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Küsse auf Eis - True Love and other Disasters

Titel: Küsse auf Eis - True Love and other Disasters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Seele kämpfte Layla darum, sich zu befreien. Sie trat wild um sich und schrie, um nur einen Blick auf ihn werfen zu dürfen. Nur ganz kurz, aber Mrs Duffy stierte Männern nicht auf den Arsch. Wenigstens nicht in Anwesenheit einer Reporterin. »Vielleicht ein andermal.« Also richtete sie den Blick krampfhaft auf Frankies Gesicht.
    Jetzt kam auch Vlad Fetisov mit Helm und Schläger aus
der Kabine. Er grinste breit, während er auf seinen Schlittschuhen auf sie zukam.
    »Hi, Sharky«, begrüßte der Russe Jane.
    »Hi, Vlad«, erwiderte die. »Wie läuft’s denn so?«
    »Leben ist toll. Wie geht Lucky?«, fragte er, womit Janes Mann gemeint war.
    »Dem geht’s gut.«
    Sobald Vlad die Eisfläche betreten hatte, fragte Faith: »Warum hat er Sie ›Sharky‹ genannt?«
    »Das ist der Spitzname, den die Jungs mir verpasst haben, weil ich sie alle beim Darts geschlagen hab. Sie sind bei allem, was sie tun, sehr ehrgeizig.«
    Als sie am Ende des Tunnels stehen blieben, sah Faith auf die Eisbahn hinaus. Die Männer waren in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Offensive trainierte an einem Ende, die Defensive am anderen. Sie wirkten sogar noch verwahrloster und ungepflegter, liefen aber mit Geschick und Präzision in Kurven umeinander herum und passten sich den Puck zu. Auf dem Eis befanden sich etwa fünfzehn Spieler, alle mit dunkelblauen Trainingsklamotten und weißen Helmen, doch wie von einem unsichtbaren Magneten angezogen landete ihr Blick auf den breiten Schultern und dem sich unter dem weißen Helm lockenden dunklen Haar des Mannes, der mit dem Rücken zu ihr in der neutralen Zone stand. Auch ohne sein Gesicht zu sehen, wusste sie, dass es Ty war. Das warme Gefühl in ihrem Bauch sagte es ihr.
    »Vlad ist ein bisschen abartig«, verkündete Jane, was Faith zum Glück sofort ablenkte.
    Auf Faith hatte der Russe nie bedrohlich gewirkt. Trotzdem fragte sie: »Ist er pervers?«
    »Nein. Er lässt nur mit Begeisterung vor Frauen sein Handtuch
fallen. Ich glaube, er wollte mich damit schockieren. Sie haben mich alle gern schockiert.« Jane schüttelte den Kopf und rückte den Tragegurt ihrer Aktentasche zurecht. »Sie wollten nicht, dass ich die Mannschaft auf Reisen begleite. Eine Frau im Flieger bringt angeblich Pech.«
    Vielleicht waren sie deshalb im Jet so still gewesen. »Das ist dumm und sexistisch.«
    »Allerdings.« Jane lachte. »So sind Eishockeyspieler eben.« Die beiden beobachteten, wie der Assistenztrainer mehrere Pucks auf der roten Linie aufreihte, und Jane bat: »Erzählen Sie mir was von Ty Savage.«
    Sie dachte an den Morgen, als sie im Konferenzraum gestanden und ihr Top hochgezogen hatte. An seine tiefblauen Augen an dem Tag, als sie übergeschnappt war und Layla zum zweiten Mal rausgelassen hatte. An dem Tag, als sie ihr Oberteil hochgezogen hatte wie eine Stripperin, langsam und provokativ, nur um ihm zu beweisen, dass er unrecht hatte. An dem Tag, als sie ihre Hand über ihren Bauch zum Knopf ihrer Jeans hatte wandern lassen, nur um zu sehen, wie die Glut in seinen Augen noch ein bisschen heißer brannte. »Was wollen Sie denn wissen?«
    »Glauben Sie, dass er das Zeug dazu hat, seine Mannschaft ins Endspiel zu führen?«
    »Nun, die Punkte, die er erzielt, sprechen für ihn.« Sie beobachtete, wie Ty von einem Ende der Eisbahn lospreschte. Der Fahrtwind drückte das Chinooks-Logo auf seinem Sweatshirt platt an seine Brust, als er zur roten Linie raste. Mit dem Schlägerblatt auf dem Eis wendete er an der Mittellinie und schlug die Pucks der Reihe nach in Onetimern zum Goalie, der sich verdrehte und verrenkte, um die Schüsse zu stoppen. Eine Scheibe fing er, und die anderen trafen mit
lautem Plopp auf seine Schützer. Einer der Pucks ging durch und traf ins Netz. »Er ist ein sehr ernsthafter Mann.« Außer wenn er versuchte, sich umgekehrte Psychologie zunutze zu machen, um sie dazu zu bringen, ihm einen Lap Dance vorzuführen. »Sehr diszipliniert und kontrolliert. Ich frage mich, wie er wäre, wenn er sich einmal gehen lassen würde.« Womit sie an jenem Tag im Konferenzraum allerdings nicht gerechnet hatte, während er dort saß und sich gelangweilt gab, war, dass sein heißer, sinnlicher Blick auf ihr auch in ihr heiße, sinnliche Gefühle auslösen würde.
    Während der Wind weiter sein Sweatshirt plattdrückte, klemmte er sich seinen Schläger unter den Arm und kontrollierte die Verschnürung seines Handschuhs. »Mal so richtig loslassen würde«, fügte sie hinzu und musste daran denken, wie er

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