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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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behalten. Sie sah mich fragend an, als ich zurückkam.
    „Tom muss noch lernen“, sagte ich nur lapidar.
    An diesem Nachmittag fiel die Telefonaktion aus. Ich hatte so meine Zweifel, ob sie jemals stattfinden würde. Doch ich war nicht betrübt deswegen. Ich hatte andere Sorgen, als mein Leben in einem Blog wiederzufinden. Ich hatte Gelegenheit, unseren alten Gesprächsfaden wieder aufzunehmen.
    „Tom ist weg“, sagte ich daher.
    „ Ist mir auch schon aufgefallen.“ Es klang ein wenig vorwurfsvoll.
    „ Schluss mit Tom. Wer ist der unbekannte Fremde, der meine Sarah um den Verstand bringt?“, begehrte ich zu wissen.
    „ Als ob du das nicht wüsstest“, unterstellte sie mir.
    Hä?
    „Wer?“, beharrte ich.
    Sollte ich etwa drei Milliarden Männer durch raten? Man reiche mir bitte doch noch das örtliche Telefonbuch, damit ich in Savannah anfangen konnte.
    „Kyle“, gab sie zu.
    Was?!
    „Aaaah!“ Ich kreischte begeistert und klatschte in die Hände. Dann fiel ich ihr um den Hals. „Das ist so cool, dass du auf Kyle stehst. Der könnte so dringend eine Freundin gebrauchen und stell’ dir nur vor, was wäre, wenn du meine Schwägerin wärst? Das wäre riesig!“, jauchzte ich vergnügt.
    „ Stopp mal. Ich war noch nicht mal mit ihm zu einem Rendezvous aus und du hörst schon das Hochzeitsgebimmel?“, meinte sie voller Staunen.
    „ Klar. Ich habe eine Vision.“ Ich glitt mit meiner Hand durch die Luft, als stünde alles deutlich geschrieben vor mir. Von einem Schlag auf den anderen hatte ich plötzlich wieder gigantisch gute Laune.
    „ Ich auch. Die sieht vielleicht etwas anders aus. Was meinst du mit: Er braucht dringend eine Freundin?“
    „ Na ja, er hatte schon furchtbar lange keine mehr. Das kann nicht gesund sein.“
    Sie lächelte schmachtend. „Da bauen sich bestimmt gewisse Bedürfnisse auf.“
    „Sarah, wir reden von Kyle“, erinnerte ich sie unbehaglich.
    „ Und der ist kein Mann und steht nicht auf so was?“
    „ Doch ganz sicher. Aber er ist mein Bruder. Ich will mir das nicht unbedingt vorstellen.“
    „ Ach, durchatmen Lea. Falls du mich wirklich zur Schwägerin willst, bleibt das nicht aus. Ich erzähle dir sonst immer von meinen Bettgeschichten.“
    „ Aber bisher lag Kyle nicht drin.“
    Dann kam mir eine Idee. Sarah hatte mich die ganze Zeit gedrängt, einen Kochabend mit Tom zu machen, weil sie mich verkuppeln wollte und Kyle wiederum hatte herkommen wollen, um Toms Bekanntschaft zu machen. Was lag also näher, als den Spieß umzudrehen und zur Abwechslung selbst das Kuppeln zu übernehmen? Ich würde den Kochabend mit Tom machen. Aber Kyle und Sarah würden uns Gesellschaft dabei leisten. Ich grinste in mich hinein. So fühlte sich Sarah also die ganze Zeit, wenn sie versuchte Liebesfee zu spielen? Ich gab zu, es war nicht schlecht. Wir hatten endlich ein anderes Thema als Tom gefunden. Und über Kyle wusste ich viel zu erzählen. Ich war mir fast sicher, dass er auf Sarah stehen könnte, denn sie war lebensfroh und super hübsch.
    Wir bemalten unsere Nägel, hörten Musik und lagen schließlich nachts lange schnatternd im Bett wach, redeten und redeten über Kyle und Colin. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so viel über meinen Bruder erzählt. Dabei kannte Sarah ihn schon so lange wie ich ihren Bruder Miles kannte. Zum ersten Mal sprach ich mit ihr in einer Art über ihn, die für Verliebte war und nicht bloß für beste Freundinnen.
    Sarah hatte sich in Kyle verguckt. Ich konnte es ihr nicht verdenken. Mein Bruder war mein bester Freund und sah gut aus. Ich konnte mich immer auf ihn verlassen. Warum sollten meine beiden liebsten Menschen nicht miteinander glücklich werden? Sie hatten immerhin schon mal mich gemeinsam. Und diese Schnittstelle würde ich gleich morgen Abend für meine Kuppelei nutzen. Die beiden würden sich wundern, wie oft sie in nächster Zeit aufeinander trafen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich einer dagegen wehren würde.
    Es war schon spät, als Sarah und ich endlich eindösten.

Kapitel 5

    „ Ich muss noch einkaufen“, meinte ich zu Tom. Ich stand in der Tür zum Arbeitszimmer und stemmte lässig meine Hände gegen die Hüften. Es war Dienstagnachmittag und ich hatte eine Mission.
    Er sah von seinem Medizinschmöker zu mir auf und betrachtete mich fragend.
    „Kyle kommt nachher vorbei. Ich will was zum Futtern im Haus haben. Wir wollen einen Couchabend machen“, erklärte ich.
    Tom blinzelte etwas betrübt, nickte stumm und

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