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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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widerlich und hartnäckig. Sie hat ihm und seinen Kumpels die dritte Runde gebracht, da grapschte er ihr fest an den Arsch .« Ben hielt angespannt die Luft an. An den Arsch! Meinem Mädchen … »Verdammt, war die sauer! ‚Fass mich noch einmal an und dein Nasenbein macht Bekanntschaft mit deiner Hirnmasse’, hat sie ihn angeschnauzt. In der ganzen Bar hat niemand auch nur ein Wort mehr gesagt. Natürlich grapscht der Widerling sie wieder an und ich schwöre, im selben Moment trifft ihr Handballen auf die Nase von dem Kerl. Sofort spritzt ein riesiger Schwall Blut auf den Tisch und den Kerl. Alle haben die Kleine angestarrt, als wäre sie der Leibhaftige. Der Biker hat geheult wie ein kleines Kind, als ihm sein Kumpel die Nase hochgezogen hat, um die Blutung zu stoppen. Dann kommt auch noch Tarek, der Besitzer, dazu. Das war’s. Er hat die zwei rausgeschmissen und ihr den restlichen Abend freigegeben. Wenn du mich fragst, hat der was für sie übrig. Warum auch immer. So ein Teufelsweib ist nichts für mich. Egal, wie heiß.«
    Ben hatte sein Bier nicht mehr angerührt. Das klang nach einer Frau, die sich zu verteidigen wusste und die keine Angst zu haben schien. Nach einer harten Frau. Nicht nach Sarah. Aber er musste sichergehen. »Arbeitet sie heute ?«
    »Keine Ahnung, aber du musst echt merkwürdig drauf sein, wenn dich das angemacht hat .« Der Mann mit den bleichen Augen schüttelte den Kopf und drehte Ben den Rücken zu.
    Wenn diese Frau so vorsichtig war, dann durfte er nicht bleiben. Er musste sie erwischen, wenn sie allein war und nicht auf der Hut. Das war in dieser Bar unmöglich. Jedes weibliche Wesen blieb hier keine Sekunde lang unvorsichtig. Ben kramte ein paar Münzen aus seiner Jeans und legte sie neben das Bier. Draußen begann es zu dämmern, als er sich in die Gasse verkroch, die schräg gegenüberlag. Jetzt kam das, was er als Jäger und Assassin perfekt beherrscht hatte; er zog sich völlig in sich zurück, bewegte sich kein bisschen und beobachtete alles, was vor der Bar vorging.
    Stunden verstrichen. Beinahe wäre er mit der Mauer verschmolzen. Endlich kam jemand aus der Bar, der nicht schwer und eindeutig männlich war. Sie war es. Er hätte sie überall sofort wiedererkannt. Allein ihr Anblick aus der Ferne raubte ihm den Atem. Er wusste es sofort, als sie näher kam. Das war seine Sarah. Er wich zurück. Sie ging an ihm vorbei, nur wenige Zentimeter, ohne ihn zu bemerken. Ben war wie erstarrt. In der Mitte der Gasse angelangt, drehte sie sich plötzlich um, als hätte sie etwas gehört. Jetzt oder nie. Er trat aus dem Schatten der Hausmauer in das Licht der Straßenbeleuchtung.
    Sie erstarrte schlimmer als er zuvor. Sie fixierten einander. Keiner sagte etwas. Als Ben einen zaghaften Schritt auf sie zu machte, wich sie leicht zurück. Er konnte nicht sagen, wie es geschehen war. Sein Gehirn musste kurz ausgesetzt haben, aber plötzlich hatte er sie im Arm, ohne sagen zu können, wer von ihnen den ersten Schritt gemacht hatte. Körper an Körper gepresst, zog Ben ihr Gesicht zu sich und gab ihr einen harten Kuss, den sie ebenso brutal erwiderte. Ihr heftiger Atem streifte seine Wange, ihr Unterleib drückte sich fest an ihn. Es störte ihn nicht, dass ihr Kuss schon fast schmerzte und seine unverheilte Lippe wieder aufplatzte. Ben fühlte sich zum ersten Mal seit Langem lebendig.
     
    *
     
    Weder küssten sie sich zärtlich noch zurückhaltend. Dafür hatten sich zu viel Wut und Trauer aufgestaut. Das erste Mal seit langer Zeit musste Sarah den Gedanken bekämpfen, dass dieser verzehrende Kuss genauso tödlich war wie in der Vergangenheit. Sie wusste inzwischen, dass es Schlimmeres gab als den Tod. Als Ben seiner rohen Sehnsucht nachgab und Sarah tiefer küsste, seine Zunge in ihrem Mund vergrub, fühlte sie sich zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wirklich lebendig. Das Gefühl war ebenso erschreckend wie schön. Sie stieß den heftig atmenden Ben von sich, der sie mit aufgerissenen Augen anstarrte.
    »Bereust du es etwa ?« Er schien fassungslos.
    »Nein, noch nicht. Aber das kommt noch. Bestimmt sogar .« Hatte sie das wirklich gerade gesagt? Woher kamen die abweisenden Gefühle, nachdem er sie so geküsst hatte? Wieso reagierte sie so heftig? Und wieso zur Hölle beruhigte sich ihr Herzschlag nicht endlich?
    »Das meinst du nicht ernst .«
    »Sag du mir nicht, was ich ernst meine und was nicht«, fuhr Sarah ihn an. Ben schien ihre Wut nicht zu verstehen. Starrte sie mit

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