Lea - Untermieterin bei einem Vampir
Ich nickte und sah, wie Ronny sich an Sarah heranpirschte.
Wolf bewegte sich sicher auf dem Parkett und das war gut so, denn ich fühlte mich etwas schwach in seinen kräftigen Armen. Mein tierischer Freund versprühte ein betörendes Charisma und lächelte mich unwiderstehlich an.
„So Schneewittchen“, meinte er schmunzelnd. „Habe ich dich also doch noch in meinen Film entführen können trotz des Andrangs anderer Beziehungswilliger.“
Mein Herz machte einen freudigen Hüpfer. Implizierte anderer nicht, dass er selbst auch ein Beziehungswilliger war? Oh bitte ja, Wolf. Mein Mund war irgendwie trocken und mein Kopf leer. Hoffentlich fielen mir ein paar unterhaltsame Sätze ein, damit er mich nicht zu den langweiligen Fischen zurück in den Tümpel warf. Ich spürte der Bewegung seiner Muskeln unter meinen Händen nach. Ich hätte am liebsten meine Handflächen wieder und wieder über seinen sehnigen Körper gerieben, aber ich versuchte, sie an Ort und Stelle zu behalten.
„ Hattest du da Zweifel?“, fragte ich lächelnd.
„ Für einen Moment habe ich schon befürchtet, du könntest mich versetzen“, gestand er.
Hahaha! Ich hätte ehrlich hysterisch kichern mögen, aber es wäre gewiss nicht gut angekommen. Klar, ich und Wolf versetzen… und morgen geht die Sonne im Westen auf. Ich lächelte ihn belustigt an.
„Die Gefahr besteht nicht“, versicherte ich leichthin und seine erfreute Reaktion wärmte mich innerlich. Das war definitiv beidseitig. Es fühlte sich ziemlich gut an, festzustellen, dass Wolf von mir entzückt war.
„ Ich ärgere mich gerade schwarz, dass ich heute für die Musik zuständig bin“, erklärte er. „Jetzt wünschte ich, ich hätte mehr Zeit, mit dir zu tanzen. Und da du nicht Cinderella bist, wie so viele andere, wirst du Mitternacht nicht mal zum Kürbis.“
Ich lachte. „Ich glaube, nur die Kutsche wurde zum Kürbis.“
Wolf grinste wölfisch. Doch sein Lächeln schwand und er setzte ein zermürbtes Gesicht auf. „Egal. Du hast den ganzen Abend Zeit und ich Esel stehe hinter dem Mischpult und lege auch noch die Musik auf, zu der andere Typen dich herumwirbeln dürfen. Ist ziemlich bitter irgendwie. Am besten ich spiele konsequent Death Metal .“ Er zwinkerte mir zu.
„ Ich glaube, Miles wäre nicht sehr erbaut davon. Aber ich habe einen Gegenvorschlag.“
„ Lass hören“, verlangte er. „Ich kann jede Aufheiterung brauchen.“
„ Ich kann dich hinter deiner Musikanlage besuchen, DJ Wolf. Dann können wir gemütlich plaudern und den anderen beim Tanzen zusehen. Außerdem“, ich grinste. Seine Miene hatte sich immer mehr erhellt und sein Blick klebte nun neugierig an mir.
„ Ja?“, fragte er.
Huh, eine Gänsehaut prickelte meinen Körper entlang, als er dieses konspirierende Ja raunte und seine blauen Augen mich durchdrangen. Zum Glück musste ich bei diesem Tanz nicht führen. Wir wären jetzt sonst hingefallen. Ich lehnte mich ein wenig mehr zu ihm und sagte fröhlich: „Wenn du Elvis auflegst und Elvis dazu bringst, zum Song zu performen, dann wäre das genial“, erklärte ich.
„ Aber du bist dann bei mir hinterm Mischpult und lachst dich zusammen mit mir tot, ja?“, fragte er hoffnungsvoll.
Ich nickte kichernd. Ich glaube, ich war etwas beschwipst vom Sekt. Vielleicht sollte ich beizeiten etwas essen.
„Okay Lea, wenn du mich dahinten besuchst, wird mein Abend vielleicht nicht völlig zur Folter. Dann brauch ich nicht die ganze Zeit zerknirscht sehen, was ich nicht haben kann.“
Oh Ohnmacht, ich verfalle dir.
Mit einem dicken Frosch im Hals fragte ich zaghaft: „Sag mal Wolf, ich bin etwas irritiert. Ich meine…“ Ja genau, wie verpackte ich meine Frage so, dass ich nicht völlig dämlich klang?
„ Spuck’s aus, Schneewittchen“, forderte er lächelnd.
Meine Wangen wurden rosa. Ich musste irgendwie an ein Stück Apfel denken, dass Schneewittchen im Mund steckte und ihr den Atem stocken ließ. Dabei hatte ich keinen Apfel gegessen. Und irgendwie dachte ich an Tom. Zeitgleich als ich das tat, sah ich ihn hinter Wolfs Schulter. Sein Blick ruhte undeutbar auf mir. Jetzt gerade stockt mir ziemlich der Atem, Tom, dachte ich nur. Aber da ich ihn verprellt hatte, würde er mich sicher nicht mehr retten kommen. Außerdem hing Cleopatra an ihm wie eine räudige Katze und drückte gerade ihren Zeigefinger in Toms Mundwinkel, um seiner verhärmten Lippenlinie zu seinem bewährten spitzbübischen Lächeln zu verhelfen. Ich hätte das Weib
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