gar nicht erzählt, wo wir absteigen.«
»Im Bellagio.« Ursprünglich hatte er ein Zimmer im eher bescheidenen MGM reserviert, aber nachdem sie beschlossen hatte mitzukommen, hatte er spontan umgebucht. Diesen Aufenthalt würde sie nicht so schnell vergessen.
»Ehrlich?« Sie riss die Augen auf. »Das Hotel mit den riesigen Springbrunnen aus Ocean’s Eleven?«
Hm, wenn die sonst so gelassene Cara vor Begeisterung sprühte, dann hatte er wohl die richtige Entscheidung getroffen. Die Turbulenzen schien sie darüber völlig vergessen zu haben.
Er drückte ihre Hand. »Warte, bis du erst das Zimmer gesehen hast. Für morgen Abend habe ich uns übrigens einen Tisch im Delmonico Steakhouse reserviert, im Venetian.« Er wollte ihr zeigen, was Las Vegas so alles zu bieten hatte, einschließlich einer Gondelfahrt im Venetian. Er erkannte sich selbst nicht wieder.
»Also, hör mal, das ist doch bestimmt furchtbar teuer.« Sie zog die Nase kraus, wobei sich zwischen ihren Augenbrauen eine kleine Falte bildete. »Ich …«
Er unterbrach sie, indem er ihr den Zeigefinger auf die Lippen legte. Sie hob eine Augenbraue, und ehe er wusste, wie ihm geschah, knabberte sie auch schon zärtlich an seiner Fingerkuppe.
Sein bestes Stück reagierte umgehend, und Mike fluchte verhalten. »Lass das mal lieber bleiben, es sei denn, du willst, dass ich dich aufs stille Örtchen schleppe und ein Mitglied des Mile-High-Clubs aus dir mache.« Er entzog ihr seine Hand, ehe er in Versuchung geriet, sie gleich an Ort und Stelle zu vernaschen, und musste über ihr zufriedenes Grinsen lachen.
»Benimm dich«, knurrte er mit gespielter Strenge.
»Na gut, wenn’s unbedingt sein muss …« Sie lehnte sich zurück und starrte mit einem unwiderstehlichen, spitzbübischen Lächeln auf die Rückenlehne des Sitzes vor ihr. »Hey, die Turbulenzen sind vorbei«, stellte sie fest. »Danke, dass du mich abgelenkt hast.« Nun war sie wieder ganz entspannt.
Ganz im Gegensatz zu Mike, für den sich der Rest des Fluges eher unerquicklich gestaltete. Er konnte es kaum erwarten, in Vegas zu landen und mit ihr ins Hotel zu fahren. Vor der Konfrontation mit seinem Vater musste er dringend noch Dampf ablassen.
Und er wusste auch schon, wie.
Von dem Augenblick, als sie aus dem Flugzeug stiegen, bis zu dem Moment, als sie ihre Suite – kein Zimmer, sondern eine Suite – betraten, war Cara völlig überwältigt. Sie hatte keine Ahnung, was Mike für all diesen Luxus hinblättern musste, und zu ihrer eigenen Überraschung hatte sie auch nicht vor, ihn danach zu fragen. Sie würde es einfach genießen.
Und das tat sie auch in vollen Zügen. Mike war so scharf auf sie, dass er sie, sobald sich der Hotelpage zurückgezogen hatte, auf das riesige Doppelbett warf, das mitten im Zimmer stand. Dort vergnügten sie sich dann bis weit nach Mitternacht – Mitternacht in Nevada, wohlgemerkt.
Den darauffolgenden Tag verbrachten sie am Roulettetisch und mit einer Besichtigung von Madame Tussaud’s Wachsfigurenkabinett, ehe sie auf ihr Zimmer zurückkehrten, wo sie sich erneut liebten und duschten, ehe sie zum Abendessen aufbrachen. Beim Dinner im Delmonico verzehrte Cara das beste Steak ihres Lebens und redete mit Mike über alles Mögliche, nur nicht über den bevorstehenden Abend und die erhoffte Begegnung mit Rex Bransom.
Mikes Gegenwart versetzte sie stets in einen Zustand entspannter Erregung, und sie genoss es, Zeit mit ihm zu verbringen und sich mit ihm zu unterhalten, selbst wenn sie einmal nicht derselben Meinung waren. Sie fühlte sich unheimlich wohl in seiner Gesellschaft. Zu wohl. Immer wieder musste sie sich in Erinnerung rufen, dass sie sich nicht einlullen lassen durfte, weil das Vergnügen nicht von Dauer sein würde.
Nach dem Essen kehrten sie in ihre Suite zurück, um sich umzuziehen, ehe sie zum Shots aufbrachen. Sie waren schweigsam, im Fernsehen lief irgendein Film. Cara streifte sich ihr Top über, ein knappes Teil mit tiefem V-Ausschnitt, und registrierte erfreut, dass Mike ihr ins Dekollet é starrte. Dann schüttelte er den Kopf und wandte den Blick ab. Aber immerhin hatte sie ihn kurz von seinen Sorgen ablenken können. Vor ihrer überstürzten Abreise hatte sie nur hastig ein paar Sachen eingegepackt, aber bewusst das Outfit mitgenommen, das sie getragen hatte, als sie das erste Mal miteinander im Bett gelandet waren – einen kurzen
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