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Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition)

Titel: Kumpeltod: Nachtigalls achter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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uneingeladen zurück.
    Wiener
setzte den Blinker, zog den Wagen schwungvoll um die Ecke.
    »Silke,
frag doch bei den Kollegen nach, ob die beiden Gäste noch drin sind.«
    »Drei
Leute verlassen das Gebäude. Langer ist dabei. Die Kollegen wollen wissen, ob
sie dranbleiben sollen.«
    »Die
warten doch in einem Streifenwagen! Viel zu auffällig. Wir machen das«,
entschied Nachtigall. »Matern kann es nicht sein! Der sitzt entweder schon bei
uns in einer Zelle oder einem Büro und erwartet uns – oder
er bewacht noch immer die Durchsuchung seines Hauses. Egal – er ist
jedenfalls unter polizeilicher Aufsicht. Michael, nimm Tempo raus. Wenn du so
um die Ecke knallst, wird das Trio auf uns aufmerksam. Wir wollen aber
unentdeckt folgen.«
    »Die
drei nähern sich einem schwarzen Kleinwagen«, leitete Silke eine Information
weiter. »Zwei steigen ein. Langer haben sie auf der Wiese abgesetzt. Der
Unbekannte und seine Begleiterin steigen ein. Sie kommen direkt auf uns zu!«
    Wiener
hielt am Straßenrand.
    »Silke,
du sprichst mit Langer. Ich will wissen, wer die beiden waren«, forderte
Nachtigall und Silke sprang auf den Bürgersteig. Kaum hatte sie die Wagentür
zugeschlagen, da entdeckten sie den schwarzen Kleinwagen. Wiener wendete in
einem Zug und heftete sich an den anderen dran.
     
    Silke spurtete zu Matthias
Langer.
    Der
rappelte sich gerade von dem unscheinbaren Rasenstück auf.
    »Hallo,
Kriminalpolizei Cottbus, mein Name ist Dreier. Wir haben telefoniert«, stellte
sie sich noch einmal vor, für den Fall, dass Langer sie in der nächtlichen
Aufregung nicht richtig bemerkt hatte.
    Langer
starrte die junge Frau an, als sei sie eine Erscheinung.
    »Und?
Ich habe doch gesagt, dass ich Besuch … Ach,
mir hört ja eh nie einer zu.«
    »Kommen
Sie, ich begleite Sie in Ihre Wohnung.« Silke schob ihren kräftigen Arm unter
seinen und bugsierte den schmalen Mann Richtung Wohnblock.
    »Ähm,
also, wie erkläre ich Ihnen das jetzt«, stotterte Langer plötzlich und Silke
merkte deutlich, wie sehr er zitterte. »Ich würde lieber nicht mehr dort
raufgehen.«
    »Weil
Matern Sie dort erwartet?«, schoss Silke einen Pfeil ins Blaue ab.
    Sie sah
schon am ratlosen Blick Langers, dass er nicht getroffen hatte.
    »Matern?
Wieso? Was sollte der Spinner wohl in meiner Wohnung?«
    Der
Kumpel machte eine Pause und ergänzte leise, als bleibe die Peinlichkeit dann
ein Geheimnis zwischen der jungen Frau und ihm: »Da wartet meine
Schwiegermutter. Die schlägt mich windelweich.«
    »Und
die beiden im Auto?«
    »Meine
Frau und ihr neuer Stecher. Sie verlässt mich, hat sie gesagt. Und damit es
keinen Ärger gibt, hat sie den Typen gleich mitgebracht. Der könnte auch
Türsteher vor ’ner Disko sein. Da lässt man lieber die Finger von. Und meine
Schwiegermutter will mit mir abrechnen, weil ich ihre einzige Tochter angeblich
nicht glücklich gemacht habe. Und wenn die Frau abrechnen sagt, will ich nicht
wissen, was mir dann unterm Strich noch bleibt. Wahrscheinlich kann ich froh
sein, wenn sie mir nicht die Seele aus dem Leib prügelt.« Er warf Silke einen
schüchternen Blick zu. »Die könnte auch als Türsteher … Sie
wissen schon.«
    Silke
nickte. Gab die Entwarnung an die Kollegen durch.
    »Finde
ich aber echt super, wie ihr auf mich aufgepasst habt«, lobte Langer zwei
Schritte später. »Jetzt sind schon zwei hinter mir her, die Alte von meiner
Frau und der Kumpeltod. Wusste ich gar nicht, dass sich so viele für mich
interessieren.« Er zwinkerte unsicher. »Wenn ich entscheiden sollte, wüsste ich
gar nicht, welches Zusammentreffen für mich schlechter ausginge.«
     
    Nachtigall und Wiener kehrten
in die Gagarin Straße zurück.
    Emile
Couvier hatte sich in der Zwischenzeit beinahe durch den gesamten Aktenstapel
gearbeitet.
    »Na,
hast du ihn gefunden?«
    Couvier
schüttelte den Kopf. »Ihr offensichtlich auch nicht.«
    »Nein.
Das war ein innerfamiliäres Problem. Wir waren nicht vonnöten.«
    »Dabei
wissen wir eigentlich schon ziemlich viel über den Täter. Er ist risikofreudig,
muss eine gute Konstitution haben, es gibt eine Verbindung zu den Kumpeln um
Heiner Lombard. Wir wissen auch, dass es eine Verbindung zum Tod von Wintzel
geben muss – und doch sehen wir sie nicht«, meinte Nachtigall müde.
    »Wintzel
starb wegen der Drogengeschäfte, die er mit Stoff betrieben hat, der ihm nicht
gehörte. Branchenüblich wird so etwas streng geahndet. Man hetzte ihm einen
Killer auf den Hals. Hummer.« Couvier hatte sich

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