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Kuessen gut, alles gut

Kuessen gut, alles gut

Titel: Kuessen gut, alles gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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zurückgekehrt. Statt sich zufrieden zurückzulehnen und von seiner Pension zu leben, hatte er sein eigenes Bauunternehmen gegründet. Er kaufte und renovierte Wohnhäuser, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen, doch wegen Hurrikan Katrina und der schlechten Konjunktur hatte er sein Geschäft erweitert und bot inzwischen auch Neugestaltungen und Gebäudesanierungen an. Er beschäftigte viele ehemalige Soldaten und Soldatinnen, ob nun nur für ein paar Monate, während sie sich an das Leben als Zivilisten gewöhnten, bevor sie sich neu orientierten, oder auch für längere Zeit. Beau hatte keine Ahnung, was Kasper mit ihm besprechen wollte, aber eine gute Investitionsmöglichkeit ließ Beau niemals sausen. Vielleicht wollte Kasper ein paar Namen von Männern, die Arbeit suchten. Ob sie es selbst glaubten oder nicht. Ihm fiel spontan sein Bruder ein.
    Nach ein paar Bahnen musste er an die morgige Autofahrt denken. Ursprünglich hatte er vorgehabt, nach New Orleans zu fahren, sich mit Kasper zu treffen, den gemieteten Cadillac Escalade am Flughafen abzugeben und für ein Weilchen heim nach Nevada zu fliegen.
    Am tiefen Beckenende machte er eine Rollwende und schwamm unter Wasser durch den Pool zurück. Seine Firma florierte, und er brauchte nicht mehr so viel zu reisen. Er hatte die Schlüsselpositionen mit fähigen Angestellten besetzt, sodass er jetzt eine ruhigere Kugel schieben könnte. Er könnte zu Hause bleiben und eine neue Lebensphase einläuten. Eine mit Frau und Kindern. Nicht weil seine Mutter Druck machte, sondern weil er es sich selbst wünschte.
    Er brach durch die Wasseroberfläche und sog Sauerstoff tief in seine Lunge. Er hatte noch viel Stoff zum Nachdenken, bis er eine gewisse schwarzhaarige Nervensäge in Texas abladen konnte. Eine Sache, über die er nicht nachdenken wollte, war Stella, wie sie mit seiner Mutter lachte. Sich die Haare über die nackte Schulter nach vorn strich, während sie und seine Mutter sich betranken. Sich mit einer Flasche Pinot volllaufen ließen. Er wollte nicht an ihr Lächeln oder an die Form ihrer Lippen denken oder was ihre versehentliche Berührung mit dem Arm mit seinen Innereien angestellt hatte. Er wollte nicht daran denken, wie sie ausgesehen hatte, als sie ihm am Tisch gegenübersaß, während die Abendsonne sich in ihrem Haar fing und ihre glatte Haut in Licht tauchte. Er wollte nicht an den sanften Schwung ihrer Kehle denken oder an den Schatten, den ihr Kinn auf ihren Hals warf. Er wollte nicht an ihr leises gehauchtes Stöhnen oder an ihre blauen Augen denken, die seinen Blick erwiderten, während sie irgendwas von Einhörnern und gepolsterten BHs faselte.
    An der Wand am flachen Ende wendete er und schwamm wieder zurück. Gedanken an blaue Augen, gehauchtes Stöhnen und gepolsterte BHs waren schwerer zu kontrollieren als sonst, egal, welche geistigen Ablenkungsmanöver ihm bislang dabei geholfen hatten. Vorhin hatte er am Tisch seiner Mutter gesessen und im Kopf Windgeschwindigkeit in Winkelminuten umgerechnet, während ihn eine wilde Lust überkam. Sein Verlangen hatte sich schließlich wieder gelegt, aber nicht wegen seiner Tricks, den Körper mit dem Geist zu besiegen, sondern wegen des Gefasels seiner Mutter über Facebook-Freunde. Er fragte sich, wie viele seiner anderen Exfreundinnen seine Mutter noch belästigt hatte.
    Da er derart in Gedanken versunken war und mehr auf seine Muskeln geachtet hatte, als Bahnen zu zählen, wusste er nicht, wie lange er schon geschwommen war, als ihm am Beckenrand ein verschwommener weißer Fleck auffiel. Er hielt mitten im tiefen Ende an, wo ihm das Wasser bis fast über die Schultern reichte, und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Das Licht aus dem Pool fiel auf Stellas nackte Füße und Beine. Sie hatte irgendwas Weißes an. Vielleicht eine Hemdbluse. Der starke Wind wehte den Saum hoch und ließ ihn um ihre Schenkel flattern. Beau starrte durch die Randzonen der Schatten in den Kernschatten, der über ihr Gesicht fiel.
    Es gab viel, was er hätte sagen können, sie hätte fragen können. Aber das Wichtigste schien zu sein: »Was haben Sie da an?«
    Sie beugte sich vor, und das weiße Hemd glitt über ihre Schenkel bis zu ihren Knien. »Eine Art Nachthemd«, sagte sie, und ihre Stimme klang ganz weich. »Ihre Mutter hat es mir geliehen. Sie hat mir auch die passende Hose dazu gegeben, aber die ist viel zu lang, und ich trage im Bett sowieso nicht gern Pyjamahosen.« Sie richtete sich wieder auf. »Ich habe heute

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