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Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Kuss des Tigers - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Houck
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Erfahrung, dass es kein Happy End gab. Nun, da das Ende des Fluchs in nahe Zukunft rückte, musste ich den Tatsachen ins Auge sehen.
    Erstens: Sobald Ren frei ist, wird er die Welt erkunden und sich nicht niederlassen wollen. Zweitens: Liebe ist ein riskantes Spiel. Wenn er zu der Entscheidung kommt, dass er mich nicht liebt, zerstört mich das. Es wäre sicherer für mich, nach Oregon zu meinem einsamen, stinknormalen Leben zurückzukehren und ihn zu vergessen. Drittens: Vielleicht bin ich für all das hier noch nicht bereit.
    Ich schluckte eine Welle der Traurigkeit hinunter und ballte entschlossen die Fäuste. Um mein Herz zu beschützen, war es besser, die Beziehung sofort im Keim zu ersticken und mir den Schmerz und die Kränkung der unabänderlichen Trennung zu ersparen.
    Ich würde mich einfach auf die Aufgabe vor uns konzentrieren: nämlich nach Kishkindha zu gelangen. Dann, wenn das hier alles vorüber war, würde er seiner und ich meiner Wege gehen. Ich würde meinen Teil dazu beigetragen haben, einem Freund zu helfen, und würde ihn dann ziehen lassen, damit er sein Glück fand.
    Während wir mehrere Meilen, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, durch die sonderbare mythische Welt wanderten, entwarf ich einen Plan und sendete dezente Signale aus, um die romantische Notbremse zu ziehen. Sobald er meine Hand nehmen wollte, fand ich einen Grund, um ihm behutsam auszuweichen. Wenn er meinen Arm oder meine Schulter berührte, machte ich einen Schritt zur Seite. Wollte er den Arm um mich legen, schüttelte ich ihn ab oder eilte ein Stück voraus. Ich sprach kein Wort und gab keine Erklärung, wie sollte ich das auch erklären!
    Ren fragte mich, was los war, doch ich sagte einfach: »Nichts«, und er beließ es dabei. Anfangs war er verwirrt, dann wurde er melancholisch und zog sich schließlich wütend zurück. Ich hatte ihn ganz offensichtlich verletzt. Es dauerte nicht lange, bis er seine Versuche einstellte, und ich spürte einen Wall, so groß wie die Chinesische Mauer, zwischen uns.
    Wir erreichten den Stadtgraben und fanden eine Zugbrücke. Leider war sie hochgezogen, doch auf einer Seite hing sie ein wenig herab, als wäre sie kaputt. Ren ging ein Stück den Fluss entlang und starrte ins Wasser.
    »Hier sind zu viele Kappa. Hinüberzuschwimmen wäre keine gute Idee.«
    »Wie wäre es, wenn wir einen Baumstamm herziehen und damit den Graben überqueren würden?«
    »Das ist eine gute Idee«, knurrte Ren. Er kam zu mir und drehte mich um.
    »Was tust du da?«, fragte ich nervös.
    »Ich hole nur die Gada .« Er fügte sarkastisch hinzu: »Keine Sorge, das ist alles, was ich tue.«
    Er holte sie heraus, schloss rasch den Reißverschluss und schritt dann steif in Richtung der Bäume.
    Ich zuckte zusammen. Er war wütend. Abgesehen von dem Streit mit Kishan hatte ich ihn noch nie so erlebt. Das gefiel mir gar nicht, war aber der nachvollziehbare Nebeneffekt des ganzen Die-Liebe-im-Keim-ersticken-Plans. Ich konnte es nicht ändern.
    Ich warf Fanindra einen flüchtigen Blick zu, um zu sehen, ob sie mein Tun guthieß, aber ihre glitzernden Augen verrieten nichts.
    Kurze Zeit später ertönte ein lautes Dröhnen und einer der Bäume zog hastig die Äste ein. Ein weiterer Knall, und der Baum krachte durch das Blätterdach und fiel mit einem dumpfen Poltern zu Boden. Ren hackte die Äste vom Stamm, und ich ging zu ihm, um ihm zu helfen.
    »Kann ich etwas tun?«
    Er drehte sich nicht zu mir um. »Nein. Wir haben nur eine Gada .«
    Obwohl ich die Antwort bereits kannte, fragte ich: »Ren, warum bist du sauer? Beschäftigt dich etwas?« Ich verzog das Gesicht, wusste ich doch, dass ich ihn beschäftigte.
    Er hielt inne und drehte sich zu mir um. Seine lebhaften blauen Augen suchten in meinem Gesicht. Rasch wandte ich den Blick ab und sah zu einem zitternden Ast hinab, der seine Nadeln nach mir ausstreckte. Als ich wieder zu Ren schaute, war sein Gesicht zu einer undurchdringlichen Maske erstarrt.
    »Mich beschäftigt nichts, Kelsey. Mir geht’s gut.«
    Er wandte sich wieder um und machte sich daran, die Äste vom Stamm abzuhacken. Als er fertig war, reichte er mir die Gada und zerrte den Stamm zum Graben.
    Ich hastete ihm hinterher und bückte mich, um die andere Seite hochzuheben.
    »Nein!«, rief er, ohne sich zu mir umzudrehen.
    Als wir zurück beim Graben waren, ließ er den Stamm fallen und suchte nach einem geeigneten Platz. Ich wollte mich schon auf den Baumstamm setzen, da bemerkte ich die Nadeln. Selbst der

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