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Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition)

Titel: Lady Almina und das wahre Downton Abbey: Das Vermächtnis von Highclere Castle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfin von Carnarvon
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ausgestattet und besaß vier Gänge, mit denen Geschwindigkeiten von jeweils 4,5, sieben, zehn und 13 Meilen pro Stunde erreicht werden konnten. Nach seiner Rückkehr nach England musste sich Lord Carnarvon in Newbury vor Gericht wegen der Überschreitung der damals zulässigen Höchstgeschwindigkeit von zwölf Meilen pro Stunde verantworten. Es war das erste Strafmandat wegen Geschwindigkeitsübertretung für den Earl, viele weitere sollten folgen.
    Lord Carnarvon war in dem Haus in 13 Berkely Square zugegen, wenngleich nicht im Zimmer seiner Frau, als Almina am 17. November 1898 ihrer obersten Pflicht nachkam und einen Erben zur Welt brachte. Da die Ankunft eines gesunden Jungen eine unkomplizierte Erbfolge sicherte, herrschte in den oberen und unteren Stockwerken des Hauses große Freude. Almina war gerade einmal 22 Jahre alt, und wie immer schien ihr Leben mit Glück gesegnet zu sein. Als Mutter eines bildhübschen, gesunden kleinen Jungen war sie unanfechtbar. Nichts schien jemals für sie unerreichbar. Sie hatte alles, was sie sich bisher vorgenommen hatte, erreicht, war vom Schicksal damit beschenkt worden, nicht nur hübsch, sondern auch reich zu sein, hatte einen Mann kennengelernt, den sie liebte und der ihre Liebe erwiderte, und lebte so, wie es ihr gefiel. Sie war Countess, Ehefrau und nun auch Mutter.
    Das Baby wurde etwa vier Wochen nach der Geburt, der üblichen Zeit für das Wochenbett, getauft. Seine Paten waren Alfred de Rothschild, Marie Wombwell, Prince Victor Duleep Singh und Lord Ashburton, ein weiterer Freund Lord Carnarvons aus seiner Zeit in Eton. Entsprechend lang fiel die Liste der Vornamen des kleinen Mannes aus: Henry George (Lord Carnarvon schätzte diese beiden für seine Familie traditionellen Vornamen) Alfred Marius Victor Francis. Gerufen wurde der Junge, wie sein Vater vor ihm und wie es sich bei seinem eigenen Sohn später fortsetzen würde, Porchy.
    Die Carnarvons blieben nach der Taufe nicht mehr lange in der Stadt, Porchy sollte in Highclere Castle großgezogen werden. Almina hatte im zweiten Stock des Schlosses bereits ein Kinderzimmer eingerichtet. Als Lord und Lady Carnarvon mit ihrem Sohn in Highclere eintrafen, wurden sie vom gesamten Personal begrüßt, das sich an der Kiesauffahrt vor der Eingangstür versammelt hatte. Almina stieg mit dem Baby im Arm aus dem Auto aus, gefolgt von einem Kindermädchen, das sie in London eingestellt hatte.
    Am späten Nachmittag versammelten sich die Bediensteten erneut, diesmal vor dem Arbeitszimmer des Earls, und wurden, einer nach dem anderen, hineingebeten. Die Küchenmädchen waren sehr nervös, da sie die oberen Stockwerke des Hauses bisher niemals betreten hatten. Den Stallburschen erging es nicht besser, auch wenn sie ihre Aufregung zu verbergen versuchten. Alle waren tadellos, mit sauberen Schürzen und Hauben, gekleidet. Wenn ein Name aufgerufen wurde, betrat die betreffende Person den Raum, knickste oder verbeugte sich vor dem Earl und bekam zu Ehren des neugeborenen Sohnes einen Sovereign, eine goldene Zwanzigschillingmünze, ausgehändigt.
    Das Foto, das im Schloss zur Erinnerung an Porchys Geburt aufgenommen wurde, ist zauberhaft. Die Wiege des Babys ist riesig und ganz in Musselin gehüllt. Almina steht in einem langen, lose fallenden Kleid neben der Wiege und blickt entzückt in das Gesicht ihres ersten Kindes. Das Bild fängt all die Zärtlichkeit und das Staunen ein, die eine Frau empfindet, die gerade Mutter geworden ist.
    Die Fürsorge für die Kinder in aristokratischen Kreisen hatte um das Jahr 1898 denkbar wenig mit dem gemein, was heute als gut und richtig erachtet wird. Die Kinder lebten nicht mit ihren Eltern zusammen, sondern in einem eigenen Reich. Sie wurden zunächst von einem Kindermädchen, dann von einer Gouvernante betreut, die von einigen Dienstmädchen unterstützt wurden. Als Almina nach Highclere zurückkehrte, stand ihr das in London angeheuerte Kindermädchen die ersten Wochen lang mit Rat und Tat zur Seite. In jener Zeit wurde Müttern empfohlen, das Kind anfangs zu stillen und es dann langsam an eine Mixtur aus verdünnter Kuhmilch zu gewöhnen. Nachdem Almina im August 1901 ihre Tochter Evelyn Leonora Almina, die stets Eve gerufen wurde, zur Welt gebracht hatte, wurde das Baby bald in der Kinderstube, in der auch Porchy untergebracht war, Nanny Moss anvertraut.
    Man kann heute nur darüber spekulieren, wie sich Almina als Mutter fühlte. Es würde den zu jener Zeit herrschenden Bedingungen nicht

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