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Lass mich dein Feuer spüren

Lass mich dein Feuer spüren

Titel: Lass mich dein Feuer spüren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wright
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essen und zu tanzen und mehr. Bei dem Gedanken daran knirschte er unwillkürlich mit den Zähnen. Aber seine Wut löste sich in Luft auf, als er an die Tränen in ihren Augen dachte. Und er war schuld an diesen Tränen.
    Er würde ihren Gesichtsausdruck niemals vergessen.
    Verdammt, warum hatte er sie beleidigen müssen? Sie war seine Angestellte, und es wurde allmählich Zeit, dass er sich daran erinnerte.
    Er drehte sich auf dem Absatz um und ging zum Büfett. Er brauchte etwas zu trinken, etwas, das ihn von seinen Geschäften und seinen Problemen mit Abby ablenkte.
    Frank und Jan standen hinter dem Büfett-Tisch und aßen zufrieden Nusskuchen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Höchstwahrscheinlich waren sie Zeuge des Streits zwischen den ‘frisch Vermählten’ gewesen, und jetzt würde er ihnen erklären müssen, was vorgefallen war.
    “Amüsieren Sie sich gut?”, fragte Frank.
    “Prima.” Tanner betrachtete missmutig die rote Flüssigkeit in der Punschschüssel. “Gibt es hier auch was Stärkeres als Punsch?”
    “Leider nicht”, antwortete Jan.
    Frank reichte ihm ein Glas Punsch. “Gab es Probleme, mein Sohn? Wir haben Abby hinausgehen sehen.”
    “Das tut mir sehr leid.”
    Frank zögerte, bevor er behutsam sagte: “Ich glaube nicht, dass wir diejenigen sind, bei denen Sie sich entschuldigen sollten.”
    Tanner runzelte gereizt die Stirn. “Hören Sie, Frank und Jan …”
    “Tanner”, unterbrach Jan ihn und legte beschwichtigend eine Hand auf seinen Arm. “Ich meinte es ernst mit dem, was ich Ihnen vorhin sagte. Sie haben beide so ein Glück, einander gefunden zu haben. Setzen Sie es nicht aufs Spiel für etwas, das letzten Endes nicht das Geringste wert ist.”
    “Wovon reden Sie?”
    “Von Ihrem Stolz.”
    “Mein Stolz hat mir all die Jahre gute Dienste geleistet”, sagte Tanner trotzig.
    “Bei Ihren Geschäften, meinen Sie wohl. Das glaube ich gern”, erwiderte Jan sanft. “Aber in der Liebe hat Stolz nichts zu suchen.”
    In der Liebe, dachte Tanner. Wenn sie wüssten!
    Frank lachte leise. “Mein Sohn, Sie haben sich wie ein Dummkopf benommen. Aber das tun wir alle ab und zu. Was wirklich zählt, ist das, was danach kommt.” Er legte seiner Frau einen Arm um die Taille. Sie können jeder für sich allein dasitzen und sich gegenseitig grollen, oder Sie können sich mit den süßesten Küssen wieder vertragen. Es ist ganz allein Ihre Entscheidung.”
    Zum Teufel mit allen Männern! Zum Teufel mit C. K. Tanner, der ihr das Herz gebrochen hatte. Abby saß im schwachen Mondlicht am Ufer des Sees und ging noch einmal die Gründe durch, die sie dazu gebracht hatten, diesen Job zu übernehmen. Die Kunstschule. Ihre Schüler und alle Kinder, die sich die teuren Malkurse nicht leisten konnten. All diese Gründe waren ihr so wichtig erschienen, aber inzwischen war sie sich da nicht mehr so sicher.
    Plötzlich schien der Hauptgrund der zu sein, dass sie bei Tanner sein konnte. Aber Tanner wollte nichts mit ihr zu tun haben.
    Abby hörte Schritte hinter sich. Hastig wischte sie sich die Tränen von den Wangen. Sie wollte nicht, dass die anderen Gäste sie weinen sahen. Ein zögernder Blick über die Schulter zeigte ihr, wer es war, und sie hielt unwillkürlich den Atem an.
    Tanner ging auf sie zu. Ihr verräterisches Herz jubelte, bevor ihr klar wurde, dass er wahrscheinlich nur gekommen war, ein ernstes Wort mit ihr zu reden. Er war wütend, weil sie eine Szene gemacht hatte und damit seine Chance, die Fabrik zu bekommen, verschlechtert hatte.
    “Ich habe überall nach dir gesucht”, sagte er.
    Sie drehte sich wieder zum See und warf einen Stein ins Wasser. “Jetzt hast du mich ja gefunden.”
    “Abby, hör zu …”
    Sie sprang auf. “Ich bin sicher, ich habe dich blamiert und deine Chancen zerstört und …”
    “Nein.” Er stieß erschöpft den Atem aus. “Ich bin ein Idiot.”
    Verblüfft sah sie ihn an. “Ja”, sagte sie dann. “Das bist du.”
    “Und ein Dummkopf.”
    “Ja.”
    “Ich habe es nicht so gemeint.”
    Sie schluckte nervös. “Tanner, was willst du von mir?”
    “Was meinst du damit?”
    Sie zuckte die Achseln. “Ich scheine nichts richtig machen zu können für dich.”
    Er lächelte schief. “Du machst alles richtig. Das ist ja das Problem.”
    “Wie bitte?”
    “Du bist schön und talentiert, klug und freundlich, und eine wundervolle Tänzerin.” Er seufzte. “Das dort drinnen hatte nichts mit dir zu tun. Das war ganz allein mein Problem.”
    Sie

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