Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
Kopf. »Darauf
wäre ich nie gekommen.«
    »Er ist auch ein strenggläubiger
Katholik.« Rivera klopfte eine Zigarette aus seiner Schachtel und zündete sie
an. »Das Aussehen kann täuschen.«
    »He, ich dachte, hier drin wäre
Rauchen nicht erlaubt.«
    Rivera blies Tommy eine Rauchwolke
ins Gesicht. »Du hattest zwei Menschen in deiner Gefriertruhe, und jetzt willst
du mir wegen des Rauchens dumm kommen?«
    »Stimmt.«
    Rivera setzte sich und lehnte sich
zurück. »Tommy, ich werde dir noch eine Chance geben, mir zu erzählen, wie du
diese Leute umgebracht hast. Wenn du es mir nicht erzählst, werde ich Nick
wieder hereinrufen, und ich werde hinausgehen. Du gefällst ihm. Und dieser Raum
ist schallisoliert.«
    Tommy schluckte schwer. »Sie
werden mir nicht glauben. Es ist eine recht phantastische Geschichte. Einiges
davon ist übernatürlich.«
    Rivera massierte sich die
Schläfen. »Satan hat dir befohlen, es zu tun?« fragte er matt.
    »Elvis?«
    »Ich sagte doch, es ist
übernatürlich.«
    »Tommy, ich werde dir jetzt etwas
sagen, was ich noch nie jemandem gesagt habe. Wenn du es jemandem
weitererzählst, werde ich es abstreiten. Vor fünf Jahren habe ich eine weiße
Eule mit einer Flügelspanne von zwanzig Metern gesehen, die vom Himmel
herabstieß, einen Dämon von einem Hügel schnappte und sich wieder in die Lüfte
erhob.«
    »Ich hab schon gehört, daß Cops an
die besten Drogen kommen«, sagte Tommy.
    Rivera stand auf. »Ich werde jetzt
Nick hereinholen.«
    »Nein, warten Sie, ich werde Ihnen
alles erzählen. Es war ein Vampir. Sie können Jody auftauen und sie fragen.«
    Rivera streckte die Hand aus und
schaltete den Cassettenrecorder ein. »Jetzt mal ganz langsam. Fang am Anfang an,
und erzähl der Reihe nach alles, was passiert ist, bis wir dich in dieses
Zimmer gebracht haben.«
    Eine Stunde später gesellte Rivera
sich zu Cavuto hinter dem Einwegspiegel. Cavuto sah nicht glücklich aus. »Weißt
du, es wäre mir lieber, wenn du ihm nur angedroht hättest, ich würde ihn
verprügeln.«
    »Es hat funktioniert, oder etwa
nicht?«
    »Wir haben nichts, was wir gegen
ihn verwenden können. Nichts. Wenn er bei dieser Geschichte bleibt, werden sie
ihn wegen Unzurechnungsfähigkeit laufenlassen. Das ist doch völlig verrückt.
Ich will wissen, wie er das Blut aus den Leichen abgezapft hat.«
    »Der Junge hält sich für einen
Schriftsteller. Er protzt mit seiner Phantasie. Laß ihn eine Weile da sitzen
und was essen. Ich will den Kaiser finden.«
    »Diesen Spinner?«
    »Er meldet seit Wochen, er hätte
einen Vampir gesehen. Vielleicht hat er den Jungen bei einem der Morde
beobachtet.«

 
29. KAPITEL
    Beileid
und Beischlaf
     
    Gilbert Bendetti mochte seine
Arbeit, mochte seine Arbeit wirklich. Er war Angestellter des Staates, wenn man
so wollte ; es war ruhig, und er war gewöhnlich ganz allein im
Leichenschauhaus, so daß er sich nicht für sein Gewicht oder seine schlechte
Haut schämen mußte. Er spielte gern mit den Computern und den Laborgeräten, und
er ging gern ans Telefon und tat offiziell. Der Nachtdienst im Leichenschauhaus
wäre selbst dann ein toller Job gewesen, wenn Gilbert keine Gelegenheit gehabt
hätte, die Toten zu vögeln, aber so war es das Paradies.
    Heute abend konnte Gilbert sich
vor Aufregung kaum einkriegen. Sie hatten an diesem Nachmittag seine Traumfrau
hereingebracht und ihm strikte Anweisungen gegeben, sie nicht in den Kühlraum
zu bringen, sondern sie draußen zu lassen, damit sie für die Obduktion auftauen
konnte. Irgendein Irrer hatte sie in eine Gefriertruhe gesteckt. Das kranke
Schwein hatte Tiefkühlmenüs unter ihre Arme gelegt. Nun lag sie auf einer Bahre
und lockte ihn. Dieses Cocktailkleid, das rote Haar - er konnte es kaum
erwarten.
    Er sah im Wachbuch nach und schloß
seine Pornos in der Schreibtischschublade ein, dann knöpfte er seinen
Laborkittel auf und ging nach unten, um nachzuschauen, ob sie schon weich war.
Als er das letzte Mal nachgeschaut hatte, war sie schon etwas beweglich
geworden, aber er wußte, daß sie innen noch - nun - kalt war, trotz der Hacksteaksoße,
die unter ihren Achseln heraustropfte.
    Er stieß die Tür zum
Aufbewahrungsraum auf, und da war sie, genau wie er sie verlassen hatte, ihr
einladender Schmollmund leicht geöffnet, die wunderschönen Beine nach hinten
abgewinkelt.
    »Mein Engel«, sagte Gilbert, »soll
ich dir aus dieser störenden Strumpfhose helfen?«
    Er streckte ihre Beine auf der
Bahre aus und schob ihr das Kleid hoch. Sie

Weitere Kostenlose Bücher