Lass nur dein Herz entscheiden
die Schiebetüren hinter sich.
Und Miriam schlüpfte tatsächlich unter die Bettdecke, nicht weil sie fror, sondern weil Jay noch vollständig angezogen war und sie plötzlich Hemmungen hatte. Sie hörte ihn kurz mit jemandem sprechen, dann fiel eine Tür ins Schloss. Einen Moment später betrat Jay wieder das Schlafzimmer. Er schob einen Servierwagen, auf dem ein Eiskübel mit einer Flasche Champagner, zwei Gläser, eine große Schale Erdbeeren und ein Teller mit Pralinen standen.
„Sie denken wirklich an alles.“ Jay schenkte ein, setzte sich neben Miriam aufs Bett und reichte ihr eines der Gläser. „Auf einen wunderschönen, befriedigenden Nachmittag.“
Hastig trank Miriam den Champagner. Die kurze Unterbrechung hatte ihr zu Bewusstsein gebracht, dass sie mit Jay an einem Montagmittag in einer Hotelsuite war, während alle anderen ihrer Arbeit nachgingen. Sie sollte sich schuldig fühlen und sich schämen. „Ich muss in der Kanzlei anrufen“, sagte Miriam. Wenn Jay sie erst wieder berührte, würde sie nicht mehr zusammenhängend denken können.
Wortlos gab er ihr das Telefon und trank seinen Champagner, während sie erklärte, sie fühle sich noch nicht richtig wohl und brauche doch den Rest des Tages, um wieder ganz gesund zu werden.
Als sie das Gespräch beendete, holte Jay die Schale mit Erdbeeren und ließ sich neben Miriam aufs Bett sinken. „Deine Medizin.“
Er hielt ihr eine Erdbeere an den Mund, und Miriam biss hinein. Dabei kam sie sich ein bisschen vor wie eine Femme fatale aus einem alten Stummfilm.
Jay küsste ihr den fruchtig süßen Saft von den Lippen. „Köstlich.“ Seine bernsteinfarbenen Augen funkelten. Er nahm ihr das leere Glas ab und stellte es auf den Nachtschrank, bevor er Miriam wieder küsste.
Langsam schlug er die Decke zurück und erforschte Miriams weiche Rundungen, bis sich eine sengende Hitze in ihr ausbreitete.
Es fühlte sich so gut, so richtig an, Jay nahe zu sein. Sie musste einfach seinen nackten Körper berühren und Jay erregt unter ihren Fingerspitzen spüren. „Du hast noch deine Sachen an“, flüsterte sie vorwurfsvoll.“
„Zieh mich aus. Ich gehöre dir.“
Mit bebenden Händen öffnete sie einen Hemdknopf nach dem anderen. Dann schob sie ihm den Stoff von den breiten Schultern und erfreute sich an seiner geschmeidig warmen Haut und den festen Muskeln. Seufzend beugte sich Miriam vor und liebkoste Jay mit dem Mund.
Aufstöhnend vor Lust, zog sich Jay zurück, löste seinen Gürtel und schob sich die Hose hinunter. Sein Slip folgte, und einen Moment später hatte er beides zusammen mit Schuhen und Socken abgestreift. Nackt legte er sich neben Miriam und griff nach ihr. „Ich weiß nicht, ob ich warten kann. Es ist lange her …“
Er sollte nicht warten. Zügellosigkeit gehörte zur Unwirklichkeit dieses Nachmittags. Miriam wollte, dass Jay sie nahm, dass sie eins wurden, ein vollkommenes Ganzes. Sie musste ihn in sich spüren.
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, schob er sanft ihre Beine auseinander. Sie erwartete, dass er schnell und drängend zu ihr kommen würde. Stattdessen küsste und liebkoste er sie mit einer Sinnlichkeit, die sie in fieberhafte Erregung versetzte. Rasch wurde die Lust unerträglich heftig, und Miriam wand sich, bog sich ihm entgegen und stöhnte in heller Ekstase.
Seine Liebeskünste waren so umwerfend, wie sie es immer gewesen waren, und dennoch irgendwie anders. Oder ich bin anders, dachte Miriam. Jetzt, da sie sich nicht mehr einbildete, sie würden für alle Zeiten zusammen sein. Das Wissen, dass dies das letzte Mal war, machte es bittersüß und unendlich kostbar.
„Du bist so atemberaubend schön“, flüsterte Jay, als er in ihr vor Leidenschaft gerötetes Gesicht aufsah.
Er küsste sie auf den Mund, fordernd und forschend, und Miriam gab sich einem Verlangen hin, das sie unkontrollierbar zittern ließ.
Schließlich drang Jay in sie ein, er füllte sie ganz aus, verschlang sie mit dem Wunsch, sie zu besitzen. Miriam bog sich ihm ungeduldig entgegen. Aber Jay hielt sich weiter zurück und steigerte die Intensität ihrer gemeinsamen Leidenschaft, bis Miriam vor Lust zu vergehen glaubte. Ihr Körper spannte sich an, als sie den Höhepunkt erreichte, und im selben Moment spürte sie Jays Reaktion. Schluchzend hauchte Miriam seinen Namen und spürte, wie sie miteinander verschmolzen.
Hinterher zog Jay sie eng an sich, küsste sie auf den Mund, die Lider und die Stirn. „So viele Nächte habe ich davon
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