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Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne

Titel: Lacunars Fluch, Teil 3: Wüstensöhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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blinzelte. »Was für ein Projekt?«
    »Etwas, das Jaryn am Herzen gelegen hat: Caschu.«
    »Oh Achay, steh mir bei«, murmelte Saric.
    Rastafan hatte es gehört. »Wieso? Taymar ist einer meiner Statthalter. Ich werde ihn absetzen, so wie ich auch andere bereits hinausgeworfen habe.«
    »Und wen wollt Ihr einsetzen?«
    Rastafan klopfte auf Jaryns Werk. »Das steht alles hier drin. Die Bewohner wählen ihren Statthalter selbst.«
    »Ja natürlich«, seufzte Saric. »Darf ich jetzt gehen?«
    »Ja. Und sage dem Wächter draußen, dass ich Borrak sprechen möchte.«
    Kaum hatte Saric den Raum verlassen, entrollte Rastafan seine Verordnung und las sie noch einmal durch. Er fand nichts an ihr auszusetzen. Aber er wollte die Sache doch erst noch einmal mit Tasman besprechen.
    Einige Zeit später wurde Borrak hereingeführt. Er sank in die Knie und wagte es nicht, Rastafan anzusehen.
    »Steh auf! Vor mir kniet man nicht. Nicht einmal so eine Wanze wie du.«
    »Immer zu Diensten, Herr.« Borrak erhob sich und starrte auf den Fußboden.
    Rastafan musterte den bulligen Mann, den einstigen Hauptmann der Eisernen Garde, der jetzt mit schlaffen Wangen und hängenden Schultern vor ihm stand. Ein bemitleidenswerter Anblick, aber Rastafan wusste, dass aus dieser kriecherischen Kreatur über Nacht wieder ein bösartiges Geschöpf werden konnte. Ein wenig von diesem Charakter wollte er sich jetzt borgen.
    »Wie gefällt dir deine neue Arbeit im dritten Hof?«
    »Ausgezeichnet, Herr. Ich bin sehr zufrieden.«
    Rastafan lächelte. »Und die Sklavinnen? Sind sie auch mit dir zufrieden?«
    Borrak hob beide Hände wie zum Schwur. »Ich lasse nichts durchgehen, aber ich bin gerecht. Es gibt keine Beschwerden.«
    »Ich werde mich erkundigen, ob du die Wahrheit sagst. Heute habe ich einen Auftrag für dich.«
    Das erleichterte Aufatmen hörte sogar der Wächter an der Tür.
    »Vorübergehend ernenne ich dich zum Haus- und Hofmeister. Der sogenannte Pfad zum göttlichen Licht sollte von den Büsten dort geräumt werden. Es ist nicht geschehen. Nimm dir von den Knechten welche und schaffe die Sachen hinaus. Du meldest mir jeden, der dich daran hindern will.«
    »Oh.« Borrak konnte sein Glück nicht fassen. »Ihr werdet mit mir zufrieden sein, Herr.«
    »Bei deinem Vorgehen brauchst du nicht besonders rücksichtsvoll zu sein. Wenn dir jemand in den Weg tritt, kann es sich nur um jemanden handeln, der meine Befehle missachtet. Da ist Zartgefühl unangebracht.«
    »Natürlich. Ganz meine Meinung.«
    »Nach der hat hier niemand gefragt. Natürlich darfst du niemanden umbringen oder schwer verletzen, ist das klar?«
    »Ganz klar. Und wohin soll ich die Büsten bringen?«
    Ein hinterhältiges Lächeln huschte über Rastafans Gesicht. »Stelle sie in regelmäßigen Abständen an der Prachtstraße auf. Mitsamt den Sockeln.«
    »Ja Herr. Wie Ihr befehlt, Herr. Soll ich gleich damit anfangen?«
    »Ja. Und schicke mir den Hofbaumeister.«
    »Wird alles erledigt.« Borrak entfernte sich rückwärts unter tiefen Verbeugungen, bis Rastafan ihn anschrie, er solle sich wie ein vernünftiger Mensch entfernen.
    Kraphor, der Hofarchitekt, war ein schlanker, scharfnasiger Mann mit dünnen Lippen und schütterem, schulterlangem Haar. Er ging ein wenig gebeugt, als trüge er die Last der Welt, doch in Wahrheit hatte er es im Kreuz. Er wirkte sehr überrascht, dass er vor den König treten sollte. Das war noch nie vorgekommen. Doron hatte alles über Mittelsmänner erledigen lassen. Aber nun war Rastafan König, und er hatte schon allerlei Merkwürdiges über ihn gehört.
    Rastafan, der am Schreibtisch saß, bot ihm einen Sessel an. »Ihr seid für die Ausgestaltung der Innenräume zuständig?«
    »Ja, mein König.«
    »Ich lasse gerade den langen Gang von den Büsten Dorons räumen.«
    »Sehr naheliegend. Natürlich wollt Ihr nunmehr Eure Eigenen dort aufstellen.«
    »Weit gefehlt. Ich möchte, dass der Platz sinnvoller genutzt wird. Der Korridor selbst und die angrenzenden Räume.«
    »Oh. Und woran habt Ihr im Besonderen gedacht?«
    »Das überlasse ich Eurem fähigen Kopf. Der Platz soll möglichst vielen im Palast nutzen. Wahrscheinlich sind Umbauten notwendig, und es müssen Wände herausgerissen und eingebaut werden. Ich verstehe nichts davon.«
    »Wände herausreißen? Aber mein König, wie sollen dann die Leute den Thronsaal aufsuchen, wenn der Korridor in mehrere Räume eingeteilt wird?«
    »Auf demselben Weg, wie auch ich seinerzeit meinen Vater besucht

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