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Lady Daphnes Verehrer

Lady Daphnes Verehrer

Titel: Lady Daphnes Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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gelegentlich zur Schau trug. Fünf Jahre zuvor, als sie zu The Rarest Blooms gestoßen war, hatte Daphne diesen Gesichtsausdruck als irritierend empfunden und manchmal ging es ihr heute noch so.
    »Ihn abzuwimmeln ist gar nicht so schwer«, sagte Celia.
    »Nein?«
    »Was ich im Sinn habe, funktioniert zwar nicht ewig, aber es sollte zumindest für eine Weile verhindern, dass er sich an dir vergreift. Sag deinem Kutscher, er soll mich zu Hause absetzen. Unterwegs erkläre ich dir, was du Castleford sagen musst.«
    Daphne stand kurz nach fünf vor Castlefords Tür. Der Butler übergab sie augenblicklich einem Diener, der sie durch das Erdgeschoss geleitete.
    Auf der Rückseite des Hauses führte er sie auf eine Terrasse mit Blick auf die Gärten. Dort stand auf einer kreisförmigen Rasenfläche, die von Blumen und Grünpflanzen eingefasst war, ein Zelt. Es war den Pavillons verblüffend ähnlich, die Castleford auf seinem Boot aufgebaut hatte und in denen ihre Freunde ihr eheliches Glück genossen hatten.
    Dezent war dieser Mann wahrhaftig nicht. Daphne wappnete sich gegen seine Absichten, während sie den gewundenen Pfad zu dem Zelt hinunterging.
    Die Klappe am Eingang war zurückgeschlagen. Sie spähte hinein und wartete einen Moment, bis sich ihre Augen an das Dämmerlicht im Inneren gewöhnt hatten. Sie bemerkte das Netzgewebe am oberen Rand der Zeltwände, das Luft hereinließ. In der Mitte standen ein Tisch und Stühle und an der Seite eine breite Chaiselongue mit vielen Kissen darauf, die in dieser Kulisse aussah wie das Bett eines Sultans.
    Castleford trat vor, um sie zu begrüßen.
    »Ich dachte, bei dieser Hitze sollten wir nicht im Arbeitszimmer sitzen«, sagte er. »Hier ist es viel kühler, und da wir nicht allein sind, werden die Anstandsregeln strengstens gewahrt.«
    Sie musste lachen. Die Regeln wurden nicht einmal ansatzweise gewahrt, das wusste er ganz genau.
    Er war wieder nachlässig gekleidet. Er empfing sie zwar nicht im Morgenmantel wie bei ihrem letzten Besuch, doch seine Kleidung hatte auch nichts Formelles. Er trug keinen Gehrock über seinem Hemd und seiner Weste, und sein Halstuch war äußerst locker gebunden. Er sah haargenau so aus, wie man sich einen gefährlichen Schurken vorstellte. Sie war sich sicher, dass er sich um dieses Erscheinungsbild bemüht hatte, um sich abermals einen Vorteil zu verschaffen.
    Auf dem Tisch standen Wein und Limonade. Sie entschied sich für Letzteres und setzte sich auf den bequemen Stuhl, den er ihr anbot; mit dem Rücken zu dem Sultansbett.
    »Sie sind schamlos«, sagte sie. »Wirklich.«
    »Sehen Sie, wie gut Sie mich inzwischen kennen? Es ist Jahre her, dass eine Frau so genau erkannt hat, was sie an mir hat.«
    »Oh, ich weiß tatsächlich, was ich an Ihnen habe. Wenn Sie denken, ich würde heute eine Rolle in Ihrer sonderbaren Serail-Fantasie übernehmen, dann verabschieden Sie sich bitte schnell von dieser Idee.«
    Er kniff nachdenklich die Augen zusammen. Dann grinste er verschmitzt. »War das eine Schelte?«
    »Nein!« Sie wich hastig vor ihm zurück.
    Er lachte zwar nicht über ihre Reaktion, aber ihm war anzusehen, dass sie ihn amüsierte.
    »Sind Sie sicher, dass Sie keinen Wein trinken wollen?«, fragte er.
    »Absolut sicher. Dies ist kein geselliger Anlass. Sie haben mir geschrieben, Sie müssten mich wegen des Anwesens sprechen, und da bin ich. Ein geschäftliches Treffen sei nötig, haben Sie mir in Ihrem Brief zu verstehen gegeben.«
    »Habe ich das? Ja, ganz richtig.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und streckte die Beine aus. Sie fragte sich, ob er diese Pose auch einnahm, wenn er dem Premierminister oder dem Prinzregenten gegenübersaß. Wahrscheinlich schon.
    »Also, lassen Sie mich überlegen … Mr Edwards hat geschrieben, dass die Untersuchung des Grundstücks planmäßig voranschreitet und bislang nichts Besonderes gefunden wurde. Er meinte, die Arbeiten würden im Höchstfall noch weitere vierzehn Tage dauern.«
    »Weitere vierzehn Tage? Wenn die Arbeiten tatsächlich so lange dauern, lassen sich die Männer, die Sie losgeschickt haben, auf Ihre Kosten ein bisschen zu viel Landluft um die Nase wehen, finde ich.«
    »Die Untersuchung muss systematisch und sorgfältig durchgeführt werden, sonst ist das Ergebnis unbrauchbar und sie muss wiederholt werden. Dann säßen sie monatelang hier in London fest. Und das wollen wir doch nicht, oder?«
    »Ich glaube allmählich, es wäre alles viel schneller gegangen, wenn ich

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