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Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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war so vielseitig, so wunderschön. Und wie viel mehr hätte sie es an der Seite ihres Kavaliers genossen ...
    Marina, die die ganze Zeit über – zum Teil recht spitze und boshafte – Bemerkungen über die Gäste am Ball gemacht hatte, schüttelte plötzlich lächelnd den Kopf. „Manches Mal kann ich mich nur über Domenico wundern! Was für eine Idee, dich am Eingang des Palazzos zu erwarten – ohne Maske – dass jeder sehen konnte, dass dein eigener Mann dich hineinführt. Und wie er sich dann aufgeführt hat! Fast könnte man meinen, er wäre eifersüchtig gewesen auf jeden anderen Mann, der dir zu nahe kam.“
    Laura lächelte nur zurück und blickte dann schnell durch das Fenster der felse, damit ihre Schwägerin nicht zuviel von ihrem Glück in ihren Augen sah. Die unverkennbare Nicoletta war ebenfalls auf dem Ball anwesend gewesen und zuerst hatte Laura mit Sorge gesehen, dass sie längere Zeit neben Domenico gestanden und auf ihn eingeredet hatte. Sie hatte sich bang und eifersüchtig gefragt, was die beiden zu besprechen hatten, aber dann war er zu ihr gekommen und tatsächlich fast den ganzen Abend über neben ihr gewesen. Es war wunderbar, seine neue und verführerische Fürsorge zu genießen, bis sich die Ängste wieder auflösten und sie wieder fest daran glaubte, dass er ihr endlich jene Zuneigung entgegenbrachte, nach der sie sich so sehnte. Sprach nicht sein ganzes Verhalten dafür? Seine Eifersucht?
    Jetzt noch kitzelte das Lachen in ihrer Kehle, wenn sie daran dachte, wie wütend er geworden war, und wie schnell Ottavio das Weite gesucht hatte. Was immer Sofia an Bosheiten über sie ausschütten mochte, was Domenicos Geliebte betraf, so war nun klar, dass sein Verhalten nicht alleine dem eines Mannes entsprang, der sein Eigentum schützte, sondern einem, der eifersüchtig war. Domenico war offenbar wirklich eifersüchtig! Und es war nicht das erste Mal gewesen. Konnte ein Mann, der sich so benahm, denn tatsächlich daneben noch eine Geliebte haben? Hatte Sofia dies nur gesagt, um sie zu kränken? Je länger sie darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher schien ihr eher eine Gehässigkeit seitens Sofias zu sein, denn eine Untreue seitens ihres Gatten.
    Und sein so offen zur Schau getragenes ständiges Bemühen, ihr eine Freude zu machen? Sie wandte den Kopf, als sie den Blick ihrer Schwägerin auf sich fühlte.
    Marina betrachtete sie neugierig. „Du hast keine Angst vor ihm, nicht wahr?“
    „Vor meinem Ehemann? Weshalb sollte ich?“ Laura schüttelte ungläubig den Kopf. Angst vor Domenico? Nicht einmal während eines seiner unerwarteten Temperamentsausbrüche wäre ihr das in den Sinn gekommen.
    „Nun, jeder hat ein wenig Angst vor ihm. Nicht gerade Angst, aber Respekt vor seiner ironischen Art und seinen spöttischen Worten.“
    „Das habe ich bei dir aber niemals bemerkt.“
    „Natürlich nicht.“ Marina hob indigniert die Augenbrauen. „Ich würde es ihm auch niemals zeigen!“
    „Und ich könnte keine Angst vor dem Mann haben, mit dem ich verheiratet bin“, erwiderte Laura amüsiert.
    „Auch nicht vor seinen überraschenden Temperamentsausbrüchen?“ Laura sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    „Gewisse Szenen in deinem Ankleideraum ...?“, half Marina nach.
    Laura wurde rot bei dem Gedanken, jemand könnte über Domenicos Benehmen klatschen. „Hat dir das deine Mutter erzählt?“
    „Aber nein. Das würde sie niemals. Dafür liebt sie Domenico viel zu sehr. Und er kommt da wirklich nicht gerade vorteilhaft weg. Nein“, Marina blinzelte ihr zu,“meine Zofe ist die Schwester der Zofe meiner Mutter. Was bedeutet, dass ich immer mit gutem Klatsch versorgt werde. Zum Beispiel auch mit so skandalösen Szenen, wie sie angeblich gleich nach Domenicos Ankunft in deinem Ankleideraum stattgefunden haben sollen.“
    „Ihm gefiel meine Garderobe nicht! Ich musste fast alles ändern oder neu machen lassen. Aber“, sie blinzelte fröhlich zurück, „ich habe einige wunderbare neue Kleider bekommen. Und weitaus kostbarer und teurer, als ich selbst sie jemals gekauft hätte.“
    Ihre Schwägerin betrachtete sie ein wenig neidvoll. „Dieses hier?“
    „Ja.“ Sie trug eines ihrer kostbaren neuen Kleider mit den ovalen paniers, jenen aus Frankreich stammenden Drahtgestellen die um die Taille gebunden wurden und links und rechts die Hüften der Frauen verbreiterten. Der Unterrock war aus demselben Stoff wie das Überkleid, jedoch von einem etwas dunkleren Creme und reich mit

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