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Lady Helenes skandaloeser Plan

Lady Helenes skandaloeser Plan

Titel: Lady Helenes skandaloeser Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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es
niemandem
sagen. Sie konnte sich immer noch anders entscheiden.
    Zu spät. Esme rauschte herein. Sie war höchst elegant in ein Morgenkleid aus italienischem Krepp mit einer gemalten Randleiste aus Muscheln gekleidet. Und an ihrem Handgelenk baumelte ein passendes Täschchen mit Muscheldekor.
    »Darling, du hast mich eben noch erwischt!«, stieß sie atemlos hervor. »Ich bin nämlich auf dem Weg zu Madame Rocque und darf meinen Termin nicht verpassen. Ich habe nichts mehr anzuziehen, und Madame Rocque wird, wie ich hörte, mit Bestellungen förmlich bombardiert, und das alles
deiner
Erfolge wegen! Vermutlich glaubt die Hälfte der Londoner Damen, dass sie nur ein Kleid von Madame Rocque brauchen, um die Aufmerksamkeit des Earls von Mayne zu erregen.«
    »Dein Kleid ist doch auch sehr schön«, bemerkte Helene.
    »Das ist reine Strategie«, erklärte Esme. »Denn wenn ich nicht hochmodisch auftrete, wird Madame Rocque möglicherweise andere Bestellungen der meinen vorziehen.«
    In diesem Augenblick traf Gina ein. Sie bildete das krasse Gegenteil zu Esmes Schick: das Haar eher zerzaust denn modisch frisiert, und zudem trug sie einen »Pommernmantel«, der eigentlich über einem Ballkleid und nicht über einem Straßenkostüm getragen wurde. »Ich bin da!«, rief sie und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Um Haaresbreite. Ich fürchte, Kinderaufzucht ist dem Abstatten von Morgenbesuchen eher hinderlich.«
    Helene schenkte ihr Tee ein. »Ich möchte mich entschuldigen, dass ich euch so kurzfristig um euren Besuch gebeten habe«, sagte sie Verzeihung heischend.
    »Macht doch nichts«, tat Esme es ab. »Aber erzähl uns
alles!
«
    »Rees ist gestern Morgen gekommen, nachdem ihr fort wart. Er hat alle meine Gäste vertrieben.« Sie legte eine kurze Pause ein. »Und dann hat er gesagt, dass ich wieder in sein Haus ziehen soll.«
    Esme, die eben noch beifällig gekichert hatte, hörte sofort damit auf. »Wirklich?«
    »Er möchte, dass ich wieder zu ihm ziehe«, wiederholte Helene, wohl wissend, dass sie nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte … noch nicht.
    »Ach, du meine Güte!«, rief Gina erschrocken. »Was ist bloß mit dem barbarischsten aller Ehemänner geschehen?«
    »Er spürt wohl allmählich das Alter«, meinte Esme. »Vielleicht ist er von dieser merkwürdigen Krankheit namens Achtbarkeit befallen worden.«
    »Nicht ganz«, sagte Helene.
    »Was willst du damit sagen?« Esme zog eine Braue hoch. »Miles’ Reaktion war genau die gleiche. Als ich ihn fragte, ob wir nicht ein Kind haben könnten, versprach er, wieder zu mir zu ziehen und Lady Childe aufzugeben. Das hat er ja auch getan«, fügte sie gewissenhaft hinzu, »obgleich wir niemals die Chance hatten, wieder zusammenzuleben.«
    »Nun, wieder einmal zeigt es sich, dass Miles und Rees nicht ganz vom gleichen Schlag sind«, gab Helene zu bedenken und spielte mit dem zierlichen Henkel ihrer Teetasse, um den Blicken ihrer Freundinnen nicht begegnen zu müssen.
    »Wie meinst du das?«, fragte Gina. »Ich kann dir nicht ganz folgen. Inwiefern ist es ein Unterschied, ob Rees oder Miles darum bittet?«
    »Rees möchte, dass ich wieder nach Hause komme«, sagte Helene und reckte das Kinn vor. »Aber seine Geliebte, Lina McKenna, bleibt auch. Unter anderen Umständen würde er gar kein Kind zeugen wollen.« Rees’ Vorschlag, sie könne neun Monate warten, und dann werde er zu ihr kommen, behielt sie für sich. Ihre Freundinnen würden zweifellos für die Wartezeit plädieren, doch eines war Helene ganz klar: Sie konnte keinen Monat mehr warten.
    Eine Sekunde später atmete sie tief durch und hoffte nur, dass Harries weit genug vom Empfangszimmer entfernt war, damit er nicht vor Schreck seine letzten Haare verlor. Denn nun war der Sturm losgebrochen.
    Bei oberflächlicher Betrachtung schien Gina die Wütendere von beiden zu sein. Sie war hochrot und stotterte vor Zorn, brachte keinen vollständigen Satz mehr zustande.
    Dennoch war Esme auf ihre Art die gefährlichere Frau. Auf ihrem Gesicht stand ein Ausdruck, der einem geradezu Angst einjagen konnte. Helene hätte es kaum verwundert, wenn ihre schwarzen Locken sich plötzlich in Schlangen verwandelt und ihr Haupt zu dem der Medusa geformt hätten.
    »Dieser hemmungslose Teufel!«, stieß Esme zwischen den Zähnen hervor. »Wie kann er es wagen, dir einen so abstoßenden Handel vorzuschlagen? Wie kann er es auch nur wagen, so etwas in Anwesenheit einer Dame … nein, seiner Ehefrau … zu sagen?«
    »Nun, er hat

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