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Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition)

Titel: Küss mich später: Marsden 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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eigentlich schon vorher, als sie die Panik überwältigt hatte, weil Mike plötzlich bei ihr auf der Matte gestanden und verkündet hatte, dass er im Begriff war, die Stadt zu verlassen – da war ihr klar gewesen, dass sie sich zu sehr auf ihn verließ. Höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen und sich wieder daran zu gewöhnen, dass das hier ihr Leben war. Vor Mike war sie hervorragend allein zurechtgekommen, und wenn er nach New York zurückkehrte, war sie auch wieder auf sich gestellt.
    Am besten verhielt sie sich deshalb so, als wäre er schon weg.
    Endlich kam das große gelbe M in Sicht, und gleich darauf fuhr Cara vom Highway ab und bog in den Parkplatz vor dem Fastfoodrestaurant ein. Auch hier lag bereits eine dicke Schneedecke. In diesem McDonald’s tummelten sich keine Familien mit Kindern, sondern überwiegend Trucker und Durchreisende, die eine Kleinigkeit zu essen oder einen Kaffee brauchten. Heute war der schlecht beleuchtete Parkplatz fast leer.
    Als Cara das Restaurant betrat, erblickte sie hinter dem Tresen zu ihrer Überraschung Daniella. Da keine Kunden warteten, ging sie schnurstracks auf sie zu. »Hi«, sagte sie leise.
    »Hi.« Die junge Frau lächelte matt.
    Cara fragte sich, ob sie Daniella je wirklich glücklich erleben würde. Sie konnte es nur aus ganzem Herzen hoffen. »Du hast ja einen Job!«
    »Bob hat gesagt, ich muss mir meinen Lebensunterhalt jetzt selbst verdienen, weil ich abgehauen bin. Aber er ist immer in der Nähe«, gestand Daniella mit vor Verlegenheit geröteten Wangen.
    Cara hielt sich an ihr Versprechen, keine Kritik zu üben, auch wenn sie sich sehr zusammennehmen musste. »Wenigstens kommst du so mal unter Leute.«
    Daniella nickte mit Tränen in den Augen und biss sich auf die Unterlippe, um nicht loszuweinen.
    Cara hätte sie am liebsten ins Auto gepackt und nach Hause mitgenommen, aber das war auch keine Lösung. Sie konnte nicht jede Frau, die sie in Havensbridge kennenlernte, bei sich beherbergen, so gern sie es getan hätte.
    »Bekomme ich einen Kaffee?«, fragte sie, in der Hoffnung, Daniella damit auf andere Gedanken zu bringen.
    »Natürlich. Ich hole nur schnell meine Chefin aus der Küche. Sie ist sehr nett – sie hat mir erlaubt, Pause zu machen, wenn du da bist. Sie springt so lange für mich ein.«
    Cara nickte.
    Ein paar Minuten später saßen sie sich an einem kleinen Tisch gegenüber, und eine stämmige, schon etwas ältere Frau brachte ihnen zwei Becher Kaffee. »Der geht aufs Haus. Nehmt euch ruhig alle Zeit der Welt«, sagte sie.
    »Danke, Bev.«
    »Danke«, sagte auch Cara.
    »Gern geschehen.« Die Frau nickte ihr zu, dann begab sie sich wieder hinter den Tresen.
    »Sie wirkt sympathisch«, bemerkte Cara.
    »Sie ist sehr nett zu mir«, berichtete Daniella. Es klang überrascht, als hätte sie im Leben noch nicht allzu viel Freundlichkeit erfahren.
    »Wie lange arbeitest du schon hier?«
    »Eine gute Woche.« Daniella stierte in ihren Becher.
    Cara betrachtete sie prüfend. Der schon etwas verblasste blaue Fleck an ihrem Kinn war ihr nicht entgangen. Sie streckte, ohne es zu wollen, den Arm aus und berührte die Stelle vorsichtig.
    »Ich bin hingef…«
    »Nein«, flüsterte Cara. »Nicht mit mir, okay?«
    Jetzt konnte Daniella die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    »Daniella, ich weiß, ich habe versprochen, keinen Druck auf dich auszuüben, aber du musst ihn verlassen. Komm zurück nach Havensbridge und …«
    Die junge Frau verkrampfte die Finger ineinander. »Ich will ihn ja verlassen, ehrlich. Deshalb habe ich dich angerufen. Aber ich arbeite gern hier. Es ist nicht dasselbe wie in einer Kanzlei, aber es ist schön, jeden Tag herzukommen. Es gibt mir ein gutes Gefühl, und ich kann halbtags arbeiten und ein bisschen Geld verdienen, während ich einen Kurs mache, um meine beruflichen Qualifikationen aufzufrischen.«
    Cara nickte. Es freute sie, dass Daniella die Entscheidung getroffen hatte, wieder arbeiten zu gehen, und sich offenbar einen Plan zurechtgelegt hatte. »Hervorragend. Ich bin sicher, Belinda kann das für dich einfädeln. Du brauchst lediglich jemanden, der dich fährt, richtig?«
    »Stimmt. Leider weiß Bob, dass ich hier arbeite.« Sie schüttelte frustriert den Kopf. »Er taucht zu allen möglichen oder unmöglichen Zeiten hier auf, um mich zu kontrollieren.«
    Das überraschte Cara nicht.
    »Ja, da hast du verdammt recht. Ich weiß immer, wo du dich rumtreibst.« Ein Schatten fiel auf ihren Tisch. Cara hob den Kopf und blickte

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