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Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange

Titel: Laura Leander 05 - Laura und der Ring der Feuerschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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lud Marius die Kinder noch in ein Schnellrestaurant ein. Es war nämlich längst Zeit zum Abendessen, und der Speisesaal im Internat würde bei ihrer Rückkehr geschlossen sein. Obwohl Laura eigentlich kein Fastfood mochte, verdrückte sie gleich zwei Hamburger, und auch ihr Bruder verschlang eine riesige Portion Pommes mit Hähnchensticks. Marius dagegen begnügte sich mit einem Salat.
    Als Familie Leander das Lokal verließ und auf das Auto zuging, das unter einer mächtigen Eiche auf dem Parkplatz stand, wurde es bereits dunkel. Mit einem Mal hatte Laura das Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Sie blieb stehen und wandte sich um. Doch da war niemand. Keine Menschenseele weit und breit.
    Ihr Vater, der schon neben der Fahrertür stand, schaute sie verwundert an. »Was ist denn los?«
    Noch einmal ließ Laura den Blick umherschweifen, allerdings ohne etwas Verdächtiges zu entdecken. »Nichts«, sagte sie rasch und eilte auf den Volvo zu. Sie hatte ihn fast erreicht, als ihr ein Geruch in die Nase stieg, den sie schon kannte:
    Feuer und Schwefel!
    Wieder blieb sie stehen. Im gleichen Augenblick vernahm sie das leise Rascheln von Blättern. Laura blickte nach oben in die Baumkrone der Eiche – und da entdeckte sie die Katze, die auf dem untersten Ast kauerte.
    Sie war riesengroß und pechschwarz – zweifelsohne dasselbe Tier, das sie auf der Teufelskuppe angegriffen hatte! Regungslos starrte das Biest Laura an wie die finstere Verheißung des Bösen. Seine Augen glimmten rot wie Höllenglut. Aus seiner Nase stieg heißer Atem. Dann öffnete es das Maul und entblößte das spitze Vampirgebiss. Allerdings ließ es diesmal kein Fauchen hören. Stattdessen zuckten kleine Flammenzungen aus seinem Rachen.
    »Oh, nein«, flüsterte das Mädchen erschrocken.
    Erneut blickte der Vater sie an. »Was ist denn jetzt schon wieder?«, fragte er ungeduldig.
    Auch der Bruder wirkte genervt.
    »Da! Da oben!«, entgegnete Laura aufgeregt und deutete auf den Ast – aber der war leer. Von der schwarzen Katze, die noch Augenblicke zuvor darauf gekauert hatte, war nicht die geringste Spur mehr zu entdecken.
    »Ich kann nichts als Äste und Eichenblätter sehen. Jede Menge – allerdings keine Statue«, bemerkte Lukas spitz, an Marius gewandt. »Und was ist mit dir, Papa?«
    Zu Lauras Erleichterung ersparte sich der Vater jeglichen Kommentar. »Komm schon!«, sagte er nur und bemühte sich um ein aufmunterndes Lächeln. »Es ist spät, und du hast deine Hausaufgaben noch nicht gemacht.« Erst als Laura bereits ins Auto gestiegen war, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er wirkte plötzlich sehr besorgt.
    Es war schon kurz nach acht, als Laura in ihr Zimmer zurückkam. Zu ihrer Überraschung war von Kaja keine Spur zu entdecken. Ganz gegen ihre sonstige Gewohnheit hatte die Freundin ihr auch keine Mitteilung hinterlassen, und so hatte Laura keine Ahnung, wo Kaja sich herumtrieb. Vielleicht war sie bei einer anderen Schülerin. Oder sie hatte sich wieder heimlich in die Küche geschlichen, um dort etwas Essbares aufzutreiben. Immerhin war das Abendessen über eine Stunde her, und so war es durchaus möglich, dass Kaja bereits wieder von einer Hungerattacke geplagt wurde. Laura war bei ihrer Rückkehr aus Aventerra sofort aufgefallen, dass die Freundin während ihrer Abwesenheit trotz ihrer guten Vorsätze nicht ein Gramm abgenommen hatte.
    Eher im Gegenteil!
    Allerdings hatte Laura im Moment ganz andere Sorgen als die Gewichtsprobleme ihrer Freundin. Die Hausaufgaben waren noch zu erledigen, und außerdem musste sie auch noch dringend Mathe pauken.
    Ausgerechnet!
    Doch alles Jammern half nichts. Pinky Taxus würde keine Gnade walten lassen und ihr unbarmherzig eine miserable Zensur verpassen, wenn sie den Unterrichtsstoff beim nächsten Test nicht beherrschte. Deshalb holte Laura ihr Mathebuch aus dem Rucksack, legte es aufgeschlagen auf den Schreibtisch und wollte sich eben darin vertiefen, als sie hinter ihrem Rücken ein Geräusch vernahm, das sich wie ein leises Räuspern anhörte.
    Nanu? War Kaja schon zurück?
    Sie hatte die Tür gar nicht gehört. Und es war untypisch für die Freundin, sich so leise zu bewegen. Sonst polterte sie doch stets so laut ins Zimmer wie eine Herde Elefanten!
    Überrascht drehte das Mädchen sich um – doch es war niemand zu sehen. Weder die Freundin noch sonst jemand.
    Schon wollte Laura unwirsch den Kopf schütteln, als ein unheimlicher Gedanke in ihr aufstieg: Vielleicht hatte sie sich verhört?

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