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Lady Ghoul

Lady Ghoul

Titel: Lady Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Aber wieso seid ihr auf sie gekommen? Was hat euch bewogen, ihr zu dienen?«
    »Ich war es.«
    »Darf ich auch deinen Namen erfahren?«
    »Man nennt mich Agatha.«
    »Okay, Agatha. Woher wußtest du, daß es Celeste gibt?«
    Sie schob den Kopf in den Nacken und lachte los. »Es gibt alte Schriften, es gibt Geschichten, es gibt geheimnisvolle Basare, in denen man Schriftrollen und Bücher erwerben kann. Darin sind viele Geheimnisse verborgen. Dort lesen wir oft genug von Rätseln, die viele Menschen ablehnen, weil sie als Quatsch oder lästig empfunden werden. Ich habe nicht so gedacht. Ich weiß, daß dieses Meer noch sehr viele Rätsel und Geheimnisse birgt. Unter anderem auch das Rätsel der Celeste, von dem ich gelesen hatte. Aus der minoischen Kultur stammten die Informationen. Die Griechen haben sie übernommen und festgehalten. Ich fand eine solche Tontafel. Taucher hatten sie geholt und verkauft. Sie hatte tief im Meeressand vergraben gelegen. Ich erwarb sie für viel Geld. Mein gesamtes Vermögen verlor ich fast dabei, aber die Botschaft hat mich für alles entschädigt. Auf der Rückseite entdeckte ich weitere Informationen, nachdem ich die Tafel gereinigt hatte. Sie wiesen mich auf die große Beschwörung hin, die ich durchführen mußte. Es waren alte Worte aus der Sprache der Atlanter. Auf der Insel redeten die Riesenfrauen in dieser Sprache. Als ich die Worte aussprach, löste ich den Fluch, und Celeste erwachte. Sie tauchte auf, sie holte sich ihre Opfer. Die Fischer wußten Bescheid, sie hatten sie manches Mal gesehen, doch niemand schenkt ihnen Glauben. Ich aber wußte Bescheid, und ich holte sie hervor.«
    »Als Riesin habe ich sie nicht kennengelernt«, sagte ich.
    »Nein, das war auch nicht nötig. Celeste gehört zu den wandelbaren Personen. Sie kann sich ihrer Umgebung anpassen. Hier erscheint sie in ihrer wahren atlantischen Gestalt, in London aber war sie nicht größer als die normalen Menschen. Damals, vor dem großen Untergang, lebte sie unter ihresgleichen in einem einsamen Tal, das mit in die liefe gerissen wurde. Ich weiß nicht, ob noch mehr von ihrem Volk überlebt haben, möglicherweise ist sie die einzige, aber sie reicht aus, um uns zu neuen Ufern zu führen, um die Macht der Frauen zu stärken, um die Vergangenheit wieder hochkommen zu lassen. Sie ist ein Ghoul, sie hat sich von den Toten ernährt, das wird so bleiben.«
    »Und ihr?« fragte ich.
    Agatha hob nur die Schultern.
    Ich dachte über ihre Worte nach. Okay, ich war kein direkter Kenner des alten Kontinents Atlantis, dafür hatte ich einfach zu wenig von ihm gesehen, aber ich wußte vieles und hatte auch einiges von Myxin, dem Magier, erfahren sowie von Kara, der Schönen aus dem Totenreich. Beide stammten ja aus Atlantis. Aber über Riesinnen war nicht gesprochen worden, daran hätte ich mich erinnert.
    »Weißt du jetzt Bescheid?«
    »Sicher.«
    »Dann bist du auch bereit, den Weg zu gehen, den alle Männer und diejenigen gehen müssen, die nicht auf unserer Seite stehen. Du wirst sterben.«
    Ich nickte. »Damit habe ich gerechnet.«
    Agatha und die anderen Frauen zeigten sich erstaunt. »Dann seid ihr trotzdem gekommen?«
    Ich hob die Schultern. »Warum nicht? Es muß ja Menschen geben, die euch Einhalt gebieten.«
    Als Agatha lachte, da stimmten auch die anderen mit ein. Sie sahen für uns keine Chance.
    Ich im Augenblick auch nicht, wenn ich ehrlich war. »Wie geht es weiter?« fragte ich. »Wollt ihr uns jetzt erschießen?«
    Die Frau lachte mich an. »Doch nicht erschießen. Nein, wie hast du Celeste genannt?«
    »Lady Ghoul!«
    »Ein Name, der zutrifft«, gab sie zu. »Lady Ghoul. Als Ghoul muß sie überleben. Ich habe den alten Bannfluch lösen können, sie braucht wieder Nahrung. Weshalb sollen es immer Schiffer und Fischer sein? Diesmal seid ihr an der Reihe.«
    »Ich bin unverdaulich.«
    »Sei nicht so arrogant. Typisch Mann.«
    »Nicht einmal, das bin ich tatsächlich. Es haben schon zahlreiche Ghouls versucht, mich zu verspeisen«, sagte ich im lockeren Ton, »aber keiner schaffte es.«
    »Celeste wird die große Ausnahme sein.« Sie winkte den anderen zu.
    »Los, führt ihn ab!«
    Die Frauen zogen den Ring enger. Ich hätte ihn gesprengt, aber die verdammten Gewehrmündungen waren einfach zu nahe. Da hätte ein Kleinkind treffen können. Dann spürte ich etwas Rundes, Kaltes im Nakken. Es war ein Mündungsdruck, und Karen trug die Waffe. Das wußte ich, auch ohne mich umzudrehen. »Du wirst jetzt deinen

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