Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)
Krankenhaus erreicht – derzeit eine Baustelle. Aber Lexies knallrosa Barbie-Cabrio, das vor der Notaufnahme parkte, war zwischen dem Kran, den Baugerüsten und den Schutthalden nicht zu übersehen.
Mark riss das Handy aus der Freisprechhalterung und sprang aus dem Wagen, als Shainees Bruder sich wieder meldete.
»Mark? Hayden. Ich habe im Hotel angerufen.«
»Und?«
»Sie kommt.«
»Aha.«
»Mit der Fähre von Papeete nach Vaiare.«
»Aha.«
»Im Hafen werden sie und ihr Begleiter abgeholt und mit dem Minivan ins Hotel gefahren.«
»Aha.« Und nach kurzem Zögern: »Welcher Begleiter?«
»Nee, oder?«
Shainee blieb stehen und stemmte die Arme in die Hüften. Das meinte er doch nicht ernst!
Unter den Palmen in der Auffahrt des Resorts parkte ein schweres Motorbike, geschwungene Formen, viel mattes Anthrazit und noch mehr glänzendes Chrom. Daran lehnte mit lässig überkreuzten Beinen Tim. Er trug enge Blue Jeans mit ausgefransten Säumen und ein dunkelblaues Shirt mit dem Ayers Rock unter dem Schriftzug:
Jetzt begriff sie auch, warum er vorhin angerufen hatte, als sie gerade ihren Garden Bungalow bezogen hatte: In seinem Häuschen hatte er den Flyer einer Autovermietung gefunden. Für ihre Inselrundfahrt um Moorea sollte sie sich eine Jeans anziehen. Und eine Jacke mitnehmen. Und sie dachte noch: Bei der schwülen Hitze? Tim, du spinnst!
Als sie näherkam, richtete er sich auf. »Wieso: Nee, oder?« Er feixte. »Zu wenig PS?«
»Das Bike hat genug PS, dass deine Augen leuchten. Aber ich kann nicht Motorrad fahren.«
»Ich auch nicht.« Er zuckte mit den Schultern. »Na und?«
»Tim ...«
Er grinste verschmitzt. »Okay, ein Scherz. Mein Freund Laird leiht mir hin und wieder sein schweres Gerät.« Er nahm die beiden Helme vom Sattel. »Komm, steig auf.«
»Ich kann es aber wirklich nicht.«
»Ich zeig’s dir.«
»Tim ...«
»Vertrau mir.«
Sie zögerte noch immer.
»Bitte.«
Sie gab nach. »Na gut.«
Tim stülpte ihr den Helm über den Kopf und klappte das Visier hoch. Dabei summte er ziemlich herausfordernd die ersten Takte von Born to be wild .
Dann schwang er sich so was von lässig auf die Maschine und setzte sich seinen Helm auf, dass sie dachte: Das macht er nicht zum ersten Mal. Also los, Shainee, trau dich!
Tim klopfte auf den erhöhten Sitz hinter ihm. »Schwing dich in den Sattel, California Girl!«
Wo sollte sie sich bloß festhalten? Es gab keinen Griff hinter ihrem Sitz! Sobald er sich in die erste Kurve legte, würde sie abrutschen!
Sie klemmte sich hinter ihn, Tim ließ den Motor an, und die Vibrationen schossen ihr wohlig durch den Unterleib. Er fasste nach hinten, nahm ihre Hand und schob sie auf seinen Oberschenkel. »Halt dich an mir fest!«
Sie legte die Arme um seine Brust. Unter dem Shirt konnte sie seine festen Muskeln spüren. »So?«
»Noch ein bisschen tiefer!« Er beugte sich nach vorn und zog sie mit. Ihre Hände lagen nun auf dem Bund seiner Jeans, ihre Brüste und ihre Schenkel pressten sich an ihn.
Sein Duft, seine Nähe, seine Bewegungen ... und diese aufreizenden Vibrationen ...
Shainee schmiegte sich ganz eng an ihn. Tim schien es zu genießen. So wie sie.
Er hielt das schwere Motorrad mit einem Bein im Gleichgewicht. »Und, alles okay?«
»Roger, over, beep!«
Er lachte ausgelassen. »Ready for take off!«
Und dann hoben sie ab. Na ja, fast. Übermütig knatterte Tim die Auffahrt des Resorts hinunter, durchquerte den tropischen Garten und bog nach rechts in die Küstenstraße ein, auf der sie vorhin von Vaiare gekommen waren. Die Straße hatte nur sanfte Kurven, und Shainee war stets bemüht, sich Tims Bewegungen anzupassen. Sie schob sich noch näher an ihn heran, und ihr Helm knallte dabei gegen seinen.
Nach zwei Meilen fuhr er rechts ran.
Keine fünf Schritte neben ihnen, hinter einem Kokospalmenhain, leuchtete ein weißer Strand in der Nachmittagssonne. Dahinter glitzerte das kristallklare Wasser einer fast schon kitschig blauen Lagune, die am Horizont, hinter den Brechern der ringförmigen Riffe, mit dem Himmel verschmolz. Was hatte Tim vor? Ein Foto schießen? Oder im Meer baden?
Er schaltete den Motor nicht aus, stemmte das Motorbike mit einem Bein, nahm den Helm ab und drehte sich zu ihr um. »Du bist total verkrampft.«
»Tut mir leid.«
»Ich kenne ein Mittel dagegen ...«
»Ach ja?«
»Das funktioniert nur ohne Helm.«
»Okay.«
Er lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen sie. Seine Hand lag auf ihrem
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