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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Sichern!«, verlangte er atemlos vor Anspannung. Der Beobachter ließ die Waffenschalter der beiden Raketenbehälter wieder nach oben klicken.
    »Bug ist kalt!« Der Beobachter verrenkte sich den Hals, um nach hinten zu sehen, während der Pilot wieder in den Horizontalflug überging. »Keine Schäden, keine Flak«, sagte er. »Diesmal haben sie danebengeschossen.« Er kontrollierte das Zielgebiet. In den hellgelben Rauch, der das Ziel markierte, mischte sich schwarzer öliger Qualm, der träge unter dem Waggon mit der Typ 93 hervorquoll. »Ich sehe schwarzen Rauch. Vielleicht haben wir was getroffen.«
    »Hast du gesehen, wie die Flak montiert ist?«, fragte der Pilot.
    »Sie steht auffällig tief im Waggon - praktisch auf dem Wagenboden.«
    »Das heißt vermutlich, dass sie nicht sehr beweglich ist«, meinte der Beobachter. »Willst du tief angreifen?«
    »Positiv«, sagte der Pilot. »Gib mir die Raketen.«
    »Verstanden... Mighty Mouse scharf, dein Abzug ist heiß.«
    Der Pilot ging steil tiefer und fing die Dragonfly kaum 100 Fuß über Grund ab. Selbst in so geringer Höhe war der Zug gut zu erkennen. Das Gelände war leicht hügelig, aber die Bodensicht betrug über zehn Kilometer. Der Pilot schätzte die Entfernung, behielt den qualmenden Waggon am Unterrand seines Visiers und betätigte den Abzug. Zwei Drall stabilisierte Luft-Boden-Raketen mit ausklappbaren Flossen rasten davon und trafen ihr Ziel mittschiffs. »Zwei Volltreffer!«, krähte der Beobachter. Aus dem Waggon schlugen jetzt helle Flammen. »Gut gemacht! Willst du die Minigun?«
    »Positiv. Gib mir die Minigun«, verlangte der Pilot.
    »Mighty Mouse gesichert... Minigun scharf, dein Abzug ist heiß.«
    »Roger«, sagte der Pilot. Die Minigun GAU-2B/A war seine liebste Waffe - wirkungsvoll, aufregend, für Angriffe aus nächster Entfernung. Er nahm den Zug erneut ins Visier... diesmal musste er etwas näher herangehen, aber das war kein Problem. Selbst wenn die Typ 93 ein bisschen höher hätte schießen können, hätte die Geschützbedienung wegen des dichten Qualms nichts sehen können. Aber der Pilot sah alles. Etwas näher... noch etwas näher...
    Plötzlich erzitterte die A-37B und wurde abrupt langsamer, als habe sie gerade eine Bauchlandung gemacht. Überall flammten Warnleuchten auf - auch die roten FEUER-Anzeigen an den beiden Feuerlöschhebeln.
    »Doppelter Verdichterausfall!«, rief der Beobachter, der hastig ihre Tr iebwerksanzeigen kontrollierte. »Temperatur rot... Treibstoff max... zwei Brandwarnleuchten! Irgendwas hat uns erwischt ! Wir sind getroffen!« Er dachte nicht daran, einen Blick aus dem Cockpit zu werfen, sonst hätte er gesehen, dass beide Triebwerke in Flammen standen.
    Bei zwei Brandwarnleuchten gab es nur eine mögliche Reaktion: »Fertig machen zum Aussteigen!«, befahl der Pilot, bevor er sich in seinen Sitz zurücklehnte, den Steuerknüppel zog, um möglichst noch etwas Höhe zu gewinnen, und dann mit dem Ruf »Aussteigen!« zwischen seine Beine griff, um den dicken rechteckigen Auslösegriff zu ziehen. Das Kabinendach wurde entriegelt und einige Zentimeter angehoben, damit der Staudruck es nach hinten wegreißen konnte. Zwei Sekunden später zündeten die Schleudersitzraketen und schossen den Piloten aus der brennenden A-37B. Eineinhalb Sekunden später folgte der Beobachter.
    Sie waren knapp hoch genug, damit ihre Fallschirme sich voll öffnen und einmal kurz pendeln konnten, bevor sie auf dem Erdboden aufschlugen, ohne sich vorschriftsmäßig abrollen zu können. Trotzdem gelang es Pilot und Beobachter irgendwie, sich ohne Knochenbrüche oder sonstige schwere Verletzungen aufzurappeln. Sie waren mit kaum 100 Meter Abstand voneinander ungefähr drei Kilometer von dem brennenden Zug entfernt hinter einem kleinen, felsigen Höhenzug gelandet.
    Beide Männer wurden sofort aktiv, ohne auch nur ein Wort wechseln zu müssen. Sie lösten das Gurtzeug, rafften ihre Fallschirme zusammen, so schnell sie konnten, und stopften sie in Spalten zwischen den Felsen. Dann holten sie sich ihre Notfallausrüstung, die in Taschen, die wie Rucksäcke aussahen, an den Schleudersitzen hing. Jeder nahm nur drei Dinge heraus - Maschinenpistole mit Klappstütze, Reservemagazine und Wasserflasche -, bevor er sich den Rucksack über die Schultern warf. Die Magazine und die Wasserflasche stopften sie in die Taschen ihrer Fliegerkombis, während sie in die nächste Deckung hasteten.
    Sobald sie in Deckung waren, peilten sie mit ihren

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