Kuss der Wölfin 03 - Die Begegnung
hoch und schob sie zur Seite. Das Handy klemmte er sich zwischen die Lippen, suchte Halt am Rand der geöffneten Decke und zog sich nach oben. Nur sein Kopf passte in den Lüftungsschacht, der über den Toiletten verlief. Er spuckte das Handy aus und ließ es dort liegen. Sorgfältig legte er die Platte wieder über die Öffnung, stieg vom Klo und verließ die Toilette, ohne sich die Hände zu waschen.
Kapitel 20
Frankfurt, Herbst 2012
«Was hatte sie getan?»
Adam hielt kurz inne, während er ihren gemurmelten Worten lauschte. Die Nähe zu ihr, die erotischen Bewegungen ihres Beckens ließen ihn allerdings nicht klar denken. Sie lehnte sich wieder zu ihm nach vorne, küsste ihn, strich ihm durch die Haare, streichelte seinen Nacken. Er legte die Arme um sie, presste sie noch näher an sich.
„Ich kann das nicht tun“, flüsterte er, musste einen Moment still in ihr verharren, sonst hätt er sich sofort in ihr verströmt. Sie machte ihn wahnsinnig. Mit ihrem Geruch, der aus jeder Pore strömte und seine Sinne vernebelte.
„Oh doch. Das kannst du. Es geht hier um Liebe, Adam. Du willst mich nicht fressen“, stöhnte sie, und ihr Atem jagte ihm einen Schauer über den Rücken.
„Alexa, hör mir bitte zu.“ Adam rang nach Luft, seine Worte kamen atemlos aus seinem Mund, sein Herz pochte wild, ihm wurde schwindelig. Ihre Hitze umschlang ihn, sie massierte ihn tief in sich, er war kurz davor, zu explodieren. Und dann passierte es. Es war wie ein Stich im Nackenbereich. Ein kleiner Stich, der alles veränderte. Von einer zur nächsten Sekunde.
Was hatte sie getan?
Sie hatte ihn gebissen oder mit irgendetwas verletzt. Die Wahrheit schoss wie ein lautloser Blitz durch seinen Kopf. Adam knurrte, versuchte, sie von sich zu schieben, doch sie saugte sein Blut aus der Wunde, bewegte langsam ihr Becken, nahm ihn so tief auf, wie sie konnte, presste ihre inneren Muskeln zusammen. Ihre heißen Lippen lagen auf seinem Hals. Lust und Schmerz vereinten sich zu einem Rausch. Auf der einen Seite war er zutiefst geschockt, wegen der Tatsache, dass sie ihn überlistet hatte und ihr bisheriges Leben für ihn aufgeben wollte. Auf der anderen Seite fühlte es sich zu gut an. Zu gut für ihn.
„Alexa“, stöhnte er, bewegte sich nun auch. Er konnte sich nicht mehr beherrschen, warf sie auf den Rücken, blieb aber in ihr. Sie rutschte mit den Beinen vom Bett, mit dem Oberkörper lag sie noch auf der weichen Matratze. Doch sie hing mit ihren Lippen an seinem Hals, bewegte sich schneller, immer schneller. Endlich löste sie ihren Mund von ihm, lächelte ihn unter halboffenen Lidern an, so dass sein Herz sich für sie öffnete. Er wusste, tief im Inneren war es die richtige Entscheidung. Sie würde ihn nicht enttäuschen, hatte sich ihm geschenkt. Sie hob die Hand, strich ihm über die Lippen.
„So schön. Ich fühle mich wunderbar. Tu es, Adam. Ich flehe dich an.“ Alexa klammerte sich an die zerknüllte Bettdecke, hob ihr Becken, presste die Lippen zusammen. Ihr schweißnasser Körper glitzerte im fahlen Schein der Straßenlaternen, der durchs Fenster drang. Alles an ihm zuckte, war bis zum Äußersten gespannt, wie ein Pfeil, der kurz davor war, losgelassen zu werden. Als ihn der Orgasmus endlich überrollte und er sich anspannte, beugte er seinen Kopf zu ihr, griff nach ihrem Handgelenk und biss die feine Haut auf, bis zur dicken, pulsierenden Ader, die unter seinen scharfen Zähnen platzte wie eine Traube. Sein Gift schoss in sie, und als er ihr süßes, warmes Blut auf seinen Lippen spürte, pumpte er mit einem kehligen Stöhnen auch seinen anderen Saft in sie. Alexa schrie auf, blickte ihn an, in seine Seele, direkt in sein Herz. Sie hob den Kopf, zog seinen zu sich und legte erneut ihre Lippen auf die noch halboffene Wunde. Während sie von ihm und er von ihr trank, spürte er ihren zweiten Orgasmus.
Kapitel 21
Frankfurt, Herbst 2012
«Du verdammtes Arschloch! Was hast du gemacht?»
Ich putzte mir die Nase und räumte die Pizzaschachteln in die Küche. Mit müden Augen blickte ich auf die Uhr. Nach neun. Tief luftholend öffnete ich den Kühlschrank in der Hoffnung, eine Flasche Wein zu finden. Glücklicherweise fand ich noch einen Grauburgunder mit Schraubverschluss. Nicht der Feinste, aber er würde ausreichen, um mich etwas zu beruhigen. Da ich ohnehin nicht betrunken werden konnte, diente die Menge an Alkohol lediglich der Entspannung. Mir fehlte jegliches Verständnis dafür, dass sich die
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