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Lautlose Jagd

Lautlose Jagd

Titel: Lautlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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der beiden Bildschirme zu sehen, auf denen die horizontalen und vertikalen Bahnen der Lenkwaffen dargestellt waren. Er wandte sich an den Radargast und fragte ihn: »Radar, was ist aus den Zielen geworden? Was sehen Sie?«
    »Nichts mehr, Sir«, meldete der Radargast. »Erst ist die Pershing gestartet, dann die Abfanglenkwaffe und zum Schluss der Marschflugkörper, um den Startprahm anzugreifen - alles wie beim ersten Mal. Die Lenkwaffe war genau auf Kurs. Und dann poff! Nichts mehr zu sehen. Beide Ziele verschwunden. Keine Trümmer.«
    »Comm, haben die Flieger eine Abbruchwarnung durchgegeben?«, fragte der TAO einen Nachrichtentechniker.
    »Nein, Sir«, bestätigte der Angesprochene.
    »Verdammte Air-Force-Pfeifen«, knurrte der TAO. »Genieren sich wegen eines fehlgeschlagenen Tests zu sehr, um uns zu melden, dass sie beide Lenkwaffen selbst gesprengt haben.« Er machte eine kurze Pause, dann fragte er: »Radar, Sie sehen keine Trümmer, sagen Sie?«
    »Nein, Sir«, sagte der Radargast. »Im Allgemeinen zeigt das SPY-1 Trümmerteile ziemlich gut, jedenfalls so gut, dass wir den betreffenden Luft oder Seeraum sperren können.« Das SBY-1 auf Aegis-Lenkwaffenkreuzern war ein dreidimensionales Radar mit phasengesteuerten Antennen, das leistungsfähig genug war, um auf 200 Meilen Entfernung einen Vogel orten zu können. »Diesmal ist nichts zu sehen.«
    »Hmmmpf«, grunzte der TAO. Beide Lenkwaffen konnten ins Meer gestürzt sein. Er wusste nicht genug über sie, um beurteilen zu können, ob sie schwimmen konnten, ob Seewasser ihren Gefechtsköpfen schadete, wie sie aussahen, wenn sie auseinanderbrachen, wie man eine ins Meer gestürzte Lenkwaffe entschärfte - lauter Dinge, über die er rechtzeitig informiert worden wäre, wenn die Luftwaffe nicht geschlampt hätte. »Comm, Sie weisen alle Schiffe an, östlich des zweiten Startprahms zu bleiben. Radar, Sie sorgen dafür, dass die Flugzeuge abdrehen und das Übungsgebiet auf dem kürzesten Weg verlassen. Anschließend führen Sie einen Systemcheck durch und stellen fest, warum wir keine Trümmer sehen können.« Er drückte die Sprechtaste der Bordsprechanlage. »Brücke, Combat.«
    »Brücke.« Der TAO erkannte die Stimme des Kommandanten.
    »Wir können die Lenkwaffentrümmer nicht mehr orten, Sir, deshalb lassen wir die Flugzeuge abdrehen und alle weiteren Tests einstellen. Für heute sind wir fertig.«
    »Verstanden. Wenn die anderen aufgeschlossen haben, laufen wir im Verband zurück.«
    »Was haben Sie dort oben gesehen, Sir?«
    »Wir haben...« Der Kommandant machte eine lange Pause, bevor er fortfuhr: »Wir wissen nicht genau, was wir gesehen haben, Combat. Wir haben zwei deutliche Feuerschweife beobachtet, die aufeinander zugerast sind, dann... nun, über die Zeit danach gehen die Meinungen auseinander. Wir haben einen Lichtblitz gesehen, und einige der Ausgucke wollen eine große silberne Kugel beobachtet haben. Aber wir haben nichts gehört, nichts mehr gesehen. Keine Detonation, gar nichts.«
    »Stimmt mit unseren Wahrnehmungen überein, Sir«, bestätigte der TAO.
    »Was haben Sie beobachtet, Combat?«
    »Ungefähr das Gleiche.«
    »Was ist mit dem Marschflugkörper? Hat er sein Ziel getroffen?«
    »Bitte warten!«, sagte der TAO. »Radar, was ist mit dem zweiten Startprahm? Haben die Flieger ihn getroffen?«
    »Ich... ich... weiß ich nicht, Sir«, stammelte der Radargast.
    »Sieht genau wie die Sache mit der abgefangenen Pershing aus.
    Die Cruise Missile hat ihr Ziel ganz normal angesteuert, war exakt auf Kurs, und dann... weg, einfach weg!«
    »Weg? Der ganze Prahm? Weg wie in die Luft geflogen? Weg wie versenkt?«
    »Weg wie... weg, Sir«, antwortete der Radargast. »Ich sehe nichts mehr. Die Lenkwaffe ist verschwunden... Scheiße, der Prahm ist auch verschwunden!«
    »Was zum Teufel quatschen Sie da? Oberfläche, Entfernung dreißig, hohe Auflösung«, verlangte der TAO. Er kontrollierte das Radarbild selbst, aber von dem Prahm war keine Spur zu sehen.
    »Den ersten Startprahm habe ich noch deutlich auf meinem Schirm, Sir«, meldete der Radargast. »Aber von dem zweiten ist null zu sehen. Er muss auseinander gebrochen und wie ein Stein gesunken sein.«
    »Dieser Prahm ist sechzig Meter lang, fünfundzwanzig Meter breit und wiegt neunzig Tonnen. Etwas in dieser Größe verschwindet nicht einfach«, sagte der TAO laut, ohne jemand Bestimmten anzusprechen. Sogar der erste Prahm, den die drei BLU-108 »Shredder« des Marschflugkörpers getroffen hatten,

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