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Kurschatten: Ein Sylt-Krimi

Kurschatten: Ein Sylt-Krimi

Titel: Kurschatten: Ein Sylt-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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bemerkte, dass Dr. Hillmot im Apartment gerade seine Sachen zusammenpackte. »Wie sieht’s aus, Doc?«
    »Kreislaufzusammenbruch«, entgegnete Dr. Hillmot. »Vermutlich ging das ganz schnell. Hitze, Panik, Hyperventilation – das hält keiner lange durch.«
    »Todeszeitpunkt? Können Sie dazu schon was sagen?«
    »Heute Nacht. Gegen eins vielleicht, spätestens zwei Uhr.«
    »Danke, Doc.«
    »Ich sehe mir die Dame gleich genauer an.« Dr. Hillmot nahm seine Tasche und stöhnte erst mal ausgiebig, damit jeder, der es noch nicht wusste, eine Ahnung davon bekam, wie schwer sein Beruf war. »Den Obduktionsbericht bekommen Sie so bald wie möglich.« Er machte einen Schritt auf die Tür zu. »Den von Dennis Happe habe ich Ihnen bereits zukommen lassen. Schon gelesen?«
    »Natürlich«, log Erik, der den Bericht noch nicht einmal in den Händen gehalten hatte. Ihm fiel ein, dass er auch den von Matilda Pütz noch nicht gelesen hatte. So etwas durfte Dr. Hillmot nicht zu Ohren kommen, der einen schrecklich langen Vortrag folgen lassen würde – über die ungeheure Bedeutung seines Berufs und die gleichzeitige Missachtung seiner Tätigkeit von Leuten wir Erik Wolf. Durch den Garten bahnte er sich seinen Weg nach draußen. Dort trat Corinna von einem Bein aufs andere. Den freundlichen Gruß Dr. Hillmots, der sich schönen Frauen gegenüber gern galant zeigte, erwiderte sie nur knapp. Sie fühlte sich sichtlich unwohl und schien auch zu frieren. Aber Ludos Apartment, in dem Sila Simoni ihre letzten Stunden verbracht hatte, wollte sie auf keinen Fall betreten.
    Erik entdeckte sie und raunte Sören zu: »Ich muss mich um sie kümmern. Reden Sie mit Jacqueline. Sie soll Ihnen noch mal genau erzählen, wie sie die Simoni gefunden hat.«
    Sören nickte und entfernte sich Richtung Sportlerklause. Erik trat in den Garten und ging zu Corinna. Er griff nach ihrem Arm und zog sie auf den asphaltierten Weg, der hinter dem Zaun des Grundstücks verlief, als er sah, dass sie sich häufig auf die Zehenspitzen stellte, weil die Pfennigabsätze ihrer Schuhe ins Erdreich sanken.
    Corinna atmete auf, als sich der Abstand zum Tatort vergrößerte. »Musste ich unbedingt herkommen?«
    »Entschuldige, ich wollte mir den Weg ins Baubüro ersparen«, gab Erik zu. »Du kannst dir sicherlich denken, dass nach so einem Mordfall viel zu tun ist.«
    Sie nickte und gab sich nun verständnisvoll. »Schon klar. Also … was willst du von mir hören?«
    »Hat Sila Simoni gestern Abend irgendwas gesagt, was auf ihren Mörder schließen lässt? Hatte sie Angst? Fühlte sie sich bedroht?«
    Corinna schüttelte den Kopf. »Wir haben nur über Vergangenes geredet. Und über Matilda natürlich, über ihren Tod, über ihr Verhältnis mit Ludo.« Sie wehrte ab, als er sie unterbrechen wollte. »Ich habe mir schon den Kopf zerbrochen. Nein, sie hat nichts gesagt, was dir bei deiner Ermittlung helfen könnte.«
    »Und du hast keine Idee, wer das getan haben könnte?«
    »Nein!«
    »Niemand, der ein Motiv hat?«
    »Ich sag doch: nein!«
    Erik zog seine Pfeife aus der Tasche, fragte sich, ob er sie stopfen und anzünden sollte, entschied sich dann aber dagegen. Eine Pfeife anzuzünden, war eine Zeremonie der Ruhe, und das war hier unmöglich. Trotzdem behielt er sie im Mundwinkel.
    »Sag mal, Corinna … Was hast du damals in dieser Schönheitsklinik gemacht?«
    Sie starrte ihn an, als hätte er Chinesisch mit ihr gesprochen. Dann stieß sie hervor: »Woher weißt du das?«
    »Sila Simoni hat mir erzählt, dass sie dich dort kennengelernt hat.«
    Nun lief ihr Gesicht rot an. »Ach so, ja … Das ist Frauensache.« Sie versuchte es mit einem schelmischen Lachen, das aber gründlich misslang. »Darüber möchte ich nicht reden, Erik.«
    Er ärgerte sich, dass er davon angefangen hatte, und wollte sich entschuldigen, aber dann fiel ihm ein, dass er damit vermutlich alles noch schlimmer machte. Stattdessen zog er den Brief aus seiner Jacke, den Sören in Matildas Schrank gefunden hatte. »Kannst du dir vorstellen, wer den geschrieben hat?«
    Ihre Hände begannen zu zittern, als sie einen Blick auf den Brief warf.
    »Was ist los? Kennst du die Schrift?«, fragte Erik besorgt.
    »Der ist von meinem Mann.«
    Er sah sie verblüfft an. »Aber wir haben ihn in Matildas Schrank gefunden. Hinter einer Schublade! Er war dort eingeklemmt.«
    Corinna wandte sich ab, als wollte sie Erik ihre Tränen nicht sehen lassen. »Einer seiner letzten Briefe«, sagte sie stockend. »In so

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