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Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Titel: Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Agus
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starb; sein Mitstreiter Morris wurde 99½ Jahre alt und starb 2009 ebenfalls an Herzversagen. Laut seiner Tochter bestand er immer auf dem »½« bei seiner Altersangabe. Auch Morris blieb so lange wie möglich körperlich aktiv. Bis Mitte 90 schwamm er täglich, fuhr auf dem Standfahrrad oder ging mindestens eine halbe Stunde spazieren. Vielleicht machten Morris und Paffenberger ja als Greise ihre Witze darüber, wessen Körper wohl zuerst aufgeben würde. Anders als so viele weitere bahnbrechende Denker, die von ihren Kollegen und der Welt verkannt wurden, konnten diese beiden zum Glück miterleben, wie die Fitnessbewegung in Gang kam, obwohl sie von der Gesundheitspolitik kaum unterstützt wurden. Trends wie Aerobic und Jogging und Veranstaltungen wie Stadtmarathons und Triathlonwettkämpfe mussten von den Menschen selbst ausgehen, und genauso kam es auch.

Die Sportphysiologie wird geboren
    Die Geschichte der Fitnessbewegung wäre unvollständig ohne die Erwähnung eines weiteren Mannes, der oft als ihr Begründer gesehen wird. Gemeint ist Kenneth Cooper, der mit seinem Buch Aerobics 1968 die gleichnamige Sportart einführte. In dem Buch wird ein Punktesystem zur Verbesserung des Herz-Kreislauf-Systems beschrieben, das später zur Grundlage der Zehntausend-Schritte-täglich-Methode wurde, mit der man seine Fitness durch Laufen erhält. Cooper ist der Gründer des berühmten Cooper Aerobics Center in Dallas und McKinney, Texas, einer Anlaufstelle zahlreicher Sportler, die dort für ihre Wettkämpfe, sogar für die Olympischen Spiele, trainieren, sowie des Cooper Institute, einer gemeinnützigen Forschungs- und Weiterbildungseinrichtung, die er 1970 einrichtete.
    Seit den ersten Studien von Morris und Paffenberger, die zu einem Wendepunkt in unseren Ansichten über körperliche Aktivität wurden, ist die Sportphysiologie weit gekommen, besonders in den letzten Jahren. Von einer beobachtenden Wissenschaft hin zu einer, die unter Anwendung der seitdem gemachten Fortschritte vom biologischen Standpunkt aus erforscht, warum und wie unser Körper auf Belastung reagiert. Dieses neue Wissen stammt teilweise aus den Wellness-Centern und von Forschungsorganisationen, die Cooper begründet hat, der genau wie Morris und Paffenberger ein unermüdlicher Förderer körperlicher Aktivität ist und der Wissenschaft hilft, alte Mythen über Bord zu werfen, die als Ausrede dienten, faul herumzusitzen.
    Wir wissen heute durch Labor- und klinische Tests, die uns genau zeigen, was passiert, wenn wir einen Hügel hinaufstürmen, Power-Yoga machen oder einfach nur vor dem Rechner und abends auf dem Sofa sitzen, so viel mehr über das Funktionieren des menschlichen Körpers. Es ist eine Sache, Einzelfall- oder statistische Belege über die gesundheitlichen Vorteile körperlicher Bewegung zu haben, aber etwas ganz anderes, wenn man die biochemischen Fakten vor sich sieht – von den Veränderungen unseres Blutbilds bis zu denen in den Genen. Unter dem Dach der Sportphysiologie haben sich ganze neue Fachgebiete der Medizin etabliert, und Tausende von Studien werden jedes Jahr dazu veröffentlicht. Sehen Sie sich nur die folgende Grafik an, die deutlich die rasche Zunahme der veröffentlichten Studien zum Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität, Fitness und Herzerkrankungen zeigt. Sie erschien in dem Fachblatt Annals of Epidemiology mit einem Nachruf anlässlich des Todes von Jeremiah Morris. Beachten Sie den Unterschied zwischen den 1990er- und den 2000er-Jahren. Es ist bemerkenswert, dass wir unsere Untersuchungen zu Gesundheit und Fitness allein im letzten Jahrzehnt verdoppelt haben.

    Anzahl der veröffentlichten Artikel zu körperlicher Aktivität, Fitness und Herzerkrankungen von 1950 bis 2009. Benutzte Suchbegriffe im Web of Science: »physical activity or physical fitness and cardiovascular disease or coronary heart disease.« Anzahl der Artikel pro erfasste Periode: 142; 493; 1083; 2939; 33932 bzw. 74162.
    Quelle: S. N. Blair et al., »A tribute to Professor Jeremiah Morris: the man who invented the field of physical activity epidemiology«, in:
Annals of Epidemiology,
2010, Bd. 20, Nr. 9, S. 651–660. Abdruck mit freundlicher Genehmigung.
    Einer der neuesten Bereiche in der heutigen Sportphysiologie oder, wie manche sie nennen, Aktivitätsepidemiologie ist die Metabolomik, eine Art Stoffwechsel-Profiling, die nach biochemischen Mustern im Organismus sucht, die entweder auf ein erhöhtes oder geringeres Risiko für

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