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Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige

Titel: Laura Leander 04 - Laura und der Fluch der Drachenkönige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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bemerkte Laura, dass er nicht allein war. Mr. Cool saß auf seinem Bett. Er lächelte verlegen und hob lässig die Hand. »Hey, Laura.«
    »Ähm…« Laura räusperte sich, rappelte sich auf und warf Lukas einen forschenden Blick zu. »Ist… Ist alles okay mit dir?«
    »Klaromaro«, antwortete der Junge. »Das siehst du doch, oder?«
    »Eigenartig.« Das Mädchen schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich… Ich war fest davon überzeugt, dass du in Lebensgefahr bist?«
    »Ah, ja?«, antwortete der Bruder gedehnt. An dem unterdrückten Grinsen, das um seine Mundwinkel spielte, bemerkte Laura jedoch, dass etwas nicht stimmte.
    »Hey!« Sie musterte ihn grimmig und warf auch Philipp einen forschenden Blick zu, der rasch die Augen niederschlug. »Was geht hier eigentlich vor? Raus mit der Sprache!«
    Lukas erhob sich und machte vorsichtig einen Schritt auf die Schwester zu. »Das ist doch völlig unwichtig«, sagte er, während er sie über den Rand seiner Hornbrille anblickte. »Hauptsache, du bist hier.«
    »Unwichtig?«, brauste sie auf. »Ist dir eigentlich klar, welche Folgen diese Traumreise für mich haben kann? Ich werde Tage verlieren und –« Laura brach ab, hastete zum Fenster und riss den Vorhang zur Seite. Das Laub der Bäume im Park färbte sich bereits. Ihr Herz tat einen wilden Sprung. »Welcher Tag ist heute?«, fragte sie mit angehaltenem Atem. »Welches Datum, meine ich?«
    »Der siebzehnte September«, antwortete Lukas.
    »Was?« In ihrem fassungslosen Entsetzen schrie Laura die Jungen an. »Seid ihr wahnsinnig geworden, mir so kurz vor dem Herbstnachtsfest eine Traumreise aufzuzwingen?«
    »Es ist wichtig, glaub mir.« Der Bruder klang gekränkt und wechselte einen schnellen Blick mit Mr. Cool, bevor er sich wieder an die Schwester wandte. »Es gibt ein paar Dinge, die du unbedingt wissen musst.«
    »Da bin ich aber gespannt!«, entgegnete Laura reserviert.
    »Wir haben nämlich herausgefunden«, hob Lukas an, »dass diese schreckliche Syrin Kinder hat…«
    »Na, und?« Laura verdrehte die Nase. »Das weiß ich doch längst.«
    »Was?« Mr. Cool wirkte völlig perplex. »Aber woher…?«
    »Ist doch egal! Ich weiß es eben.«
    »Wie auch immer«, kommentierte der Bruder mit säuerlicher Miene. »Aber wusstest du auch, dass sie hier auf der Erde Söhne hatte? Reimar von Ravenstein zum Beispiel? Oder einen berüchtigten Hexenjäger, der einige Jahrhunderte später geboren wurde?«
    »Echt?« Laura war nun doch überrascht. »Aber ihr habt mich doch nicht deshalb…?«
    »Nein, natürlich nicht!«, erklärte Lukas hastig. »Wir dachten nur, es würde dich interessieren. Der Grund, warum wir dich gerufen haben, ist das hier.« Er griff hinter sich, nahm zwei Pergamentrollen vom Schreibtisch und überreichte sie der Schwester.
    Laura setzte sich auf den Schreibtischstuhl, den Lukas ihr zugeschoben hatte, und wandte sich dem ersten Dokument zu, das in gut lesbarer Handschrift verfasst war. »Dieses Geheimnis aber wahren die Drachen wie ihren allerkostbarsten Schatz«, murmelte das Mädchen halblaut vor sich hin, »dass nämlich jeder von ihnen nicht nur einen, sondern gleich zwei Namen trägt: Einen, der allgemein bekannt ist und ihrem äußeren Auftreten entspricht. Wie zum Beispiel Feuerwolke, Brüllauge, Wirbel-Wurbel, Gierschlund oder Alleserschrecker. So Furcht erregend diese Namen auch klingen mögen, sind sie doch nichts weiter als Maskerade und haben nicht das Geringste mit ihrem wahren Namen zu tun. Denn dieser wird ihnen von ihrem Vater in dem Augenblick verliehen, in dem sie aus dem Ei schlüpfen. Diesen Namen, der ihrer wahren Natur entspricht, kennt niemand außer ihrem Vater und ihnen selbst. Damit hat es schließlich eine ganz besondere Bewandtnis: Wenn ein Fremder den wahren Namen eines Drachen herausfindet, gewinnt er uneingeschränkte Macht über ihn. Der Unglückliche muss ihm bedingungslos zu Willen sein und ihm alle seine Schätze und Besitztümer übereignen. Aus diesem Grunde hüten die Drachen nicht nur ihre wahren Namen, sondern auch das Geheimnis darum wie das allerhöchste Gut.«
    Laura ließ die Rolle sinken und blickte die Jungen mit undurchdringlicher Miene an, bevor sie sich dem zweiten Pergament widmete. Es trug einen längeren Text mit dem Titel »Die Legende von Goldleib und Silberschwinge – eine Gutenachtgeschichte, die Drachenmütter auch heute noch ihren Drachenkindern erzählen«.
    Laura überflog ihn rasch und ließ dann das Pergament sinken. »Schade, dass ich die

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