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Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Last days on Earth: Thriller (German Edition)

Titel: Last days on Earth: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian Frost
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Brad die Kontrolle zu entreißen, dir irreparablen Schaden zufügen würde.«
    Raoul nickte mit angespannter Miene. »Das ist richtig«, sagte er. »Ein Exorzismus würde meinen Geist in Stücke reißen.«
    Karla legte ihre Hand auf seine geballte Faust. »Es gibt wirklich keine Methode, einen Daimon endgültig auszutreiben?«
    Er zog seine Hand weg und stand auf. »Keine, die nicht den Wirt töten würde«, sagte er kurz. »Oder ins Irrenhaus bringen. Wenn du einen Daimon für immer zurück in den Æther schicken willst, musst du seinen Wirt erschießen. Anders geht es nicht. Ich wurde schließlich nicht gegen meinen Willen besessen.«
    Karla ließ das Thema auf sich beruhen. Sie schob die Notizen in ihren Rucksack und begleitete Raoul zur Tür.
    »Es ist wirklich Sommer?« Er griff unschlüssig nach seiner Lederjacke.
    »August«, bestätigte Karla. Sie hätte ihre kurze Stoffjacke auch lieber in ihren Rucksack gestopft. Aber sie war es leid, für einen Junkie gehalten zu werden. Der angewidert-mitleidige Blick, der ihr vor ein paar Wochen von einer ehemaligen Kollegin bei einer Begegnung in der Altstadt zuteilgeworden war, hatte ihr gereicht.
    Nevio empfing Raoul wie einen verloren geglaubten Sohn. Er komplimentierte sie an den besten Tisch und rannte dann in die Küche, um wenig später eigenhändig die Vorspeise aufzutragen. In seinem Kielwasser segelte Faustina heran, die Raoul in eine liebevolle Umarmung zog.
    Als Faustina wieder in die Küche zurückgekehrt war, stürzte Raoul sich wie ein Verhungernder auf die Antipasti. Karla stocherte ein wenig lustlos auf ihrem Teller herum. Ihr Appetit war ihr in den letzten Monaten gründlich abhandengekommen. Sie musste sich gelegentlich daran erinnern, dass ein Mensch Nahrung brauchte. Sie spürte Raouls Blick auf sich und hob den Kopf, um ihn anzulächeln. Es war schön, dass er wieder oben war. Sie hatte ihn vermisst.
    »Was habt ihr herausgefunden?«, fragte er und legte sein Besteck auf den Teller. Ganz offensichtlich wollte er mit einem Thema beginnen, das ihn nicht schmerzte.
    Karla holte die Notizen hervor. »Das hier hat uns fast drei Monate gekostet«, sagte sie.
    Er überflog die Liste, die Daten, die Namen und runzelte die Stirn. »Das sind Flugzeugabstürze, Banküberfälle mit Geiselnahmen, Versicherungsfälle, die aus Naturkatastrophen resultieren, und mehrere Ritualmorde.«
    »Ja, und in der zweiten Tabelle sind die Geschädigten aufgelistet. Siehst du, was diese Fälle verbindet?« Sie betrachtete sein Gesicht, während er las, verglich, nachdachte. Sie hatte sich wirklich ins Zeug gelegt, dass Brad sich besser um ihren gemeinsamen Körper kümmerte, aber Daimonen gehörten einfach nicht zu den kooperativsten Lebensformen dieser Welt. Raoul sah schlecht aus. Er hatte zu wenig Schlaf, zu wenig Essen, zu wenig Ruhe bekommen, dafür aber zu viel Alkohol, zu viele Drogen, zu viel Adrenalin.
    Als sie aus der Villa geflüchtet und in ihrer Not zu Raoul gegangen war, hatte Brad schon dafür gesorgt gehabt, dass die Wohnung einer Müllkippe glich und ihr Bewohner einem heruntergekommenen Stadtstreicher. Wenn sie nur selbst nicht so damit beschäftigt gewesen wäre zu überleben …
    Nevio kam mit dem Hauptgang. Er klopfte Raoul mehrmals unbeholfen und stumm auf die Schulter, warf Karla eine Kusshand zu und ließ sie allein. Raoul sah ihm hinterher und schüttelte in einer Mischung aus Rührung und Gereiztheit den Kopf. »Die beiden sind immer so besorgt«, sagte er. Dann schob er Karla die Notizen wieder hin und sagte: »Ich kapituliere.«
    Karla grinste und sah zu, wie er geschickt Spaghetti auf seine Gabel drehte. »Sieh dir nur die Banken und die Fluglinien an.«
    Raoul zog den Zettel wieder heran und blickte darauf, während er aß. »Banken eben«, sagte er. »Und Fluglinien.« Er hob die Schultern. Sein Gesicht war zum ersten Mal, seit Karla heute auf ihn getroffen war, wieder entspannt.
    »Die Fluglinien.« Sie klopfte darauf. »Sieh hin! Was fehlt?«
    Er tat es. Verglich mit den anderen Daten. »Es ist keine einzige Fluglinie dabei, die einem Drachen gehört.«
    »Und jetzt die Banken.«
    Wieder senkte sich sein Blick. »Hier müssen ja Drachen auftauchen. Alle Banken gehören …« Er verstummte. Blätterte. Runzelte die Stirn. »Credit Suisse«, murmelte er. »UBS. Zürcher Kantonalbank. Schweizer Gnomenschaftsbank.« Er sah auf. »Die Schweizer Banken sind die einzigen Institute auf der Welt, die nicht den Drachen, sondern …«
    »… Gnomen

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