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Küss niemals einen Highlander

Küss niemals einen Highlander

Titel: Küss niemals einen Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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immer stummen Priester. »Wie er? Wollt ihr damit sagen, dass ich wie Daar bin?«
    Grey und Grace standen sofort auf, doch als Grey mit ausgestreckter Hand auf sie zutrat, wich Winter einen Schritt zurück und schüttelte ihren Kopf. »Nein.« Sie trat noch einen Schritt zurück. »Ich bin keine Zauberin. Ich kann es nicht sein! Ich wüsste es, wenn ich es wäre«, rief sie aus und schlug sich auf die Brust. »Ich wüsste es!«
    »Du weißt es nicht, weil die Gabe in dir schlummert, bis man sie dir bewusst macht«, warf Daar ein, der vom Kamin wegtrat.
    »Halte dich da heraus, Alter«, grollte ihr Papa.
    »Nein«, entgegnete der alte Priester. »Sie muss die Wahrheit erfahren.« Er schaute Winter an. »Du würdest nichts von deiner Gabe merken, wenn du nicht weißt, wo du sie suchen sollst. Du hast die Energie immer schon in dir getragen, doch musst du tief in dein Inneres blicken, um sie zu finden. Sie kommt nicht von selbst zu dir, du musst dich auf die Suche machen.«
    »Genauso war es bei mir«, sagte Robbie, der von der geschlossenen Tür wegtrat, an der er gelehnt hatte. Sein Lächeln war voller Wärme. »Ich war sechsundzwanzig, ehe mein Vater mir meine Bestimmung erklärte.«
    »Aber du warst erst acht, als du die wenige Monate alte Rose Dolan im Schneesturm gerettet hast«, wandte Winter ein. »Du warst schon damals ein Wächter. Ihre Rettung hat dich beinahe das Leben gekostet.«
    »Ja, aber ich habe rein instinktiv gehandelt, um ein kleines Kind zu retten, ohne dass mir bewusst war, was ich tat.«
    »Aber ich habe nicht mal einen Instinkt!«, rief Winter aus und wich vor allen zurück. »Ich habe gar nichts!«
    »Du hast das alles, Winter«, sagte ihr Vater leise. »Es liegt in deinen Bildern, seit deinen ersten Zeichnungen. Die Geister, die du in deinen Werken versteckst … Findest du es nicht merkwürdig, dass du ihre Energie so deutlich siehst, wie du die wirklichen Tier siehst, während andere nichts sehen?«
    »Das sind doch nur Fantasieprodukte«, wandte sie ein, von ihrem Vater zu ihrer Mutter blickend, um sodann Robbie mit flehend erhobenen Händen anzusehen. »Ich habe sie aus einer Laune heraus gezeichnet.«
    »Es sind nicht nur Fantasiebilder, Winter«, sagte Daar. »Sie sind so real wie die Tiere aus Fleisch und Blut, die du zeichnest. Du malst, was du siehst, und du siehst das volle Energiespektrum.«
    »Ich möchte keine Magierin sein«, flüsterte sie, den Blick senkend. »Ich möchte nur malen.«
    »Dann ist das alles, was du tun musst«, sagte ihr Vater leise. »Du hast das Recht, dich deiner Berufung zu entziehen.«
    Erstaunt blickte sie zu ihm auf, dann sah sie ihre Mutter an. Grace nickte. Auch Robbie nickte und lächelte ihr zu. »Ja«, sagte Robbie. »Du hast die Wahl, deine Gabe anzunehmen oder zu verschmähen.«
    »Hattest du diese Wahl auch?«
    »Ja. Ich hätte mich meiner Berufung entziehen können, als ich davon erfuhr.«
    »Aber du hast es nicht getan.«
    »Ich entschied mich, mein Los auf mich zu nehmen, denn trotz der enormen Verantwortung, die es mit sich bringt, ein Wächter zu sein, habe ich auch die Befriedigung, meine Lieben zu beschützen.« Wieder verschränkte er die Arme und sah ihr tief in die Augen. »Aber ein Wächter und ein Druide sind nicht dasselbe. Mein Entschluss, meiner Berufung zu folgen, soll dich nicht beeinflussen. Du musst deinen eigenen Weg gehen, Winter.«
    »Ich möchte nicht so werden wie Daar«, flüsterte sie, ohne ihre Worte an jemanden direkt zu richten.
    »Entschuldige bitte«, sagte Daar, straffte seine Schultern und strich seinen Kittel glatt. »Ich erfüllte fast zweitausend Jahre meine Bestimmung und bin verdammt stolz darauf.«
    Winter sah ihn kritisch an. »Nichts für ungut, Vater, aber deine Zaubereien gehen meist daneben.«
    Er zupfte eine Faser von seinem Ärmel. »Nur im letzten Jahrhundert«, murmelte er mit finsterem Blick. »Vorher habe ich eine starke Kraft dargestellt, mit der man rechnen musste.« Er trat näher. »Mädchen, du könntest ebenso viel Macht haben. Du musst dich nur entscheiden, dass du sie willst und dann könntest du das Wissen des Universums in deinen Händen halten.«
    »Und warum? Damit ich in das Leben anderer eingreife? Damit ich Menschen aus ihrer natürlichen Zeit reiße und sie in ein anderes Jahrhundert schleudere?« Plötzlich hielt sie atemlos inne und warf ihren Eltern einen Blick zu. »Ich würde viele Jahrhunderte leben«, flüsterte sie entsetzt. »Ich würde alle überleben!«
    »Ja, so ist

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