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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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Anbausaison zu verlängern. Eine Rebschule, ein Pfirsichhaus und eine Orangerie wurden mit einem Boiler beheizt, mithilfe von Abflussrinnen wurde Regenwasser gesammelt. In einem gen Norden gelegenen Farngarten gediehen unterschiedlichste Pflanzen für die Verwendung im Haus, es gab ein Rosenhaus und eine Vielzahl von Blumenbeeten.
    Die Meierei lag in der Nähe des Nutzgartens. Wenn die Familie nicht in Highclere, sondern in London weilte, wurden Milch und Käse in kleinen silbernen Kannen und Gefäßen zum Stadthaus gebracht. Diese Kannen stapeln sich bis heute in einem der vielen Lagerräume im unteren Stockwerk von Highclere Castle. In allen Häusern sammelt sich Nippes an, und die Nischen und Winkel des Schlosses bieten Objekten aus mehreren Jahrhunderten ausreichend Stauraum.
    Gegenüber der Meierei befand sich die Futterraufe für den Milchhof. Daneben wurden im Schutz der Mauer des großen Nutzgartens Hühner gehalten. Auf dem morastigen Gelände, das sich westlich des Nutzgartens erstreckte, wuchsen Kartoffeln.
    Jeden Tag sandte Pope den ranghöchsten der ihm unterstellten Gärtner, Samuel Ward, zum Schloss, um sich bei der Köchin zu erkundigen, was benötigt wurde. In den Gärten von Highclere arbeiteten mehrere Jungen aus einer Familie, die amüsanterweise den Namen Digweed (»Unkrautjäter«) trug, und einer von ihren brachte das benötigte Obst und Gemüse in die Küche.
    Das Sägewerk befand sich hinter dem Cricketfeld nahe White Oak, dem großen Haus, das James Rutherford, der Aufseher des Anwesens, bewohnte. Die Werkstatt war von dem 5. Earl mit einer hochmodernen, dampfbetriebenen Säge ausgestattet worden. Die Arbeitsaufteilung im Herrenhaus und auf den Anlagen folgte strikt den Regeln der Tradition: Alles, was außerhalb des Schlosses lag, fiel in die Zuständigkeitsbereich von Lord Carnarvon, und ebenso wie Almina keine Zeit verloren hatte, den Salon zu renovieren, hatte der Earl in die Ausstattung des Sägewerks investiert. Er war an den technischen Neuerungen, die in den 1890er-Jahren zahlreich waren, höchst interessiert.
    Auf dem Hof vor dem Sägewerk stapelten sich verschiedene Hölzer. Den Zimmerleuten auf dem Anwesen stand alles, was sie benötigten, zur Verfügung, von Latten und Brettern bis zu Balken und Pfosten. Unter dem Forstleiter William Storie arbeiteten 30 Männer, und wie bei den Gärtnern gab es auch hier eine Familie, die Annetts, die über Generationen Förster auf dem Anwesen stellte.
    Henry Maber, der 1896 zum obersten Wildhüter ernannt wurde, war ein großer, kräftiger Mann, der aus East Anglia nach Highclere gezogen war. Er ritt einen Haflinger und war mit der heimischen Tierwelt bestens vertraut. Er bewohnte mit seiner Familie ein Broadspeer genanntes Haus, das Blick über die von Capability Brown gestalteten Rasenflächen bot. Das Haus lag in der Nähe der Zuchtgehege von Penwood, des benachbarten Dorfs. Die dort aufgezogenen jungen Fasane wurden im späten Frühjahr in den verschiedenen Wäldern des Anwesens ausgewildert, wo sie sich bis zur Jagdsaison zu ausgewachsenen Vögeln entwickelten.
    Maber hatte eine prestigereiche Position inne, da Highclere in edwardianischer Zeit als einer der besten Jagdgründe galt. Lord Carnarvon zählte zu den versiertesten Schützen des Landes und konkurrierte mit seinen Freunden Lord de Grey und Lord Ashburton um den ersten Rang. Diese sparten nicht an schonungslosen Kommentaren, wenn dem Earl bei der Treibjagd ein Fehler unterlief oder sein Wildhüter nicht in Form war. Maber sorgte sich ständig um das Wetter, versuchte stets darüber informiert zu sein, wo sich die Vögel gerade aufhielten, und setzte alles daran, dem Lord die gewünschte Jagdbeute zu sichern. Ihm waren vier untergeordnete Wildhüter und 15 weitere Männer zugeteilt. Sie alle lebten in Cottages am äußersten Rand des Anwesens, damit sie an den Grundstücksgrenzen auf Patrouille gehen und Wilderer fernhalten konnten. Maber unterstand sowohl Lord Carnarvon als auch Major Rutherford.
    Wie einige andere Angestellte auch sprach Maber frei heraus. Eines Morgens begrüßte er Lord Carnarvon mit den Worten: »Entschuldigen Sie, Milord, bevor Sie weitergehen, möchte ich Sie bitten, in meinem Windschatten zu laufen, da Mrs Maber mir sagte, mein Atem röche heute Morgen nicht besonders angenehm.«
    Einige der Gärtner verdienten gerne bei der Jagd im Winter als Treiber ein wenig Geld hinzu. Einer der Digweed-Jungen verdingte sich einmal für Maber als Posten an der

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