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Laubmann 2 - Bärenzwinger

Laubmann 2 - Bärenzwinger

Titel: Laubmann 2 - Bärenzwinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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Jahren zehn Jahre jünger als ihr Mann und stand insbesondere der Burgküche sowie dem gesamten Personal vor. Als Hauswirtschaftsmeisterin bildete sie zudem Lehrlinge aus. Wie ihr Mann und ihre Tochter war sie Angestellte der diözesanen Akademie.
    Dietmar Glaser ließ sich von Gisela Merten eine Liste der Tagungsteilnehmer aushändigen. Zusammen mit seinem Kollegen Lürmann und dem Theologen Laubmann ging er sie durch. Prälat Glöcklein wartete unterdessen vor der Burg in Gesellschaft Bebenhausens auf das Taxi. Ihre Wintermäntel waren bereits vom Schnee durchnäßt.
    Abgesehen von Laubmanns Chef, Professor Raimund Hanauer, fehlte niemand, weder auf der Liste noch bei der Tagung. Hanauer hatte sich ja erst für den Montag so um die Mittagszeit angesagt, nachdem er seine Vorlesungen absolviert haben würde.
    «Das heißt, der Täterkreis beschränkt sich aller Voraussicht nach auf die zur Tatzeit anwesenden Tagungsteilnehmer beziehungsweise auf das zur Tatzeit anwesende Personal», konstatierte Glaser. Mittlerweile hatte der Pathologe bestätigt, daß von einem Mord oder von einer Tat im Affekt auszugehen war.
    «Ich würde meinen», gab Laubmann zum besten, «daß wir den Täterkreis zwar formal begrenzen können, daß er aber aufgrund der hohen Personenzahl fürs erste ziemlich unübersichtlich bleibt. Was wissen wir denn über die einzelnen Teilnehmer?» Er bezog sich mit seinem «Wir» bereits in die polizeilichen Nachforschungen mit ein.
    «Wir Kriminalbeamte sind hinreichend dazu ausgebildet, die Hintergründe aufzuhellen», konterte Glaser.
    «Wer sagt uns denn, daß der Täter oder die Täterin oder gegebenenfalls ein Komplize nicht von außerhalb der Burg kam und nach dem Mord von der Burg geflüchtet ist?» Ernst Lürmanns Einwand war berechtigt.
    «Weil es geschneit hat», antwortete Laubmann und erzählte von der Suche nach Professor Forster, die vorübergehend im Torhaus zu Ende gewesen war. «Auf der Brücke waren keinerlei Fußspuren.»
    «Und sonst gibt es keinen Weg nach draußen?»
    «Doch, einen gibt es noch, nämlich einen unterirdischen Gang, der von einem Keller des Hauptgebäudes aus zugänglich ist.» Laubmann berichtete von der nachmittäglichen Burgführung und der ersten Suchaktion. «Aber Hans Merten, der Kastellan, hat den Ausgang im Burgwald von innen verschlossen und zudem verriegelt. Falls jemand durch den geheimen Gang geflohen ist, müßte er zum einen den Schlüssel besessen haben, und zum anderen müßte die Tür am Ausgang jetzt entriegelt sein, weil der Sperriegel von außen nicht zu betätigen ist.»
    «Es sei denn, er hatte einen Verbündeten in der Burg», setzte Lürmann dagegen.
    Glaser zuckte bedauernd die Schultern: «So spät es auch ist und so leid’s mir für unsere Leute tut, aber sie müssen noch mal ran. Herr Lürmann, gehen Sie bitte mit Herrn Merten in diesen angeblichen Geheimgang und schauen Sie nach. Nehmen Sie jemand vom Erkennungsdienst mit. Und veranlassen Sie bitte auch, daß die Burgmauern, so gut wie’s in der Dunkelheit möglich ist, überprüft werden, bevor der Schnee die Spuren endgültig verwischt. Nicht daß sich der Täter über die Mauer abgeseilt hat. – Ach ja, und bitten Sie Frau Merten … also die Tochter von Herrn Merten …»
    «Gisela!» ergänzte Laubmann.
    «… bitten Sie Gisela Merten, hereinzukommen und den Schlüssel für Professor Forsters Zimmer mitzubringen. Ich möchte mit den Kollegen von der Spurensicherung, sobald sie hier fertig sind, und mit Herrn Laubmann als unmittelbar an der vorherigen Suche Beteiligtem noch einen Blick ins Zimmer des Ermordeten werfen, ehe wir’s für diese Nacht genug sein lassen.»
    «Wir haben die Tür von Professor Forsters Zimmer nicht abgeschlossen», sagte Laubmann.
    «Sie geben mir das Stichwort: Ich will baldmöglichst eine Übersicht haben, was die Schlüssel betrifft, zumal der wichtigste Schlüssel, der vom Mordzimmer, im Original offensichtlich abhanden gekommen ist. Damit werden wir uns befassen müssen.»
    Nachdem Ernst Lürmann sich auf den Weg in den Keller gemacht hatte, gingen Glaser, Laubmann und Gisela Merten schon mal voraus zu Forsters Zimmer. Glaser wollte nicht warten. Die Kollegen vom Erkennungsdienst sollten nachkommen.
    Laubmann kannte sich in manchen polizeilichen Angelegenheiten nicht so recht aus, und die Begriffe hatten ihn verwirrt: «Spurensicherung? Erkennungsdienst? Wer ist denn für welche Aufgaben zuständig?»
    «Der Erkennungsdienst übernimmt am Tatort die

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