Lady in Rot (German Edition)
schon gar nicht.“
„Ich weiß, dass du Untreue niemals vergeben würdest. Und genau deshalb kannst du dir sicher sein, dass ich dich niemals betrügen würde.“ Giannis zog eine Grimasse. „Ich hätte dir alles früher erzählen sollen, aber ich hätte nie gedacht, dass Krista so weit gehen würde, um ihr Gesicht zu wahren.“
„Was meinst du damit?“
Es läutete an der Tür.
Ein Diener ging zur Tür, und Giannis zog Maddie in sein Büro. „Ich glaube, das ist Kristas Vater, der da gerade kommt. Er wollte mit mir über das sprechen, was seine Tochter gestern Abend getan hat. Ich kann nur hoffen, dass du ihm mehr Glauben schenkst als mir.“
„Kristas Vater?“
Ein untersetzter Mann mittleren Alters trat ein und blieb erstaunt stehen, als er Maddie erblickte.
„Pirro Spyridou … meine Frau, Madeleine.“
Noch ehe Maddie etwas Höfliches sagen konnte, brach es auch schon aus dem älteren Mann hervor. „Ich kann mich gar nicht genug entschuldigen. Diese Situation ist uns allen hochgradig unangenehm. Aber Krista lebt nur für den Medienrummel. Seit die Verlobung aufgelöst wurde, erlischt das Interesse an ihr, und das verletzt ihren Stolz.“ Pirro Spyridou seufzte. „Doch das eigentliche Problem ist, dass sie angefangen hat, mit Drogen herumzuexperimentieren.“
„Drogen?“, entfuhr es Giannis entsetzt. „Bist du sicher?“
„Heute Morgen hat sie endlich einem Entzug zugestimmt. Leider ist es nicht das erste Mal, dass sie professionelle Hilfe braucht.“
„Das wusste ich nicht“, gestand Giannis grimmig. „Ich hoffe, ich habe ihr Problem nicht noch verschlimmert.“
„Nein. Es ist unser Fehler, dass wir dir vor der Verlobung nichts davon erzählt haben.“
Giannis sah Maddie an. „Ich wünschte, du hättest mir von dem Telefonat erzählt. Dann hätte ich handeln können; vielleicht hätte das Krista davon abgehalten, an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Dann erzählte er Pirro Spyridou von Kristas Besuch bei Maddie und von dem Anruf.
Pirro entschuldigte sich immer und immer wieder.
Giannis seufzte tief. „Du kannst doch nichts dafür. Außerdem hast du schon genug Sorgen. Wir kommen zurecht. Geh zu deiner Familie zurück. Lasst uns diese leidige Angelegenheit vergessen.“
Erleichtert reichte Pirro Maddie und Giannis die Hand. Dann verabschiedete er sich, und sie waren wieder allein.
„Es tut mir so leid, dass du all das mitmachen musstest“, sagte Giannis und hielt Maddies Hand. „All meine Liebschaften hat Krista kommentarlos hingenommen. Doch als ich mich zum ersten Mal wirklich verliebt habe, fing sie an, alle Register zu ziehen.“
Maddie horchte auf. „Richtig verliebt?“
Giannis hielt ihr Gesicht. „Ich habe es selbst erst begriffen, als wir geheiratet haben. Aber du spukst mir im Kopf herum, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Seitdem habe ich keine andere mehr angesehen …“
„Meinst du das ernst?“, flüsterte Maddie verzaubert.
„Ich konnte meine Sehnsucht nach dir nicht beherrschen. Am Anfang redete ich mir ein, es ginge nur um Sex.“
Zärtlich streichelte Maddie seine Wange. „Aber warum wolltest du eine Frau heiraten, für die du glaubtest, nichts zu empfinden?“
„Ich dachte, ich könnte für keine Frau jemals so empfinden. Deshalb glaubte ich ja auch, eine Ehe mit Krista wäre ideal.“
„Du warst einsam.“
Einen Augenblick dachte er nach. „Als du weggelaufen bist, war ich einsam. Aber dein Verhalten war angebracht. Ich bin nicht ehrlich zu dir gewesen. Ich war ein arroganter Mistkerl, aber deine Kritik hat meinen Stolz geweckt. Ich schämte mich, und doch war ich zu stolz, es dir einzugestehen.“
Tränen traten Maddie in die Augen. „Du hast dich mir nie anvertraut.“
„Ich wollte dich nicht verlieren. Irgendwie hatte ich Angst, nicht gut genug für dich zu sein. Und die ganze schöne Zeit auf Libos, wo wir so glücklich waren, habe ich dir nicht einmal gesagt, wie sehr ich dich liebe und wie wichtig du für mich bist.“
In so vielen kleinen Dingen hatte sie seine Liebe erkannt, deshalb waren keine Worte notwendig gewesen. Giannis war so aufmerksam gewesen, dass Maddie gespürt hatte, wie viel ihm an ihr lag.
„Immerhin sagst du es mir jetzt. Ich habe mich schon in Marokko in dich verliebt …“
„Aber du wolltest nichts mehr mit mir zu tun haben!“, protestierte Giannis.
„Es wäre nicht richtig gewesen, solange du noch mit Krista verlobt warst.“
„Und just als ich die Verlobung löste, hast du dich aus dem
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