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Laras Ebenbild (German Edition)

Laras Ebenbild (German Edition)

Titel: Laras Ebenbild (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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und dass sie irgendwann erwachen würde und es wäre alles vorbei.
    Selbstverständlich blieb auch Jil und Lil nicht verborgen, dass es zwischen ihren Eltern wieder bestens lief. Sie fanden es gut so wie es momentan lief, hoffentlich würde es auch so bleiben …
     
     
    Indessen war schon ein halbes Jahr seit Laras Tod vergangen. Noch immer stand Sarah tagtäglich an ihrem mit Blumen geschmückten Grab und hielt Zwiesprache mit ihr. Sarah wusste schon gar nicht mehr, wie oft sie sich bei ihrer Schwester schon für ihr Vergehen bezüglich Ron, entschuldigt hatte. Jedes Mal glaubte sie ein kleines Lachen zu hören, dass sie doch stark an Lara erinnerte. »Er gehört dir Schwesterherz, ich gönne dir ein Glück an Ronnys Seite von ganzem Herzen.« Obwohl Sarah, wenn auch nur für kurz, sich etwas erleichtert fühlte, überkam sie bald darauf wieder dieses beklemmende Gefühl von Schuld und Angst. Um sich etwas abzulenken, skizzierte sie heimlich, unermüdlich ein Modellkleid nach dem anderen. Arne Brandners wäre von ihrem Eifer und ihrer Kreativität gewiss hocherfreut gewesen. Allerdings würden diese Skizzen zu Sarahs Bedauern für immer irgendwo im hintersten Winkel des Kleiderschrankes verborgen, liegenbleiben …
     
        
    »Wenn ich so etwas schon lese«, regte sich Ron eines Abends auf.
    »Hast du etwa mit mir gesprochen?«, fragte Sarah lächelnd nach, die nach dem sie seine empörte Stimme bis in die Küche gehört hatte, nach dem Rechten sehen kam.
    »Könntest du dir vorstellen S chatz, sollte weshalb auch immer, eines Tages die Praxis Pleite gehen, auch nur irgendeiner von der Zeitung danach fragen würde. Geschweige denn darüber schreibt, dass das alles nur passiert wäre, weil einer meiner Damen nicht mehr bei mir beschäftigt wäre.«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Siehste«, empörte er sich, »aber manchmal tun sie es doch. Wie zum Beispiel bei irgendeinem Modefuzzi. Und nun hör genau zu Schatz. Weil eine gewisse Sarah Leiting, die die Chefdesignerin des Ladens war, viel zu früh den Löffel hat abgeben müssen, steht der Laden jetzt vor der Pleite. Ist doch zum Schreien. Die tun doch gerade so, als wenn sie nicht zu ersetzen wäre.« Angestrengt schaute er nun auf das nicht wirklich gutgetroffene Foto der gewissen jungen Dame. Dabei bemerkte er noch nicht mal, dass Sarah plötzlich kalkweiß um die Nase herum wurde. Krampfhaft hielt sie sich am Wohnzimmertisch fest, da sie glaubte jeden Moment umkippen zu müssen.
    »Von irgendwoher kenne ich diese Sarah Leiting. Ihr Gesicht kommt mir so was von bekannt vor. Die Frage ist nur , wo ich sie schon mal gesehen haben könnte.«
    »Ist doch egal«, entgegnete Sarah schmachmatt, die urplötzlich am ganzen Körper zitterte.
    »Schatz, oje was ist nur mit dir los?«, schon war Ron auf den Beinen. »Setz dich, du bist ja ganz bleich. Ich Dussel rede und rede und bemerke dabei noch nicht mal, dass du dich nicht gut fühlst.« Besorgt half er ihr aufs Sofa. »Bin gleich wieder bei dir. Hole nur schnell ein Glas Wasser für dich, eventuell hilft es ja um deinen Kreislauf wieder auf Trab zu bringen.«
    Besorgt schielte Sarah nun auf das Foto. Es war schon eine sehr undeutliche Aufnahme von ihr. Doch erleichtert atmete sie tief durch, schien ja gerade noch mal gut gegangen zu sein.
    »Wie fühlst du dich Schatz? Geht es dir eventuell schon wieder etwas besser ?« Ron war untröstlich, wie konnte er nur wegen eines dämlichen Zeitungsberichtes  Laras nicht gerade gut zu nennenden Gesundheitszustand vollkommen übersehen? Ab und zu benahm er sich tatsächlich wie ein Volltrottel.
    »Es geht mir schon wieder viel besser«, entgegnete  Sarah erschöpft. »Gib mir ein paar Minuten und ich bin wieder auf den Beinen.«
    »Das w üsste ich aber. Du bleibst schön hier liegen und ich werde mich in der Zwischenzeit ums Essen kümmern. Jil und Lil werden nach dem Essen, wenn auch gewiss unter Protest, die Küche wieder in Ordnung bringen.« 
    Mit Tränen in den Augen schaute Sarah ihm hinterher. Einen besseren Mann als Ron hätte sie mit Sicherheit nicht finden können, obwohl sie ihn wahrhaftig nicht verdient hatte. Sie hoffte, dass ihr auf sehr wackligen Beinen stehendes Kartenhaus nicht doch noch eines Tages einstürzen würde …
     
    Am Abend fand Sarah wieder einmal keinen Schlaf. Der verfluchte Zeitungsbericht machte ihr nämlich gleich in zwei Punkten Sorgen. Zum einen war es das Foto und zum anderen war es wegen der Firma. Sarah wusste haargenau was

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