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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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Nacht!«
    Minzi ließ plötzlich ein klägliches Miauen hören, sodass Laura nicht anders konnte, als sie zärtlich zu streicheln. »Tut mir Leid«, sagte sie. »Aber du kannst uns leider nicht begleiten. Wird auch so schon gefährlich genug!«
     
    Lauras Plan war einfach: Zusammen mit Lukas wollte sie sich gegen Mitternacht von Attila Morduk nach Hohenstadt fahren lassen – Percy Valiant war aufgrund einer Probe wieder einmal verhindert –, um dort mit Hilfe seines wundersamen Dietrichs, dem kaum ein Türschloss widerstehen konnte, in die Werkstatt des Restaurators einzudringen. Attila sagte auch sofort seine Unterstützung zu, und so kroch Laura gleich nach dem Abendessen ins Bett, um vor dem mitternächtlichen Abenteuer noch ein paar Stunden Schlaf zu finden.
    Ein Klopfen an der Zimmertür holte Laura aus dem Schlummer. Sie wusste nicht, wie spät es war. Noch während sie sich schlaftrunken im Bett aufrichtete, wurde die Tür geöffnet und der Hausmeister tappte in den Raum. Seine Miene ließ nichts Gutes ahnen. »Was ist denn los, Attila?«, fragte sie, ein Gähnen nur mühsam unterdrückend, während sie eher beiläufig registrierte, dass Kaja tief und fest schlief. »Ist denn schon Mitternacht?«
    »Nein, noch nicht«, brummte der letzte der Zwergriesen und fuhr sich verlegen mit der Pranke über den kahlen Schädel. »Aber es ist trotzdem zu spät!«
    »Zu spät?« Laura verzog verwundert das Gesicht. »Wie meinst du das?«
    »Die Dunklen sind uns zuvorgekommen.« Im Flüsterton erzählte Attila, was geschehen war: Vor einer Viertelstunde habe er sich in das Sekretariat des Internats begeben, um die Deckenlampe zu überprüfen, die offensichtlich einen Wackelkontakt hatte, und habe ein Gespräch von Dr. Schwartz und Rebekka Taxus im angrenzenden Direktorenbüro belauscht, das sich um einen Anruf von Reginald Hörrich drehte. Der Restaurator habe offenbar etwas entdeckt, was er seinen Auftraggebern umgehend zeigen wolle. Er, Attila, habe sich sofort hinter dem Schreibtisch der Pieselstein versteckt, zum Glück, denn die beiden Dunklen hätten das Büro sofort verlassen. Vermutlich seien sie mit dem Auto von Quintus nach Hohenstadt gefahren. Worauf er selbst umgehend herbeigeeilt sei, um Laura zu alarmieren. »Damit ist alles verloren!«
    »Ähm.« Lauras vom kurzen Schlaf gezeichnetes Gesicht glich gleich mehreren Fragezeichen. »Wieso?«
    Schwerfällig ließ Attila sich auf ihr Bett plumpsen. Unter seinem Gewicht erzitterte es wie bei einem mittleren Erdbeben. »Das ist doch offensichtlich: Wenn der Restaurator tatsächlich Hinweise auf dem Ölgemälde entdeckt hat, dann wird er die doch nicht nur einfach wieder übermalen, nachdem er sie den beiden gezeigt hat. Dr. Schwartz und die Taxus werden ihn vielmehr anweisen, die Hinweise unkenntlich zu machen. Damit keiner von uns sie entdecken kann, da bin ich mir ganz sicher!«
    Laura fühlte, wie ihr Herz einen Sprung tat.
    Attila hatte Recht!
    Wenn sie nicht an die Hinweise von Bertrun gelangten, dann hatten sie nicht die geringste Chance, das Schwert vor den Dunklen zu finden. Hellenglanz würde also ihren Feinden in die Hände fallen, und dann – Laura schwindelte bei dem Gedanken – würde deren Macht so gestärkt, dass es wohl auf immer unmöglich sein würde, ihren Vater zu befreien, der in der Dunklen Festung von Borboron gefangen gehalten wurde!
    »Wir müssen ihnen zuvorkommen«, rief das Mädchen, plötzlich hellwach. »Wir müssen vor Schwartz und Pinky in der Werkstatt des Restaurators sein!« Damit sprang es aus dem Bett und streifte hastig Jeans und einen Pullover über den Pyjama.
    Attila machte ein bekümmertes Gesicht und sah nun wieder ganz so aus wie Shrek, das Kuschelmonster. »Aber das ist unmöglich!« Vergrämt kratzte er sich das Kinn. »Sie sind bestimmt schon seit zehn Minuten unterwegs, und der Wagen von Schwartz ist dreimal schneller als die lahme Schüssel des Professors!«
    »Na, und?« Laura beäugte den Hausmeister rnissmutig, während sie in Strümpfe und Stiefel schlüpfte. »Streng deinen Kopf doch mal ein bisschen an! Groß genug ist er ja!«
     
    I m Traumwald war nächtliche Stille eingekehrt. Die Siedlung der Traumspinner lag im Schein der beiden Monde. Wie an jedem anderen Abend trat Meister Orplid vor seine Hütte, um sich noch ein wenig die Beine zu vertreten, bevor er sich zur Ruhe legte. Ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft war dazu angetan, die Sorgen und Kümmernisse des Tages aus dem Kopf zu vertreiben

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