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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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schloss ebenfalls die Augen und stellte mir meine Hand auf seiner Brust vor, spürte das starke Pochen seines Herzens unter meinen Fingern. Wie von selbst schien sich mein Körper zu bewegen und ich machte ein paar Schritte vorwärts. Ich konzentrierte mich auf Ren, sein Lachen, sein Lächeln, das Gefühl, bei ihm zu sein, und dann, plötzlich, berührte meine Hand seine Brust, und ich spürte seinen Herzschlag. Er war da. Ich öffnete die Augen und sah ihn an.
    Er streckte die Hand aus und berührte mein Haar, doch dann zog er sie hastig zurück. »Bist es diesmal wirklich du, Kells?«
    »Nun, ich bin keine von Maden zerfressene Leiche, wenn du das meinst.«
    Er grinste. »Da bin ich aber erleichtert. Keine von Maden zerfressene Leiche könnte so sarkastisch sein.«
    Ich hielt dagegen: »Und wie weiß ich, dass das wirklich du bist?«
    Er dachte kurz nach und senkte dann den Kopf, um mich zu küssen. Er zog mich an seine Brust, näher, als ich das je für möglich gehalten hätte, und schließlich berührten seine Lippen die meinen. Sein Kuss war anfangs warm und weich, wurde aber rasch hungrig und fordernd. Seine Hände glitten an meinen Armen hoch zu meinen Schultern und schlossen sich dann um meinen Nacken. Ich schlang ihm die Arme um die Hüfte und schwelgte in seinem Kuss. Als er mich nach einer Weile losließ, pochte mein Herz wie wild.
    Als ich die Sprache endlich zurückgewonnen hatte, sagte ich: »Hm, selbst wenn das nicht du sein solltest, entscheide ich mich für diese Version.«
    Er lachte, und Erleichterung durchströmte uns beide. »Kells, ich denke, du solltest den Rest des Weges lieber meine Hand halten.«
    Ich strahlte ihn an. »Kein Problem.« Glücklich, meinen Ren zurückzuhaben, gelang es mir, die lockenden Rufe und das eindringliche Flehen zu ignorieren, die aus den Seitengängen drangen.
    Als nach einer ganzen Weile ein Licht am Ende des Tunnels auftauchte, hasteten wir darauf zu. Ren hielt meine Hand fest umklammert, bis wir ins Freie tra ten. Wir gingen zur Sicherheit noch ein Stück weiter und blie ben erst neben einem Bach stehen, es fühlte sich an, als sei es Mittag, weshalb wir eine Pause einlegten und aßen.
    Einen Müsliriegel kauend, sagte Ren: »Ich würde die Bäume gerne meiden und in der Nähe des Baches bleiben. Wenn wir ihm ein wenig folgen, führt er uns hoffentlich nach Kishkindha.«
    Ich nickte und fragte mich angstvoll, was hinter der nächsten Biegung auf uns warten mochte.
    Gestärkt von unserer kleinen Rast, brachen wir wieder auf. Das Wasser plätscherte vor uns dahin, wir gingen flussabwärts. Das Ufer war von glatten Flusskieseln übersät.
    Ich hob einen grauen Stein auf und warf ihn mehrmals hoch, während ich gedankenversunken weiterspazierte. Das Gewicht und die Form des Steins veränderten sich. Ich öffnete die Hand. Er hatte sich in einen glatten, funkelnden Smaragd verwandelt. Ich blieb stehen und blickte auf die Steine zu meinen Füßen. Sie waren weiterhin grau und stumpf, die unter der Wasseroberfläche jedoch waren schimmernde Juwelen.
    »Ren! Schau her! Im Wasser.« Ich zeigte auf die Juwelen im Fluss. Je weiter sie vom Ufer entfernt lagen, desto größer wurden sie. »Siehst du das? Dort ist ein Rubin von der Größe eines Straußeneis!«
    Ich hatte mich gerade vorgebeugt, um einen großen Diamanten aus dem Wasser zu fischen, als mich Rens Arme von hinten umklammerten und zurückrissen.
    Er flüsterte gegen meine Wange und deutete zum Fluss: »Schau dorthin. Bloß aus dem Augenwinkel. Was siehst du?«
    »Ich sehe gar nichts.«
    »Benutz dein peripheres Sehen.«
    Genau neben dem Diamanten flimmerte ein Bild knapp unter der Wasseroberfläche auf. Es sah aus wie ein weißer Affe, jedoch unbehaart. Seine langen Arme waren ausgestreckt, schnappten nach mir.
    »Er wollte dich packen.«
    Hastig schleuderte ich den Smaragd zurück in den Bach. Das Wasser wirbelte und zischte an der Stelle, an der er einschlug, dann wurde es wieder spiegelglatt. Wenn ich direkt auf die Juwelen schaute, konnte ich nichts weiter sehen, doch wenn ich sie aus dem Augenwinkel betrachtete, erkannte ich überall Wasseraffen, die knapp unter der Oberfläche schwammen. Sie schienen ihren Schwanz zu benutzen, um ihren Körper an Baumwurzeln und Unterwasserpflanzen zu befestigen, ähnlich wie Seepferdchen.
    Ren murmelte: »Ich frage mich, ob es sich womöglich um Kappa handelt.«
    »Was sind Kappa?«
    »Asiatische Dämonen, von denen mir meine Mutter einst erzählt hat. Sie verbergen sich

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