Kuss im Morgenrot: Roman
am Verschluss seiner Hose herum. Dann senkte er sein Gewicht genüsslich auf sie herab. Etwas Stumpfes, Feuchtes drängte sich zwischen ihre Schenkel, aber ohne in sie einzudringen. Weißglühendes Feuer raste durch ihre Adern, und ihr Körper bebte an der Grenze zur Erlösung … so nah …
»Du musst eine Entscheidung treffen, Cat.« Mit seinen kräftigen feuchten Lippen küsste Leo gierig ihren Hals. »Entweder bittest du mich jetzt sofort aufzuhören, oder du lässt mich dich ganz nehmen. Ich kann mich nicht mehr im letzten Moment zurückziehen. Dafür will ich dich zu sehr. Und es ist gut möglich, dass ich dich schwängere, Schatz, denn ich fühle mich ziemlich potent im Moment. Du kannst es dir aussuchen. Alles oder nichts. Du brauchst nur Ja oder Nein zu sagen.«
»Ich kann nicht.« Catherine wand sich vor Verzweiflung, als er die Hüften anhob. Als er sie zu sich herumdrehte, starrte sie wütend zu ihm hoch. Nicht imstande aufzuhören, senkte er noch einmal den Mund auf ihren und küsste sie gierig, schmeckte die Laute des Verlangens, die aus ihrer Kehle heraufdrangen.
»Eine Schande«, sagte er schwer atmend. »Ich war gerade dabei, etwas richtig Sündhaftes auszuarbeiten.« Er rollte sich von ihr herunter und griff nach seiner Hose, wobei er etwas von einer ernsthaften Verletzung murmelte, die er sich zuziehen könnte, während er versuchte, die Hose zu schließen.
Catherine sah ihm ungläubig zu. »Du wirst es nicht zu Ende bringen?«
Er stieß einen bebenden Seufzer aus. »Wie ich gesagt habe, alles oder nichts.«
Sie schlang die Arme um sich selbst und zitterte so sehr vor Verlangen, dass ihr die Zähne klapperten. »Warum versuchst du, mich zu quälen?«
»Es wird deutlich, dass lebenslange Geduld nicht ausreichen wird, um deine Schutzhülle zu durchbrechen. Also muss ich es auf anderem Wege versuchen.« Leo küsste sie zärtlich und verließ das Bett. Nachdem er sich mit beiden Händen durchs Haar gefahren war und seine Kleider glatt gestrichen hatte, warf er ihr einen leidenschaftlichen Blick zu, gefolgt von einem Grinsen, mit dem er sie beide gleichzeitig zu verspotten schien. »Ich führe Krieg, Liebling. Und meine einzige Chance, diesen Krieg zu gewinnen, ist, dich dazu zu bringen, ihn verlieren zu wollen.«
Achtundzwanzigstes Kapitel
Nur eine Frau aus Stein hätte dem Feldzug standhalten können, den Leo in der folgenden Woche führte. Brautwerbung nannte er es, aber die Art, wie er Catherine mit seinem aufsässigen Charme andauernd aus dem Gleichgewicht brachte, hätte ein anderes Wort verdient gehabt.
Im einen Moment verwickelte er sie in eine unsinnige und höchst unterhaltsame Auseinandersetzung, und im nächsten war er wieder besänftigend und freundlich. Er flüsterte ihr neckische Komplimente und poetische Verse ins Ohr, lehrte sie unanständige französische Wörter und brachte sie in unpassenden Momenten zum Lachen. Jedoch vermied er es tunlichst, sie zu küssen oder zu verführen. Zuerst war Catherine über die offensichtliche Taktik amüsiert, dann verärgert, und schließlich wurde sie neugierig. Sie ertappte sich oft dabei, dass sie auf seinen makellosen, entschlossenen Mund starrte … Sie konnte nicht anders, als an ihre letzten Küsse zu denken, von ihnen zu fantasieren.
Als sie eines Abends an einer privaten Musikveranstaltung in einer Villa in der Upper Brook Street teilnahmen, stahl sich Leo mit Catherine heimlich davon, während die Gastgeberin einer Gruppe von Gästen das Haus zeigte. Catherine folgte Leo bereitwillig hinter ein paar große Farne in einer Ecke und konnte es kaum erwarten, sich in seine Arme zu begeben. Doch anstatt sie zu küssen, zog er sie zu sich heran, schmiegte sie an seinen warmen Körper … und hielt sie. Hielt sie im Arm, wärmte sie, drückte sie eng an sich, und ließ seine Hände langsam über ihren Rücken wandern. Er flüsterte etwas Geheimnisvolles in ihre hochgesteckten Locken, Worte, die zu sanft und leise waren, als dass sie sie hätte hören können.
Besonders genoss Catherine die ausgiebigen Spaziergänge durch die Rutledge-Gärten, deren Bäume und Hecken das Sonnenlicht filterten, während eine kühle Brise den nahenden Herbst ankündigte. Sie führten lange Gespräche und streiften bisweilen empfindliche Themen. Vorsichtige Fragen, schwierige Antworten. Und doch schien es, als kämpften sie beide für das Gleiche, eine Art von Verbindung, die für sie beide völlig neu war.
Manchmal trat Leo zurück und betrachtete sie eine
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