Lachen mit Tränen in den Augen (German Edition)

Sydney sind? Wie schön, Sie kennenzulernen.
    Best regards,
    Jodi Winslow
     
    ------------Ursprüngliche Nachricht------------
     
    Von: Mark Ryker [email protected]
    An: Jodi Winslow [email protected]
    19.06.2011 / 19:17
    Betreff: Skippy
    Mrs Winslow, mein Casting Team hat mir vor einigen Tagen eine Audiodatei mit der Stimme Ihres Sohnes Kyle gemailt. Er kommt für die Besetzung des Sonny in die engere Wahl. Da ich für die endgültige Entscheidung nach Sydney kommen werde, würde ich Kyle bei dieser Gelegenheit gern kennenlernen. Wie wäre es mit einem Abendessen in meinem Hotel?
    Best regards,
    Mark Ryker
     
     

     
     
    Wie Meeresrauschen ...
    »Shainee?«
    Nein, nicht wie das Rauschen der Brandung, sondern wie ein tosender Wasserfall, der aus dem Himmel herabstürzt – so hörte sich das Geräusch in ihrem Kopf an.
    »Shainee!«
    Sie sah Tim an, der neben ihr am gedeckten Tisch saß und sie besorgt anschaute.
    »Alles in Ordnung?«
    Sie schüttelte unmerklich den Kopf, und die Bewegung ging fließend in ein Nicken über. Sie wedelte mit der Hand vor ihrer Stirn. »Bin ein bisschen müde ... unkonzentriert.«
    Hey, nuschelte sie etwa schon wieder? Wie damals, während der ...
    »War ein anstrengender Tag«, riss Tim sie aus ihren Gedanken in Slow Motion – was war bloß mit ihr los? Es war Monate her, dass sie sich so benommen gefühlt hatte. Nebel im Kopf, hatte sie es damals genannt, so dicht, dass sie ihre eigenen Gedanken nicht wiederfinden konnte.
    Tim redete immer noch, aber was sagte er? Selbst das Zuhören war anstrengend. »... Flug von Moorea, der Ritt durch die Berge von Bora Bora, das Tattooing im Resort, das Te Ruau auf dem Motu und jetzt das Beach Dinner in der Lagune ...«
    Ja, stimmt: Auf geflochtenen Pomare-Stühlen saßen sie an einem ganz in Weiß gedeckten Tisch auf einem Floß, das auf dem nächtlichen Meer trieb. Die Windlichter am Rand der kleinen Plattform beleuchteten ganz zauberhaft das kristallklare Wasser und den weißen Sand der Lagune. Zwischen Tim und ihr warfen Kerzen ihr flackerndes Licht auf ein Gesteck aus Roses de Porcelain, so hießen die herrlichen exotischen Blüten, glaubte sie. Was für eine zauberhafte Stimmung, was für eine Nacht!
    »... und gestern war es auch schon zu viel für dich. Du warst abends sehr müde, hast sogar ein bisschen geschlafen ...«
    Tim redete ja immer noch! Hatte sie was nicht mitgekriegt? Sie fühlte sich, als wäre sie wieder auf Drogen ... ein Medikamentenjunkie, wie während der Chemo ...
    Trotz der warmen Brise fröstelte sie. Angespannt zog sie die Schultern hoch.
    »Shainee?«
    »Hm?«
    Er sah sie aufmerksam an. »Willst du einen Cappuccino oder Espresso?«
    Shainee schüttelte den Kopf.
    »Okay«, sagte er, aber sie sah ihm an, dass es für ihn nicht okay war, ganz und gar nicht.
    Seine Besorgnis rührte sie, und sie legte ihre Hand auf seine, streichelte sie sanft und flüsterte: »Okay.«
    Tim nickte, und nach kurzem Zögern fragte er: »Hast du Lust, morgen etwas zu unternehmen?« Er zog einen bunten Flyer aus der Tasche und legte ihn vor ihr auf den Tisch.
    Shainee schob ihren Teller mit den geschmolzenen Resten des Mango-Vanille-Eises zur Seite und entfaltete den kleinen Prospekt auf dem weißen Tischtuch. Romantic photo excursions in the most beautiful lagoon in the world, prangte dort in großen Buchstaben, darunter gab es ein eindrucksvolles Foto von einem startenden Chopper. Sie sah Tim an, dessen Gesicht im sanften Kerzenlicht erglühte. »Eine Flightseeing Tour mit dem Heli?«
    »Yeah.«
    »Fliegst du, oder leisten wir uns einen Piloten?«
    Er lachte ausgelassen. »Ich kenn mich nur mit Propellermaschinen aus.«
    »Du hast eine Beechcraft Super Air King geflogen, als du noch bei den Flying Docs warst.«
    »Genau.«
    »Vielleicht lässt der Pilot dich auf den Kopilotensitz und an den Steuerknüppel?«
    »Würde mir Spaß machen.« Tim schien sich wirklich darauf zu freuen – ein neues Spielzeug und ein neues Abenteuer.
    »Also dann: Wohin fliegen wir?«
    Er lehnte sich zu ihr herüber, streichelte ihre Lippen mit seinen und küsste sie zart. Dann ließ er sich wieder in seinen Pomare-Stuhl zurückfallen, der unter seinem Gewicht knisterte und knarrte. »Wir werden mit dem Jetboat am Resort abgeholt und zum Heliport gefahren, der ist gleich neben dem Flugplatz auf dem Motu Mute. Nach einem Rundflug über Bora Bora fliegen wir rüber nach Tahaa. Du weißt schon, zu der traumhaft schönen Lagune, die auf