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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Adelmann
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hochgezogenen Augenbrauen an. Sie konnte vor Glück kaum klar denken, weil er sie wiedergefunden hatte, einfach aus dem Nichts aufgetaucht war, nachdem sie all die Monate geglaubt hatte, er wäre ermordet worden. Und doch … Jetzt, da er völlig unerwartet vor ihr stand, konnte sie nicht mit Sicherheit sagen, was sie mehr im Griff hatte, ihr rasendes Herz oder ihre beklemmende Angst.
    Ben schloss die Augen und atmete tief durch, aber es schien ihn nicht zu beruhigen. »Wieso bist du nur so wütend ?« , schrie er sie an. »Du hast mich genauso geküsst wie ich dich. Und … Herrgott, du bist am Leben. Und wir haben uns doch wiedergefunden .«
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich … dein Auftauchen,  dass du überhaupt lebst, ist ein Schock für mich. Das bringt mich völlig durcheinander .« Sarah blieb weiterhin auf Abstand zu Ben, während er sie offensichtlich an sich reißen  wollte, wie seine ausgestreckten Arme sie wissen ließen.
    Sah er denn nicht, dass sie überfordert war?
    Sie zitterte, spürte wieder diesen starken Strom zwischen ihnen, der sie zueinanderzog , nachdem sie ihn schon aufgegeben hatte. Ihr Magen fuhr Achterbahn, wenn sie nur an den Kuss von eben dachte. Aber es war einfach zu viel.
    »Ich weiß ja, das hier ist Wahnsinn. Ich meine, sie haben mir deine Leiche gezeigt … Ich war mir so sicher«, murmelte er vor sich hin. Ben sah elend aus. Da musste die Familie ganze Arbeit geleistet haben. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, wie dieser Anblick auf Ben gewirkt haben musste, als er in ihren Klauen war. Wer die arme Frau war, die die Familie an ihrer statt getötet hatte, wollte sie nicht wissen. Sie wollte mit diesem ganzen Irrsinn nichts mehr zu tun haben. Wie hatte er es eigentlich geschafft, zu entkommen? »Ich war mir auch sicher. Ich meine, bei dir. Du hast mir immer wieder gesagt, dass niemand der Familie entkommt, wenn sie einen in die Finger kriegt. Jetzt stehst du vor mir. Wie bist du entkommen ?« Sie fixierte ihn eindringlich. Ben kam einen Schritt auf sie zu.
    »Das ist eine etwas längere Geschichte. Können wir nicht irgendwo hingehen ?« Sarah dachte sofort an die Bar, zögerte jedoch. »Nicht in die Bar«, sagte er, als hätte er ihren Gedanken gelesen.
    »Woher weißt du von der Bar ?« Hatte er sie wieder beobachtet? War er schon lange hier? Wieso sah er aus, als wäre er der Familie gerade eben erst entkommen?
    »Es ist kein Zufall, dass ich dich gefunden habe. Du bist mir vor ein paar Nächten in der Nähe über den Weg gelaufen, aber ich war nicht in der Verfassung, dich zu verfolgen. Erst ein Penner und ein paar geschwätzige Säufer in der Bar haben mich endgültig zu dir geführt .«
    Ben war in der Bar gewesen. Er hatte Dinge über sie gehört, darüber, wie sie jetzt war. Sarah bekam plötzlich keine Luft mehr. Das alles war die Erfüllung all ihrer Träume, und doch fühlte es sich mehr wie ein Albtraum an. »Scheint so, als könntest du einfach nicht damit aufhören, mir hinterher zu spionieren .« Sarah versuchte, zu lächeln, um die Angst zu verscheuchen. Ihr Ben war hier. Allein seine Nähe ließ sie explodieren. Sie hatte das Gefühl, innerlich zu zerreißen und konnte es nicht abstellen.
     
    *
     
    Ben hatte sofort dieses wunde Gefühl in der Brust, diesmal hatten seine Rippen nichts damit zu tun. »Scheint so«, bestätigte er mit einem leichten Schmunzeln und rückte nahe an Sarah heran. Wieso machte sie nur den Eindruck, ihn auf Abstand halten zu wollen? Er musste sie berühren.
    »Also gut, ich gehe auch in die Bar mit dir. Ich gehe überall hin mit dir, solange du nur nicht wieder verschwindest .« Sarah wirkte verloren und sie sah panisch aus. Als er noch näher trat und in den Schein der Straßenbeleuchtung kam, besah sie sich seine Verwundungen. Sie nahm seine Hand und führte ihn, was er nur zu gern geschehen ließ. Zusammen gingen sie zum hinteren Teil des Gebäudes, in dem sich die Bar befand, und Sarah zog Ben in den zweiten Stock eines einfachen Mietshauses, das sich an das Gebäude anschloss. Sie kramte den Schlüssel aus ihrer engen Skinny -Jeans hervor und öffnete die zwei Schlösser zu ihrer Wohnung. Eigentlich hatte Ben keine großen Erwartungen, was Sarahs Apartment anging, dennoch war er überrascht. Dieser winzige Doppelraum sah so gar nicht nach ihr aus. Die Farbe an den Wänden war abgeplatzt und von einem undefinierbaren Braunton. Kaum Bilder an den Wänden und so gut wie keine Bücher. Nur ein paar alte

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