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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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die Weste saß ohne ein Fältchen, er trug Handschuhe und auf Hochglanz polierte Lackschuhe. Wenn er einen Umhang getragen hätte, wäre der Bilderbuchmagier perfekt gewesen.
    Sein Blick ruhte dunkel und glühend auf ihr. »Du siehst hinreißend aus«, sagte Raoul und machte einen Schritt auf sie zu, um ihre Hand an seine Lippen zu heben.
    »Du auch«, erwiderte sie.
    An der Tür fiel Karla ein, dass sie etwas vergessen hatte. »Unsere Eintrittskarte«, rief sie. »Raoul, das Collier!«
    Er grinste, hob seinen Zylinder, zeigte ihr, dass er leer war, drehte ihn um, klopfte mit dem Stab dagegen und die glitzernde Halskette fiel in Karlas Hände. »Du bist ein Spinner«, schimpfte sie.
    Raoul nahm das Collier an sich und legte es ihr an. »Jetzt aber los«, sagte er. »Die Kutsche wartet.«
    »Elfenkristall«, sagte Karla. Sie hatten auf der Fahrt ihr Vorgehen besprochen, sie würden weitgehend improvisieren müssen. Keiner von ihnen wusste, wie dieser Norxis von Felsenstein auf sie reagieren würde.
    »Ja?«, fragte Raoul und schloss den Jaguar ab. Er öffnete den Kofferraum und zog ein weißgefüttertes Cape heraus, das er sich um die Schultern legte, und komplettierte das Ganze mit einem weißen Seidenschal. Karla gluckste.
    Er folgte ihrem Blick und hob eine Braue. »Wenn schon theatralisch, dann richtig.«
    »Das machst du nur, damit Horace sich freut.«
    »Richtig.« Er reichte ihr den Arm. »Was wolltest du wissen?« Er klemmte das Monokel ins Auge und sah sie starr an.
    »Das Ding da. Was bewirkt es?«
    Er ließ es fallen und rief den Aufzug. »Ich möchte keine unliebsame Überraschung erleben. Wenn jemand eine Waffe trägt, werde ich es erkennen.«
    Karla folgte ihm in die Kabine. Die Tür glitt zu. »Eine Waffe? Auf einer Gesellschaft, die dein Freund gibt?«
    Raoul reckte das Kinn. »Das habe ich alles schon erlebt. Beim letzten Mal hat Brad mich gerade noch retten können. Ein Typ, der mir einen längeren Gefängnisaufenthalt zu verdanken hat, hatte seine Freundin unter das Personal geschmuggelt, und die ist mit einem Basilisken auf mich losgegangen.«
    »Uh«, machte Karla angewidert.
    Die Tür glitt auf, und Horace empfing sie. Er wünschte ihnen einen guten Abend und nahm Raoul das Cape, den Zylinder, den Seidenschal und die Handschuhe ab. Karla glaubte, einen zufriedenen Schimmer in den Augen des Butlers zu erkennen.
    Ein livrierter Diener geleitete sie stumm zum Ballsaal. Die Flügeltüren standen weit offen, und von drinnen war Musik und Gelächter zu hören. Karla blieb an der Tür stehen und orientierte sich. Kein zweiter Ausgang. Die großen Fenster waren mit Vorhängen geschlossen, eins oder mehrere von ihnen schienen aber offen zu stehen, denn ein leichter Luftzug brachte den Geruch von Regen mit.
    Es waren vielleicht achtzig Gäste anwesend, die zwischen Tischen und einem mit Kerzen illuminierten Buffet standen und plauderten. Karla war geblendet von all dem Glanz, der von ihnen und der Einrichtung ausging. Sie war Quass dankbar, dass er ihr das Collier geliehen hatte. Beim Anblick der Geschmeide, die die anwesenden Damen um Hals, Finger und Handgelenk trugen, hätte einen Juwelendieb wahrscheinlich der Schlag getroffen. Sie drehte sich zu Raoul, doch sein Blick ließ sie verstummen. »Was ist?«, fragte sie leise.
    Ein kaum wahrnehmbares Knurren drang aus seiner Kehle. »Kannst du es nicht sehen?«
    »Würde ich dann fragen?«, erwiderte sie gereizt.
    Er drehte sich, sodass er sie vor dem Saal abschirmte, und reichte ihr sein Monokel. »Schau es dir an.«
    Karla hob das Glas ans Auge und warf einen Blick an seiner Schulter vorbei auf die Gäste. Sie schnappte nach Luft.
    »Drachen«, flüsterte sie. »Sie sind allesamt Drachen!«
    Sie gab ihm hastig das Monokel zurück und sah wieder hin. Natürlich. Wieso hatte sie das beim Eintreten nicht bemerkt? Wahrscheinlich hatte das Gefunkel der alles überstrahlenden Edelsteine sie zu sehr abgelenkt.
    »Da kommt Quass«, sagte Raoul erleichtert.
    Ein großer, kräftig gebauter Mann mit grauer Lockenmähne und aristokratischem Löwengesicht steuerte auf sie zu. Karla warf einen hastigen Blick zu Raoul. Das war Quass von Deyen?
    »Frau van Zomeren«, sagte der Mann mit der Samtstimme des Drachen. Er verbeugte sich und gab ihr einen formvollendeten Handkuss. »Ich freue mich, dass Sie meiner kleinen Gesellschaft das Glanzlicht aufsetzen! Darf ich Ihnen ein Kompliment für Ihre Garderobe aussprechen? Und Sie besitzen wirklich Geschmack, was Ihre

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