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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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selbstsicher und für seinen Geschmack viel zu optimistisch.
    Und dann die Tatsache, dass sie zu Kenzies Rettung einer eigenen Idee folgen wollte und eine Kollision mit seinem sorgsam ausgeklügelten Plan zu befürchten war. Sie war viel zu sicher, nicht nur den Wunsch seines Bruders erfüllen zu können, sondern ganz nebenbei auch noch die Menschheit irgendwie zu retten. Ja, sie war optimistischer, als Matt lieb war, und es war zu befürchten, dass sie im Falle eines Misserfolges völlig am Boden zerstört sein würde.
    Und aus irgendeinem Grund war diese Vorstellung mehr, als sein erkaltetes Herz verkraften konnte.
    Matts Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt, als er seine Frau beobachtete, die offenbar in Verfolgung eigener Pläne aus dem Bad schlich, wo sie das Licht brennen ließ und die Tür einen Spalt offen blieb, damit sie etwas sehen konnte, während sie seine Kleider durchsuchte. Es war noch früh, vor vier Uhr morgens, gute zwei Stunden vor Sonnenaufgang, und Winter war schon für einen Ausflug angezogen, hatte ihr Haar ordentlich geflochten und trug ihre Stiefel in der Hand. Während sie sich leise im Bad fertig gemacht hatte, war Matt aufgestanden, um in die wenigen Sachen zu fahren, die er im Hotel gekauft hatte, und lag nun voll angezogen unter der Decke.
    Er beobachtete sie neugierig, aber geduldig und versuchte zu übersehen, wie niedlich ihre Kehrseite war, als sie sich bückte, da sie ihre Stiefel hinstellen musste, um das zu finden, was sie suchte. Matt wusste, dass er richtig geraten hatte, als sie sich mit seinem Füllfederhalter und ihrem Zeichenstift in der Hand aufrichtete. Sie drehte sich nur so weit um, dass das Licht auf ihre Beutestücke fiel, und Matt unterdrückte ein Lächeln, als sie seinen Füller untersuchte und ihn offenbar mit ihrem Stift verglich. Plötzlich schüttelte sie beide heftig. Als sich nichts tat und nur Tinte auf ihre Hand spritzte, steckte sie den Zeichenstift in ihre Jackentasche, tat seinen unbrauchbaren Füller zurück in seine Jacke und richtete sich mit den Stiefeln in der Hand wieder auf. Auf Zehenspitzen schlich sie zur Tür, schob den Stuhl, den er unter den Türknauf geklemmt hatte, vorsichtig weg und spähte hinaus auf den Gang.
    Matt glaubte zu wissen, wohin und warum sie ging, und er hatte nicht die Absicht, sie allein gehen zu lassen. Er wartete ein paar Sekunden, ließ Winter Zeit, ins Erdgeschoss zu kommen, dann schlug er die Decke zurück, griff nach Stiefeln und Jacke und trat hinaus auf den Gang. An der letzten Tür vor der Treppe vorüberschleichend, trat er auf ein knarrendes Dielenbrett und erstarrte.
    Die Tür ging auf, und Greylen MacKeage erschien mit verschränkten Armen im Eingang, ebenfalls komplett angezogen. »Ich kann mir denken, wohin sie geht«, äußerte Grey mit leisem Brummen. »Und ich werde ihr folgen, um dafür zu sorgen, dass ihr nichts zustößt.«
    »Bei allem Respekt, MacKeage, aber das fällt jetzt in meine Verantwortung«, erwiderte Matt ebenso leise. »Ich hefte mich an ihre Fersen, ohne einzuschreiten.«
    »Du wirst vielleicht einschreiten müssen. Wenn sie Daar erklärt, wen sie geheiratet hat, könnte es eine unschöne Szene geben.«
    »Sie hat den gestrigen Tag gut überstanden«, gab Matt zurück. »Tatsächlich glaube ich, dass sie völlig unversehrt davonkam, was man von uns anderen nicht behaupten kann.«
    Greys Grinsen leuchtete im spärlich erhellten Gang auf. »Das kommt daher, dass sie eine MacKeage ist und wir gern siegen.«
    »Sie war eine MacKeage«, sagte Matt. »Jetzt ist sie eine Gregor.«
    »Und ich dachte, ihre Sutter-Gene würden ihr einen Schritt Vorsprung vor euch Männern verschaffen«, sagte Grace, die neben ihren Mann trat und Matt zulächelte. »Sei geduldig mit ihr und lerne ihr zu vertrauen«, riet sie ihm. »Sie liebt Daar und muss mit ihm reden. Eher würde er sich den Arm abschlagen, als ihr etwas anzutun.«
    Greylen schnaubte und Grace verschränkte ihre Finger mit seinen. »Sprich es nicht aus«, warnte sie und zog leicht an seiner Hand. »Er war zu allen Mädchen wie ein Großvater, Winter aber stand er immer besonders nahe.«
    Matt warf einen Blick zur Treppe, da er seine Frau einholen wollte, dann wandte er sich wieder seinen Schwiegereltern zu und neigte den Kopf. »Mit Verlaub … ich möchte nicht, dass sie sich allein auf dem Berg herumtreibt, für den Fall, dass Gesader sich wieder zurückschleicht.«
    Greylen erstarrte. »Du weißt von ihrem Panther?«
    Matt lächelte.

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