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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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bequemer“, sagte ich lächelnd und betrachtete beide so neutral wie möglich. Ich versuchte, Tom nicht anders anzusehen als Sarah. Keine Signale mehr. Das war doch ganz leicht. Ja genau.
    „ Komm wieder her, Süße“, lud sie mich ein und ich setzte mich zu den beiden, diesmal jedoch ans Fußende des Bettes. Es war verrückt, dass Tom in meinem Bett war. Wir hatten bisher unsere Schlafzimmer gegenseitig gemieden. Aber ganz behaglich schien er sich auch nicht zu fühlen.
    „ Also, ich wollte doch den Blog schreiben. Fangen wir mal mit den Dates an. Wie lief das Speed-Dating bei euch?“, fragte sie.
    „ Es war ganz lustig“, meinte ich unspezifisch. „Also eigentlich“, sagte ich etwas grübelnd, denn mir fiel wieder ein, dass ich ja auch Langweiler und Schmierlappen getroffen hatte und sogar mit Tom Streit hatte.
    „ Und bei dir, Tom?“, fragte sie ihn.
    „ Ähm, gut.“
    Sarah rollte mit den Augen. „Leute, so kann ich doch keine Geschichte schreiben. Ihr müsst schon etwas redseliger werden. Wie viele Dates hattest du nach den Schnellrendezvous?“, fragte sie Tom nun.
    „Ich glaube, ich tauge nicht besonders für deine Story“, sagte er.
    „ Quatsch! Du passt super. Du siehst doch toll aus. Also?“
    „ Keins“, war seine Antwort.
    Ich sah ihn verwundert an.
    „Aber ich dachte…“, begann ich.
    Dann bremste ich mich selbst. Doch Tom sah mich herausfordernd an.
    „Du dachtest was , Lea?“
    „ Na, weil doch Teufelin und Marilyn und auch die Schneekönigin so anhänglich schienen. Und du hast bei unserem Date gesagt, dass die Teufelin durchaus interessanter war, als die eine Langweilige.“
    „ Lea, es war eine Party. Es war okay. Aber ich bin mit niemandem heim und hab auch keine später mehr getroffen.“
    „ Wollten sie nicht?“, fragte ich unüberlegt.
    Ich konnte mir das einfach überhaupt nicht vorstellen. Es schien sie nicht gestört zu haben, dass Tom ein Vampir war. Oder hatten sie am Ende gedacht, seine Zähne seien doch nur Teil der Kostümierung? Das würde eine ganze Menge erklären. War Tom am Ende gemobbt worden, weil er ein Vampir war? Hm… nun ja, ich musste nicht gleich von mir auf andere schließen, oder?
    „Ich wollte nicht“, sagte er schulterzuckend.
    „ Warum?“
    Seine Augen wurden schmal. „Es hat nicht gepasst, okay Lea? Die, die mich wollten interessierten mich nicht. Und andersrum war es andersrum.“
    Damit sagte er nicht, wie viele er gewollt hatte. Ich würde darüber wohl bis ins Grab grübeln können. Sarah kritzelte eifrig mit.
    „ Und wie viele hast du geküsst nach den Dates?“, erkundigte sie sich unverblümt.
    Tom runzelte die Stirn, als überraschte ihn die Frage. Dann richtete sich sein Blick auf mich und tonlos sagte er nur: „Eine.“
    Das war die Bilanz seines Abends. Ich war die Bilanz. Ein Kuss. Wir wussten beide, wen er meinte. Ich wusste es, weil ich dabei gewesen war und zwar aktiv. Sarah wusste es, weil ich es ihr erzählt hatte. Sie ging daher nicht weiter darauf ein.
    „ Und bei dir Lea?“, fragte sie mich nun.
    „ Ähm. Zwei Dates“, sagte ich etwas mulmig.
    „ Wann war dein Zweites?“, hakte sie nach. Bei Colin und mir war sie dabei gewesen.
    „ Es ist erst noch. Am Freitag zum Kino.“
    „ Wie viele Küsse bei dir?“
    Ich sah sie ungläubig an. Das wusste sie doch wohl. Wieso fragte sie mich das dann? Also bitte, was soll’s?
    „Zwei“, sagte ich.
    Wieder wusste jeder, wer diese Küsse waren. Tom hatte aktiv bei meinem ersten Kuss mitgewirkt. Ich hatte seinen Blick nicht vergessen, als er den zweiten einige Minuten später sah. Mit Wolf. Eigentlich störte es mich nicht, dass er nun wusste, dass ich mich nicht durch den Abend geknutscht hatte, als wollte ich Komaküssen betreiben. Ich hatte mir keine Überdosis Lippen gegönnt. Vielleicht würde Tom mich nun nicht ganz so sehr für ein verzweifeltes, leichtes Mädchen halten.
    „Okay. Ich hatte ein Date mit Ronny“, erzählte Sarah. Fair war fair. Wir hatten uns schließlich auch offenbart. Aber wer war dann der geheimnisvolle andere? Offensichtlich war er nicht bei der Party dabei gewesen, denn sie erwähnte ihn nicht.
    „ Und Küsse?“, hakte ich nach.
    Sie sah mich lächelnd an.
    „Keine.“
    Irgendwie war ich überrascht.
    „Aber Ronny…“
    „ War nicht der Richtige“, unterbrach sie mich. Ironisch fügte sie hinzu: „Ich brauchte ihn nicht erst zu küssen, um das zu wissen.“
    Vielen Dank auch, Sarah. Das mit Wolf war aber wenigstens aufschlussreich

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