Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition)

Titel: Labyrinth der Puppen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. L. Grey
Vom Netzwerk:
genug, dass ich es hören kann. »Der einzige Scheißladen hier, der offen ist, und in dem arbeitet eine vertrottelte Schickse. Was daran kapierst du denn nicht, Mädchen?« Die junge Frau scheint es entweder nicht zu hören, oder sie ignoriert es. Ihr Gesicht bleibt engelhaft. Lauter sagt Rhoda: »Dan, wir müssen gehen. Ich bleibe hier nicht länger als nötig.«
    »Wir sollten erst unsere Handys aufladen. Außerdem glaube ich nicht, dass das Einkaufszentrum schon geöffnet hat.«
    »Das Einkaufszentrum hat immer geöffnet«, sagt das Mädchen. Okay, sie mag ja nicht die hellste Kerze auf der Torte sein, aber sie ist niedlich und freundlich. Offen gesagt ein angenehmer Kontrast zu Rhoda.
    »Ich brauche eine Zigarette«, beschwert sich Rhoda und stapft aus dem Laden. Während sie draußen nervös auf und ab geht, schalte ich ihr Handy ein. Das Display scheint im Wasser ein bisschen gelitten zu haben. Die Uhrzeit lautet: 08:69 . Aber wenigstens ist es kein Countdown. Ich werde nie wieder in meinem beschissenen Leben eine elende Stoppuhr benut...
    Piep-piep.
    Die Verkäuferin schielt neugierig auf das Gerät. »Was tut es da?«
    »Rhoda, du hast eine SMS«, rufe ich.
    Sie kommt wieder herein und nimmt mir das Handy aus der Hand. »Wahrscheinlich von Zinzi. Will wissen, wo ich stecke.«
    »Glaubst du, sie haben den Jungen gefunden?«
    Keine Antwort. Rhoda starrt die Nachricht an.
    »Was ist?«
    Sie hält mir das Telefon hin.
    Du kannst laufen, aber du kannst dich nicht schützen.
    »Oh, Scheiße.«
    Piep-piep.
    Rhoda reißt mir das Handy aus der Hand und liest die Nachricht.
    »Arschlöcher!« Rhoda schiebt mir das Gerät wieder hin.
    Es sei denn, du kaufst die wasserdichte Laufkleidung von AllSports. Sonderangebote nur in diesem Monat gültig!
    »Was? Ist das ...«
    »Spam. Ich hab mal bei einem Preisausschreiben von diesem Drecksladen mitgemacht, es ging um irgendwelche abgefahrenen goldenen Laufschuhe, und seither schicken sie mir ständig Werbung. Wenn ich aus dieser Scheiße raus bin, werde ich als Erstes zur nächsten AllSports-Filiale gehen und dem Geschäftsführer die Fresse polieren. Hier gibt es nicht zufällig ein AllSports, oder?«, fragt sie mich.
    »All was?«, wundert sich die Verkäuferin, die glaubt, dass Rhoda sie gemeint hat. »Ich glaube nicht, dass ich ...«
    Rhoda verdreht die Augen. »Halt doch mal die Klappe. Ich hab nicht mit dir geredet, Schätzchen.«
    »Komm schon, Rhoda, sie versucht doch nur, behilflich zu sein.« Ich wende mich an das Mädchen. »Tut mir leid, ich ...«
    Rhoda stöpselt ihr Handy aus und nimmt es von der Ladentheke. »Das reicht erst mal. Ich gehe jetzt. Ich hab keine Zeit für so was. Du kannst gerne hierbleiben und mit deiner neuen Freundin Scheiße labern, das ist mir egal. Und wenn du schon dabei bist, erzähl ihr doch, wie du die letzten Tage damit verbracht hast, zu heulen und dir in die Hosen zu machen.«
    Sie zeigt mir den Mittelfinger und stürmt aus dem Geschäft.
    Was soll das denn jetzt? »Rhoda, warte! Komm schon. Warte!«
    Am Ende des Gangs bleibt sie stehen.
    »Ich weiß nicht, was gerade geschehen ist, aber kannst du nicht noch ein paar Minuten warten? Ich lad nur schnell mein Handy auf und dann können wir nachsehen, was ...«
    »Nein, Dan. Es ist vorbei. Du bist wieder da, wo du hingehörst. Es gibt noch eine Menge Mist, um den ich mich kümmern muss. Ich muss Zinzi anrufen und herausfinden, was mit dem Jungen ist. Ich muss ... auch noch ein paar andere Sachen auf die Reihe kriegen, okay? Ich gehöre nicht hierher. Ich muss jetzt wirklich, wirklich weg.«
    »Aber ich muss ... ich will auch wissen, was aus dem Jungen geworden ist. Und ich will wissen, dass mit dir alles ... in Ordnung ist. Gib mir wenigstens deine Nummer.«
    Sie verdreht die Augen und seufzt, als täte sie mir einen Riesengefallen. »Meinetwegen.«
    Sie wartet, während ich zurück in den Last-Call-Laden stürme und mir Stift und Papier ausleihe. Wir tauschen die Handynummern aus.
    »Ruf mich an, okay? Heute noch. Du musst nicht in irgendeinem Dreckloch pennen. Ich wohne ganz in der Nähe.« Damit werde ich mich befassen, wenn es so weit ist. Hi, Mom, tut mir leid, dass ich was weiß ich wie viele Tage verschwunden gewesen bin, aber das hier ist Rhoda, meine drogensüchtige Ausreißerfreundin, und sie braucht einen Platz zum Pennen. Ich bin so ein gottverdammter Loser, dass ich nicht mal eine eigene Wohnung habe.
    »Danke«, sagt sie und verschwindet um die Ecke. Ich habe ein

Weitere Kostenlose Bücher